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Marktheidenfeld
Neue Dreifachturnhalle in Marktheidenfeld soll 13,5 Millionen Euro kosten
Eine Dreifach-Sporthalle mit Holzfassade soll auf dem Schulcampus mit Realschule und Gymnasium in Marktheidenfeld die derzeitige Main-Spessart-Halle (im Bild) ersetzen.
Foto: Dorothea Fischer | Eine Dreifach-Sporthalle mit Holzfassade soll auf dem Schulcampus mit Realschule und Gymnasium in Marktheidenfeld die derzeitige Main-Spessart-Halle (im Bild) ersetzen.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Eine Dreifach-Sporthalle mit Holzfassade soll auf dem Schulcampus mit Realschule und Gymnasium in Marktheidenfeld die derzeitige Main-Spessart-Halle ersetzen. Im Kreisbauausschuss stellte Architekt Sascha Galistel die aktuelle Entwurfsplanung vor. Einmal mehr wurden die Räte mit gestiegenen Baukosten konfrontiert.

In der Leistungsphase drei erstellte Kostenberechnung kommt auf 13,5 Millionen Euro, was unter anderen an drei Prozent Baupreissteigerung und Vorgaben der Regierung von Unterfranken liegen soll. Da der Kostenrichtwert für Dreifachsporthallen bis 8,8 Millionen Euro liegt und der Fördersatz in Bayern bei rund 50 Prozent liegt ist mit maximal 4,4 Millionen Euro Förderung und 9,1 Millionen Euro zu Lasten des Landkreises zu rechnen. Im März hatte das Architekturbüro die grundsätzlich ungenauere Kostenschätzung von 12,7 Millionen Euro vorgelegt.

Teuer macht die Halle auch die Forderung nach einer multifunktionalen Nutzung für schulische Zwecke. Sie auch für kulturelle Zwecke nutzen zu wollen, schloss der Stadtrat Marktheidenfeld aus. Anfang Februar hatte der Ausschuss als Planungsgrundlagen eine Hallenkapazität von 600 Personen bei schulischen Veranstaltungen, die bauliche Ausbildung für Veranstaltungen von über 200 Besuchern nach der Versammlungsstättenverordnung sowie Flucht- und Rettungswege für 1660 Personen vorgegeben. Letzteres hängst mit einer Veranstaltung der Firma Procter&Gambel einmal im Jahr zusammen.

Gebäudehöhe verringert

Um zu sparen, wurde bei der Entwurfsplanung die Gebäudehöhe um einen halben Meter verringert und die Photovoltaikanlage auf 135 Kilowatt (plus Batteriespeicher) begrenzt. Die Gebäudetiefe um zwei Meter zu verringern sah die Regierung von Unterfranken als förderschädlich. Im Detail sprach Architekt Sascha Galistel von einer zweigeschossigen Halle mit 25 Parkplätzen für den Sportbetrieb davor. Neben der eigentlichen Sporthalle gibt es ein auch alleine nutzbares Foyer, sechs Umkleiden im Obergeschoss, drei davon barrierefrei, einen 185 Quadratmeter großen Mehrzweckraum mit Sportböden, einen Kraftraum, einen Personenaufzug (wegen Barrierfreiheit) sowie Technik- und Lagerräume. Die feste Tribüne soll 120 Sitzplätze und sechs Plätze für Rollstuhlfahrer haben.

Geheizt werden soll die Halle per Fußbodenheizung über die vorhandene Hackschnitzelzentrale. Lüftungsanlagen sind für die Umkleiden, das Foyer und so weiter vorgesehen, nicht für die Halle selbst. Dort genüge wegen des großen Luftvolumens die "freie Lüftung" per Fenster und Lüftungshauben. Eine lichtbrechende Isolierverglasung auf der ganzen Gebäudelänge soll blendfrei viel Tageslicht in die Halle holen. Für die Tragkonstruktion der eigentlichen Halle sieht der Architekt wegen der großen Spannweite Stahlbeton vor. Außenwände und Dach sollen dagegen als Holzträgerwerk ausgebildet werden. Die Fassade soll aus Holz sein – konkret mit pigmentierten Öl behandelte Weißtanne. Für den Innenausbau werden robuste Oberflächen vorgesehen wie Wandfliesen in den Umkleiden.

Kritik und Lob für die Planung

Der Zeitplan sieht als optimistischen Baubeginn November 2024 und die Fertigstellung Mitte 2026 vor. Die Kreisräte kritisierten und lobten die Planung. Marktheidenfelds Bürgermeister bezeichnete die Tribüne als zu klein und erinnerte an die Volleyball-Bundesliga-Zeiten der DJK Karbach. Auch der Kraftraum erschien ihm mit 60 Quadratmeter nicht groß genug, die Norm gibt 35 vor. Werner Heußlein, von Beruf Schreinermeister, kritisierte die nicht heimische Holzart Weißtanne. Michael Hombach hatte generelle Bedenken gegen eine Holzfassade.

Walter Höfling nannte die Baukosten "bedrohlich" angesichts von 7,7 Millionen, die bei der Entscheidung für das Campus-Konzept im April 2020 genannt wurden. Auch Kurt Schreck griff die Kostensteigerung auf. 70 Millionen für den Schulcampus seien wohl nicht zu halten. Dazu sagte Markus Krämer von der Bauverwaltung, für den Kostenrichtwert (8,8 Millionen Euro) könne keine attraktive Halle gebaut werden. Die Kostendiskussion sei nicht zielführend, fand Pamela Nembach. Eine neue Sporthalle sei dringend nötig und der Entwurf gut. Holger Seidel sprach von einem innovativen und nachhaltigen Konzept ohne dass die Halle überdimensioniert sei.

Einen Beschluss traf der Bauausschuss nicht, das Thema wurde nur informell behandelt.

 
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