Ohne den Einsatz moderner Düngemittel lässt sich heute keine dauerhafte und ausreichende Weizenernte mehr erzielen, darüber sind sich eigentlich alle einig. Die Frage ist aber auch, ob nicht weniger ausreicht, denn letztendlich belasten die unvermeidlichen Nitratauswaschungen gerade im karstigen Kalkboden Unterfrankens das Grundwasser in besonderem Maße.
Hier setzt auch in diesem Jahr wieder das Projekt „Wasserschutzbrot“ an und bietet in zahlreichen Bäckereien ein Brot an, das in besonderer Weise das Grundwasser schützt, erklärte Bäckermeister Hubert Schraut bei der Vorstellung in seinem Betrieb in Stetten.
Auch die Stadt Karlstadt und Landwirte im Werntal haben sich dieser Initiative angeschlossen. Derzeit besteht die Kooperation bereits aus mehreren Landwirten, zwei Mühlen und 13 Bäckereien mit über 40 Verkaufsstellen. Alle Bäckereien backen mindestens ein Wasserschutzbrot, das zu mehr als 60 Prozent aus grundwasserschonend hergestelltem Weizen besteht, oder ersetzen einen Anteil von über 30 Prozent des in der Bäckerei eingesetzten herkömmlichen Weizens. Mittlerweile konnte die Menge auf fast 200 Tonnen Mehl gesteigert werden.
Im Rahmen des Projektes „Wasserschutzbrot“ verzichten Landwirte in den Trinkwassereinzugsgebieten Werntal, Würzburg und Sulzfeld/Marktsteft beim Anbau ihres Backweizens bewusst auf die letzte Stickstoff-Gabe, um so Nitratauswaschungen möglichst gering zu halten. Bäckereien in der Region, wie Schraut in Stetten, backen aus dem niedrig gedüngten Weizen verschiedene Sorten schmackhaftes Wasserschutzbrot. Die Verbraucher sollen durch die Initiative für das Thema „Trinkwasserschutz durch weniger Düngung“ sensibilisiert werden.
Initiiert wurde das Projekt durch die Regierung Unterfranken im Rahmen der „Aktion Grundwasserschutz, unterstützt durch die Stadtwerke Karlstadt, die Fernwasserversorgung Franken und die Trinkwasserversorgung Würzburg. Gesucht werden weitere Bäckereien, die sich in Zukunft als Wasserschutz-Bäcker engagieren möchten.
Weitere Informationen unter: www.wasserschutzbrot.de.