
Sicher und dennoch durch verschiedene Gerätekombinationen für die Nutzer möglichst attraktiv soll die geplante Trampolinanlage im Sinngrund werden. Eine Kombination, die die Planung und Ausführung des Jugendprojektes der Sinngrundallianz vor einige Herausforderungen stellt. Eine Projektgruppe soll hierfür nun Lösungen erarbeiten. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Stadtratssitzung, als das Gremium über die Rahmenbedingungen und Ausgestaltung des Projektes diskutierte.
Der voraussichtliche Standort scheint mittlerweile relativ klar zu sein: Die Trampolinanlage soll auf dem Bereich des städtischen Sportplatzes in Verlängerung des vor einiger Zeit angelegten Beachvolleyballfeldes errichtet werden. Damit würde es sich in unmittelbarer Nähe zu bereits bestehenden Attraktionen, wie Spielplatz, Sportplätze, Sandstrand am Sinnufer und der D9-Radroute einfügen.
Alternative Standortvarianten im Umfeld, wie Festplatz und der Nähe des Musikheimes, wurden aufgrund der Hinweise des Wasserwirtschaftsamtes verworfen. Denn diese Areale liegen im Randbereich des Überschwemmungsgebietes der Sinn. Auch eine Lärmbelastung der über 100 Meter entfernten Wohnhäuser wird laut Lukas Weis (Büro Toponeo, Umsetzungsbetreuung) bei der Benutzung der Trampolinanlage nicht stattfinden. Demnach entspreche Kinderlärm an Ort und Stelle etwa 85 Dezibel und schwäche sich auf die genannte Entfernung auf etwa 39 Dezibel ab. "Das gilt nicht als Lärmbelästigung", sagte Weis.
Zudem steht für die Umsetzung und Finanzierung des gemeinsamen Jugend-Projekts der sechs Allianzgemeinden ein mittlerweile erweitertes Budget zur Verfügung. War der Kostenrahmen beim LEADER-Vorhaben in der März-Sitzung des Stadtrates noch mit insgesamt 60.000 Euro bilanziert worden, stehen aktuell rund 114.000 Euro zur Debatte.
Sicherheit der Anlage stark diskutiert
Gefördert wird das Projekt mit 81.000 Euro durch die Fraktionsreserven der Bayerischen Landesregierung. Dafür hatte sich Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab eingesetzt. 17.000 Euro sollen zu je 3400 Euro die fünf Sinngrund-Kommunen aufbringen. Weitere 17.000 Euro entfallen auf die Standortkommune Rieneck.
Die größte Sorge und damit umfassender Diskussionspunkt bildete im Gremium die Sicherheit der geplanten Trampolin-Anlage. Dies betraf sowohl die störungs- und gefahrenfreie Funktion, den Schutz gegen Vandalismus sowie die rechtliche Haftungsfrage bei möglichen Unfällen.
Hier gab es Überlegungen zu einer entsprechenden Einzäunung, einer eventuellen Videoüberwachung und regelmäßigen Kontrollen. Denn die vorgesehene Trampolinanlage soll allgemein zugänglich sein und ohne gesondertes "Aufsichtspersonal" betrieben werden.
Die Absicherung gegen alle erdenklichen Haftungsansprüche bei eventuellen Unfällen war den Gemeinderäten besonders wichtig. Man wolle den Kindern und Jugendlichen einen möglichst großen Spaßfaktor bieten, aber eine Verletzungs- und Unfallgefahr tunlichst ausschließen, hieß es. Am besten haftungsrechtlich abgesichert wäre die Stadt Rieneck, wenn die verschiedenen Trampolinvarianten technisch so gestaltet und "entschärft" wären, dass diese nicht als Sportgeräte, sondern entsprechend einer Norm als Spielgeräte gelten.
Schließlich entschied der Stadtrat, eine kleine Projektgruppe zu bilden, die mit Unterstützung des Umsetzungsbüros Toponeo bis Jahresende ein für die Zielgruppe attraktives Trampolinlayout erarbeitet. Dabei soll die DIN 1176 (Spielplatzgeräte und Spielplatzböden) berücksichtigt werden.
Zum Hintergrund: Im Frühling 2023 führte die Sinngrundallianz eine Umfrage bei allen Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren in den sechs Mitgliedskommunen durch. Insgesamt nahmen rund 30 Prozent der Jugendlichen teil und gaben ihre Wünsche und Meinungen zu der Region an. Danach stimmten 42 Prozent der Jugendlichen für eine große Trampolinanlage.