Neben der Erhöhung der Hundesteuer beschäftigte sich der Arnsteiner Stadtrat in seiner letzten Sitzung auch mit dem Thema E-Mobilität. Denn die Arnsteiner Bürger-Energiegenossenschaft hat sich viel vorgenommen, um die Elektromobilität in der Stadt voranzubringen. Nachdem sie schon im eigenwirtschaftlichen Ausbau eine Schnellladesäule mit 150 Kilowatt Ladeleistung am Hofriedplatz eingerichtet hat, sollen nun am Cancale-Platz zwei weitere mit zwei, beziehungsweise drei Ladepunkten dazu kommen. Geplant sind eine mit zwei Ladepunkten bis 22 Kilowatt und zwei bis 50 Kilowatt bei drei Ladepunkten. Eine zusätzliche Doppel-Ladesäule mit 22 Kilowatt soll an den Bettendorfplatz kommen.
Vorbehalte gegen die städtische Förderung der Ladesäulen
Doch nicht nur die Genossenschaft wird in Arnstein aktiv. Zusätzlich will die Fensterbaufirma Ziegler an ihrem Betriebsgelände in der "Sondheimer Au" zwei Stationen mit je 22 Kilowatt errichten und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Kfz-Firma Steinmetz in Schwebenried plant eine gleichwertige Einrichtung und auf dem Betriebsgelände der MIWE steht eine Anlage zur Verfügung.
Obwohl im Stadtrat diese Entwicklung grundsätzlich auf Zustimmung traf, gab es Vorbehalte gegen die geplante städtische Förderung. Ursprünglich waren ein Zuschuss von 500 Euro pro Ladesäule vorgesehen, wobei allerdings eine öffentliche Nutzung von 25 Jahren gefordert wurde. Auf Vorhaltung des Stadtrats Joachim Sauer bezüglich dieser langen Zeit, wurde dies auf zwölf Jahre verkürzt. Franz Eder schlug vor, zusätzlich durch die Stadt eine Schablone anfertigen zu lassen, mithilfe deren die Bereiche der Ladestationen optisch auf dem Boden kenntlich gemacht werden können.
"Zurzeit legt die Bürgerenergiegenossenschaft drauf", sagt Stadtrat Franz Eder
Insgesamt aber zeichnete Stadtrat Eder auch gegenwärtige Probleme beim Angebot von Elektroladesäulen auf. "Zurzeit legt die Bürgerenergiegenossenschaft drauf", klagte er. Grund dafür sind einerseits die hohen Investitionskosten, die je nach Kapazität über 50.000 Euro pro Standort liegen können. Trotz staatlicher Förderprogramme von bis zu 80 Prozent werden diese nur unzureichend ausgeglichen.
Zweiter Punkt sind die momentanen Stromkosten. Fast 70 Cent muss die Genossenschaft pro Kilowatt an den Versorger netto bezahlen. Das kann nicht durch den Verkauf an der Ladesäule wettgemacht werden, augenblicklich wird der Strom an E-Autos an der "Neuen Mitte" für 65 Cent brutto abgegeben, so Eder. Die Genossenschaft hofft nun aber auf den Abschluss mit dem Stromanbieter "Regio-Grünstrom" mit wesentlich besseren Konditionen. Deshalb sind die ausgelobten 500 Euro an städtischem Zuschuss nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Hundesteuer wird in Arnstein deutlich erhöht - vor allem für Kampfhunde
Teurer wird auch die Hundehaltung in der Stadt Arnstein. Einstimmig wurde die Erhöhung der Hundesteuer von 26 auf 40 Euro beschlossen. Für Kampfhunde müssen 500 Euro bezahlt werden - bisher waren es 130 Euro. Privilegierte Hundehaltungen sind davon ausgenommen. Außerdem kann die Steuer für Hunde vorübergehend gesenkt werden, wenn diese aus einem anerkannten inländischen Tierheim oder Tierasyl aufgenommen wurden. Zur Anfrage, wie viele Kampfhunde es derzeit in Arnstein gebe, bezifferte der geschäftsführende Beamte Fabian Helmerich dies auf etwa zehn Tiere im Stadtgebiet.