Seit 30 Jahren wird im Burghof der Ruine Scherenburg oberhalb der Stadt Gemünden am Main Sommer für Sommer ein vielfältiges Programm aus Theater und Musik geboten. 2020 hätte das runde Jubiläum mit einem besonders attraktiven Programm gewürdigt werden sollen, heißt es in einer Pressemitteilung der Festspielgesellschaft. Doch die weltweite Corona-Pandemie warf alle Planungen über den Haufen und führte zur Absage der gesamten Saison.
Das viel gelobte Lebenszeichen mit der Jubiläumsgala am 4. September 2020 auf der Scherenburg habe ein zwar willkommenes, aber dennoch nur kleines Trostpflaster für die erzwungene Auszeit der beliebten Festspiele dargestellt. Eindrücklich habe dieser Abend alle Beteiligten und Gäste – unter ihnen der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler – daran erinnert, was momentan nicht nur an Orten wie der Scherenburg, sondern überall so schmerzlich vermisst werde: Kunst, Kultur, Geselligkeit und die damit verbundene Energie und Freude.
Festspiele wollen zurück ins Rampenlicht
Hans Michelbach, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Scherenburgfestspiele Main-Spessart gGmbH, blickt daher laut Pressemitteilung ebenso kämpferisch wie optimistisch in die Zukunft: „Wir werden alles daransetzen, dass trotz der anhaltenden Corona-Pandemie ein erfolgreicher und sicherer Spielbetrieb im Jahr 2021 möglich sein wird.“ Er ergänzt: „Zugleich arbeiten wir mit Hochdruck darauf hin, dass wir im Sommer auch den Neubau der eigenen Festspieltribüne hinter der Burg einweihen und bespielen können.“
In Gemünden will man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Daher arbeite das Team aktuell mit verschiedenen Szenarien – sowohl in Bezug auf den weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie als auch mit Blick auf die Baustelle. In jedem Fall sei klar: 2021 wollen die Scherenburgfestspiele mit der dann 30. Spielzeit zurückkehren ins Rampenlicht.
Neue Geschäftsführung
Die vergangenen Monate seien genutzt worden, um wichtige Weichenstellungen vorzunehmen. Zum 1. Dezember rückte die langjährige Mitarbeiterin Bianca Ditterich in die Geschäftsführung auf. Diese teile sie sich mit Neuzugang Christoph Michl. Er war bisher hauptamtlicher Geschäftsführer des Christopher-Street-Day-Kulturfestivals in Stuttgart, verlagerte in diesen Tagen seinen Lebensmittelpunkt aber in den Main-Spessart-Raum.
„Wir sind überzeugt, mit beiden ein engagiertes Gespann für eine erfolgreiche Zukunft der Scherenburgfestspiele gefunden zu haben“, kommentiert Hans Michelbach "das Signal des Aufbruchs" laut Pressemitteilung.
Aktuell gehe es um die letzten Festlegungen für den Spielplan des nächsten Sommers. Die Scherenburgfestspiele sollen vom 9. Juli bis 15. August stattfinden. „Bis Anfang Januar werden wir den neuen Sommer-Spielplan präsentieren können“, wirbt Bianca Ditterich in der Pressemitteilung um Geduld.
Eintrittskarten online buchen
Christoph Michl kündigt ein neues Ticketsystem für den Vorverkauf an. Karten soll es künftig zwar weiter vor Ort im Festspielbüro sowie telefonisch geben, aber auch auf der Internetseite der Festspiele. Die Gäste könnten sich ihren Wunschplatz online aussuchen, buchen und die Eintrittskarte selbst ausdrucken.
Zugleich seien auf diese Weise die Möglichkeit geschaffen, den gesamten Ticketprozess kontaktlos und coronasicher zu gestalten. Zum Einsatz komme das Ticketsystem der Newcomer-GmbH aus Viechtach. Die Investition werde über das Programm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Festspiel-Fans, die noch Karten für die ausgefallene Spielsaison 2020 haben, sollen sich noch vor dem offiziellen Vorverkaufsstart exklusiv die besten Plätze für die Scherenburgfestspiele sichern können. In Kürze will das Festspielbüro alle Ticketbesitzer mit den nötigen Informationen dazu kontaktieren.
Gutscheine für den Besuch der Scherenburgfestspiele gibt es weiter. Diese seien im Festspielbüro, unter Tel.: (09351) 5424 sowie über die Internetseite der Scherenburgfestspiele erhältlich. Die Touristeninfo der Stadt Gemünden biete die Gutscheine ebenfalls zum Kauf an.