Ganz früher war dort eine Blumenhandlung, später dann die "Salzgrotte". Voraussichtlich ab Herbst 2023 soll es auf dem Grundstück Fahrgasse 1 in der Lohrer Vorstadt einen Neubau mit Hautarztpraxis und zwei Wohnungen geben. Die Bauarbeiten für das zweistöckige Gebäude, so erklärt Eigentümerin und Hautärztin Andrea Demmler, sollen im Frühjahr 2022 beginnen.
Die 43-Jährige betreibt seit Januar 2020 in der Ludwigstraße ihre Hautarztpraxis, die sie von Hans-Günther Beck übernommen hat. Im Herbst 2020 hat Demmler das insgesamt gut 1100 Quadratmeter große Anwesen an der Fahrgasse von der Stadt gekauft in der Absicht, dort einen Neubau für ihre Praxis zu errichten. Demmler hatte sich mit ihrem Konzept unter mehreren Bewerbern durchgesetzt.
Bereit für Neubau
Das Gebäude der ehemaligen Blumenhandlung ebenso wie das kleine Wohnhaus, das auf dem Grundstück stand, sind mittlerweile abgerissen, das Baufeld für den Neubau ist also bereitet. Allerdings gab es laut Demmler zuletzt noch einige Dinge zu klären, weswegen es Ende Juni einen "runden Tisch" im Rathaus gegeben habe. Dabei sei es unter anderem um Fragen zu Abstandsregeln gegangen, aber auch darum, dass der Bau im Hochwassergebiet entstehen wird.
Zu klären war auch eine Frage, die unmittelbar nach dem Verkauf durch die Stadt an Demmler für einige Diskussionen gesorgt hatte: Was wird aus dem denkmalgeschützten Bildstock, der auf dem Grundstück steht, optisch jedoch als Bestandteil des angrenzenden Schäfersgartens erscheint? Dass der Bildstock quasi mitverkauft wurde, war etlichen Stadträten bei der Entscheidung offenbar nicht bewusst. Doch zu dem verkauften Grundstück gehören auch rund 160 Quadratmeter des Schäfersgartens, wobei der exakte Grenzverlauf zunächst unklar war.
Kosten trägt die Stadt
Doch nun steht fest: Die beiden Bäume, eine Linde und eine Hemlocktanne, bleiben erhalten. Denn sie stehen, wie sich herausgestellt hat, auf dem Grundstück, das auch weiterhin der Stadt gehört. Der wohl aus dem Jahr 1714 stammende Bildstock hingegen wird versetzt. Darauf, so Demmler, habe man sich auch unter Mitsprache des Denkmalamtes verständigt.
Das bestätigt auf Anfrage Dieter Daus, Pressesprecher der Stadt. Demnach soll der Bildstock im Herbst dieses Jahres versetzt werden. Das werde der städtische Bauhof zusammen mit einem Steinmetzbetrieb erledigen. Der neue Standort werde auf der anderen Seite der beiden großen Bäume sein, dann allerdings auf städtischem Grund.
18 Stellplätze
Die geschätzten Kosten in Höhe von rund 1600 Euro werde die Stadt tragen, so Daus. Die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für das Versetzen sei "ohne Einwände genehmigt" worden. Aus Sicht der Stadt handle es sich um eine "gute Lösung". Der Bildstock passe sich danach wieder gut in die Parkanlage ein und sei dauerhaft zugänglich. In dem Bereich, in dem bislang der Bildstock stand, werden laut Demmler Parkplätze für ihre Praxis entstehen. Insgesamt, so erklärt die Hautärztin, werde es auf dem gesamten Grundstück 18 Stellplätze geben. Daneben sei auch eine Fahrradgarage geplant. In ihren Praxisräumen plane sie auch Duschen, auch, um ihren neun Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen. An den Bauplänen für das Gebäude werde noch gearbeitet, weswegen derzeit noch keine Visualisierung gezeigt werden könne, so Demmler.
Die Praxis werde sich in dem Neubau über zwei Stockwerke erstrecken, mit rund 400 Quadratmetern etwas größer als die jetzige und barrierefrei, erklärt Demmler. In die Praxis integriert werde eine Fußpflege. Der Grundriss des Gebäudes werde nur etwas größer als der der früheren Blumenhalle. Die zwei Wohnungen, die geplant seien, wolle sie vermieten. Die Bauarbeiten sollen laut Demmler im Frühjahr beginnen und im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Zu den Baukosten macht Demmler keine Angaben.