Der Mensch benötige Nahrung für Seele, Geist und Körper. Deshalb habe man sich entschlossen, im Diakonischen Seniorenzentrum Haus Lehmgruben den Johannistag mit einem Sommerfest und einem Gottesdienst zu feiern, betonte am Samstag Ulrich Gräßel als Leiter der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Dabei konnte zugleich die neue stationäre Wohngruppe im sanierten und ausgebauten Dachgeschoss des „Brunnenhauses“ eingeweiht werden. Die neun Zimmer, Sanitärräume, Küche und Wohnbereich bieten Platz für bis zu elf Bewohner. Der Umbau kostete rund 1,2 Millionen Euro.
Die ursprünglich aus Schlesien stammende, älteste Glocke Marktheidenfelds läutete am Morgen zum festlichen Gottesdienst in der Johanneskapelle, der gemeinsam vom evangelischen Dekan Till Roth (Lohr), vom evangelisch-lutherischen Stadtpfarrer Bernd Töpfer sowie von Diakon Ulrich Gräßel gestaltet wurde. Lothar und Marcel Väth sorgten zusammen mit der katholischen Kantorei unter Leitung von Hermann Grollmann für einen besonderen, musikalischen Rahmen.
Besuch aus Partner–Diakonie Pisek
Unter den Gästen begrüßte Diakon Gräßel eine Delegation von der südböhmischen Partner-Diakonie in Písek, sowie den Bauleiter der Sanierung, Martin Amthor und die Planer des Kulmbacher Architekturbüros Drenske. Er dankte allen am Bau Beteiligten für eine gute Zusammenarbeit. Pfarrer Bernd Töpfer führte in seine Predigt mit einem Blick auf das Kinderspiel „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ ein. Auch ein Christ wisse nicht, was nach dem irdischen Leben kommen werde und doch fühle er die Vorfreude auf das Reich Gottes im Himmel und schöpfe im Alter und bei Krankheit Mut daraus.
Mit den neun neu geschaffenen Zimmern für eine stationäre Wohngruppe sei für das Haus Lehmgruben ein weiterer Meilenstein erreicht, freute sich Diakon Till Roth. Den Weg bis dorthin habe Diakon Ulrich Gräßel, der sich in Kürze in den Ruhestand verabschieden wird, zusammen mit seiner Frau Gertraud in den letzten 13 Jahren erfolgreich als Leiter gestaltet.
Rückversicherung auf Grundlagen
Im Haus Lehmgruben nehme man sich Zeit für die Menschen und schaffe ein Klima, in dem man gerne arbeite oder lebe. Neben den engagierten Mitarbeitern trügen auch viele ehrenamtliche Helfer dazu bei. Wichtig sei es, dass sich eine christliche Dienstgemeinschaft wie das Haus Lehmgruben wie in diesem Gottesdienst immer wieder ihrer geistigen und geistlichen Grundlagen versichere. Vor der Einweihung der neuen Räume und der Menschen, die in diesen leben und arbeiten werden, wünschte Dekan Roth diesen gute kommende Jahre des Segens und der Gnade.
Marktheidenfelds Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm erwartete sich von der Wohngruppe in seinem Grußwort eine weitere Bereicherung der Wohnformen für ältere Menschen in der Stadt. Vielfalt und Geborgenheit seien dabei wesentliche Zielsetzungen.
Die offizielle Schlüsselübergabe übernahm der Leiter der Objektbetreuung der Rummelsberger Diakonie, Helmut Blaß (Nürnberg). Der neue Wohnbereich biete mit modernen Zimmer, Bädern und gemeinsamen Bereichen die Grundlage für ein gutes Zusammenleben von älteren Menschen, die wichtige Beiträge zu ihrer Lebensgestaltung eigenständig leisten wollten.
Sommerfest bei frischen Temperaturen
Im Brunnenhof des Hauses Lehmgruben war indessen alles bereit für ein Sommerfest bei freilich eher frischen Temperaturen. Trotzdem lud gerade die Musik der Gruppe „Happy Sound“ ein, ein wenig zu verweilen. Die Küche des Hauses ergänzte die Spezialitäten vom Grill mit einem leckeren Salatbuffet. Natürlich lockten nach dem Mittagessen auch Kaffee und Kuchen.
Ein kleiner Flohmarkt lud die Gäste aus dem Haus und der Stadt zum Bummeln ein und das Angebot von Führungen durch das Haus und in den neuen ausgebauten Wohnbereich wurde von den Besuchern gerne angenommen.