"Heute ist für Uettingen ein Sternstunden-Tag", sagte Irma Schätzlein beim Spatenstich zum dritten Bauabschnitt der Neuen Uettinger Mitte am Freitag. Sie hatte zusammen mit ihrem Mann Helmut aus einer Vision eine Idee gemacht und die Eigentümer des Dreiseithofes und die Vertreter der Gemeinde mit Architekt Roland Breunig an einen Tisch gebracht. Aus der Idee wurde ein konkreter Plan – im Herzen von Uettingen Wohnraum für Menschen mit unterschiedlichen Betreuungsbedürfnissen zu schaffen. Beim Neujahrsempfang 2017 versprach der damalige Landrat Eberhard Nuß, dass zusammen mit dem Kommunalunternehmen ein Pflegezentrum in Uettingen entstehen soll. Am Freitag wurde nun der Spatenstich zum dritten Bauabschnitt, dem Seniorenzentrum mit 49 Pflegeplätzen und 10 Servicewohnungen, vollzogen.

Arztpraxis ist bereits eröffnet

Wie Landrat Thomas Eberth erklärte, sei der Spatenstich einer der wichtigsten Momente bei einem Bauprojekt, denn mit dem Spatenstich hätten die Verantwortlichen schon Jahre der Planung, Organisation und Genehmigungsverfahren hinter sich. Breunig bezeichnete sich als "Hüllenbauer", der aus den alten Gebäuden Wohnraum geschaffen habe. "Nun sei es an den Menschen aus der Hülle eine lebendige Gemeinschaft zu machen."

Nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren wurden die barrierefreien Wohnungen und Gewerbeeinheiten in der Alten und Neuen Schule und dem Neubau mit Parkhaus an die Käufer übergeben. Geplant wurde die Neue Uettinger Mitte mit gut 30 Millionen Euro durch die archicult GmbH, Bauträger und Auftraggeber ist die Wohnen in Uettingen GmbH aus Würzburg. Trotz einer anstrengenden Bauphase bedingt durch Corona und Ukrainekrieg mit Rohstoffmangel, Zinssteigerung und hoher Inflation, konnte der geplante Zeitrahmen eingehalten werden.

Die Allgemeinarztpraxis von Dr. Benjamin Stitz begrüßt bereits in den neuen Räumen seine Patienten. In den Gewerbeeinheiten in der Alten Schule sind zwei Geschäfte für Beauty und Kosmetik und eine Töpferwerkstatt untergebracht. Direkt daneben eröffnet im Januar ein Café. Der Stützpunkt für Gesundheit/Physiotherapie eröffnet im Januar.

Der zweite Bauabschnitt "Wohnen am Schloss" mit 25 Wohnungen steckt noch mitten im Bau. Landrat Eberth und Eva von Vietinghoff-Scheel vom Kommunalunternehmen Würzburg betonten die große Bedeutung des Projekts für den gesamten westlichen Landkreis. Mit Uettingens neuer Mitte sei ein zukunftsweisendes Konzept geschaffen worden, mit dem man nicht nur dem erhöhten Bedarf an seniorengerechtem Wohnen Rechnung trage, sondern auch einen Knotenpunkt für alle Generationen schaffe. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit drei Millionen Euro aus dem Programm "PflegesoNah".