Kindereisenbahn statt Märchenzelt, ein erweitertes Rahmenprogramm und noch mehr Lichterglanz: Der dritte Lohrer Schneewittchen-Weihnachtsmarkt vom 6. bis 15. Dezember in der städtischen Anlage soll noch schöner werden als seine beiden Vorgänger. Die Organisatoren vom Weihnachtsmarktverein präsentierten in einem Pressegespräch, was sie seit Mai auf die Beine gestellt haben.
"Wir freuen uns, den dritten Schneewittchen-Weihnachtsmarkt an den Start bringen zu können", erklärte Vorsitzende Christiane Werthmann. Nach der zweiten Auflage habe ein Treffen mit den Budenbetreibern ein klares Meinungsbild gebracht: "Wir bleiben, wo wir sind, die Anlage ist ein schöner Ort dafür."
Die Probleme mit dem durch Regen aufgeweichten Wegebelag hätten Veranstalter und Händler zusammengeschweißt, meinte Touristinfo-Leiter Jürgen Goldbach. Nach Werthmanns Angaben sind alle Händler vom Vorjahr wieder an Bord, ein Neuer ist dazugekommen. Wie 2023 gibt es 16 Buden, davon zwei Wechselbuden. Sie sind von Sonntag bis Donnerstag von 11.30 Uhr bis 20 Uhr, am Freitag und Samstag bis 21 Uhr geöffnet.
Alle zwei Tage neue Betreiber
Die Wechselbuden werden alle zwei Tage neu bestückt. Zwei Kombinationen, Montag und Dienstag sowie Mittwoch und Donnerstag sind noch frei. Die Lücken sollten nach Möglichkeit noch gefüllt werden, so Werthmann. Auf vielfachen Wunsch sorgten in diesem Jahr Übersichten an den Wechselbuden für Klarheit, wer wann darin anzutreffen ist.
Das Märchenzelt, das die letzten beiden Weihnachtsmärkte im oberen Teil der Anlage stand, wird es nach Werthmanns Angaben nicht mehr geben. Es sei zwar bei den Kindern gut angekommen, aber unter der Woche sei es stets schwierig gewesen, jemanden fürs Bespielen zu finden. Nach der vergeblichen Suche nach einem Karussell habe der Verein nun eine Kindereisenbahn gemietet.
Diese wird am Standort des Märchenzeltes ihre Kreise drehen. Für einen sicheren Stand soll ein Boden aus recycelten Kunststoffplatten sorgen, die für Schwerlast geeignet sind. 100 Quadratmeter hat sich der Verein davon besorgt. Gesucht werden noch einige ehrenamtliche "Schaffner", also Aufsichtspersonen.
Mit Kosten von 5000 Euro für die Eisenbahn "gehen wir schon ins Risiko", räumte die Vorsitzende ein. Die Gerd-Rexroth-Stiftung unterstütze den Verein bei der Eisenbahn, der für den gesamten Weihnachtsmarkt ein Budget von 7000 Euro habe. Davon müssten Strom, Wasser, Dekoration und Weihnachtsbäume bezahlt werden.
Die Finanzierung ist ein Kraftakt
Die gesamte Finanzierung sei ein Kraftakt: "Da musst du genau überlegen, was du kaufst und was nicht." Ohne ehrenamtliche Helfer würde laut Werthmann überhaupt nichts gehen. Unverzichtbar für die Organisation des Weihnachtsmarkts seien zudem die starken Partner des Bauhofs und der Touristinfo.
Weiterentwickelt worden ist das Lichtkonzept. Werthmann kündigte an, es werde gegenüber vom Rewe-Markt das mittlerweile dritte "Baumwittchen" geben, also einen beleuchteten Baum. 2022 war der Verein mit einem im oberen Teil der Anlage gestartet, 2023 kam ein zweiter im unteren Teil dazu.
Bei der Dekoration werde es einige Überraschungen geben, "damit sich's weiterentwickelt", ließ die Vorsitzende durchblicken. Wieder dabei werde wie im Vorjahr die Hirschgruppe sein.
Eines der größten Probleme der letzten beiden Jahre war der Zustand der Wege bei schlechtem Wetter. 2023 scheiterte ein Versuch mit feinem Rindenmulch als Belag. Dieses Jahr werde es einen neuen Lösungsansatz geben, so Werthmann.
Nicht alle Kunststoffplatten würden als Unterlage für die Kindereisenbahn benötigt. Mit solchen Platten sollten die "neuralgischsten Punkte" abgedeckt werden. Die übrigen Wege sollten so bleiben wie gewohnt. Aber es gebe einen Notfallplan. Wenn das Wetter es erforderlich mache, werde der Bauhof mit groben Hackschnitzeln aushelfen.
Planwagenfahrten und Musik
Das Begleitprogramm wird nach den Worten von Jürgen Goldbach umfangreicher sein als im Vorjahr. An beiden Samstagen sollten Planwagenfahrten angeboten werden, wenn das Wetter es zulasse. Die Inklusionsband Mippies trete wieder auf, am 13. Dezember um 16.30 im Pavillon und die Stadtkapelle spiele erstmals auf dem Weihnachtsmarkt am 12. Dezember ab 18 Uhr im Pavillon.
Ebenfalls eine Premiere sei die Märchenstunde mit Schneewittchen am 7. Dezember um 15 Uhr im Pavillon statt im Schloss. Das Lohrer Citymanagement biete wieder eine Weihnachtskugel-Tauschbörse an, die in den letzten beiden Jahren gut angekommen sei. Das ganze Programm ist als Flyer ab sofort in der Touristinfo erhältlich.
Eröffnet wird der Weihnachtsmarkt am 6. Dezember um 16 Uhr. Dabei werden zur Unterstützung des Vereins "Lohrer Läpple" verkauft, 150 von Werthmann selbst gestrickte Spüllappen aus Baumwolle. Am Eröffnungsabend werden die Innenstadtgeschäfte für ein "Weihnachtsshopping" bis 20 Uhr offen haben.
Die Organisatoren kann man in diesem Jahr an ihren neu angeschafften tannengrünen Kapuzenpullovern (Hoodies) mit der Rückenaufschrift "Crew" erkennen. Ebenfalls neu sind vier hölzerne Schilder, die in der Innenstadt auf den Weihnachtsmarkt hinweisen.