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KARLSTADT
Neue Brücke soll Radweg bekommen
Optik: Mit einer solchen Konstruktion soll die künftige Brücke den Main überspannen. In der Realität soll sie etwas schlanker ausfallen und in einer anderen Farbe gehalten werden.
Foto: Animation: Staatliches Bauamt | Optik: Mit einer solchen Konstruktion soll die künftige Brücke den Main überspannen. In der Realität soll sie etwas schlanker ausfallen und in einer anderen Farbe gehalten werden.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:44 Uhr

Im Januar noch waren etliche Stadträte erschrocken: Die Animation einer neuen Mainbrücke zwischen Karlstadt und Mühlbach erschien ihnen zu dominant, wie die damalige Diskussion zeigte. Wie berichtet, soll eine Schrägseilbrücke gebaut werden mit einem Pylonenpaar auf der Mühlbacher Mainseite. Daran ist die Brücke aufgehängt – ähnlich wie die „Brücke der deutschen Einheit“ in Würzburg.

„Man hat sich inzwischen daran gewöhnt“, meinte beispielsweise Stadtrat Horst Wittstadt diesmal, als Vertreter des Staatlichen Bauamts im Karlstadter Rathaus dem Bauausschuss die Brückenplanung erneut vorstellten. Eigentlich ging es diesmal darum, vor allem Varianten der Wegeführung vorzustellen. Doch die Gäste aus Würzburg gingen auch noch einmal ausführlich auf die prinzipielle Konstruktion der Brücke ein.

Zwangspunkte

Bekanntlich verlangt das Wasser- und Schifffahrtsamt Brücken ohne Pfeiler in der Flussmitte. War im Januar noch die Rede davon, dass die Schifffahrt 80 Meter freie Spannweite fordert, so nannten Knut Wolfram und Rainer Dörflein diesmal 67 Meter. 6,40 Meter lichte Höhe werden verlangt.

Die beiden führten vor Augen, was es bedeuten würde, wollte man die Brücke nicht aufhängen, sondern wie die Karolingerbrücke mit unten liegendem Tragwerk bauen. Dann würde die Konstruktion in der Feldmitte drei Meter „dick“ werden. Es gibt Zwangspunkte, wie etwa die Höhenlage beim Brückentürmle. Der Scheitel einer solchen Brücke wäre fast zwei Meter höher als jetzt. Die Fahrbahnen würden rund sechs Prozent Neigung bekommen.

Bei einer Schrägseilbrücke – oder einem anderen oben liegenden Tragwerk – wäre der Scheitel nur noch 65 Zentimeter höher als bisher, was eine Neigung von drei Prozent ergeben würde. Das wäre für alle Verkehrsteilnehmer angenehmer, betonten die Straßenplaner.

Möglichst schlank

Man sollte zugleich aber versuchen, die Konstruktion möglichst schlank auszuführen, empfahlen die Mitglieder des Bauausschusses, allen voran Thorsten Heßdörfer und Wilhelm Glück.

Die Ausschussmitglieder schlossen sich der Empfehlung der Planer an, wonach die Brücke künftig auf der Karlstadter Seite einen drei Meter breiten Geh- und Radweg haben soll, in der Mitte eine Fahrbahn mit sieben Metern und auf der Campingplatzseite einen zwei Meter breiten Gehweg. Die bisherigen Maße sind: 7,50 Meter Fahrbahn und zwei Gehwege mit jeweils 2,10 Metern. Die Fahrbahn werde heute weniger benötigt als früher. So fahren täglich nur noch 5500 Fahrzeuge über die Brücke. Früher waren es doppelt so viele.

Für den breiteren Geh- und Radweg auf Stadtseite spreche, dass man sich Karlstadt auf der Schokoladenseite nähere, meinten die Planer. Vor allem aber muss die Straße nicht gequert werden, wenn Radler auf dem Mainradweg von Laudenbach aus kommen und in die Hauptstraße wollen.

Für den Weg zum Freibad schlagen sie vor, dass Radler zunächst noch durchs Obere Tor fahren und dann bei der Ampel am Klempnermuseum queren, um über den Sändleinsweg zum Freibad zu kommen.

Überlegt wird noch, wo Fußgänger und Radfahrer, die von Mühlbach aus auf der Campingplatzseite über die Brücke kommen, am günstigsten die Fahrbahn queren könnten. Fest stehe, dass künftig nicht mehr auf der Rampe und der Brücke geparkt wird, bemerkte Bürgermeister Paul Kruck. Sowohl über die künftige Form der Brücke als auch die Wegeführung wird der Gesamt-Stadtrat entscheiden.

Zu den Kosten: Derzeit geht man von 12,5 Millionen Euro Baukosten aus. Aus den Regeln für die Kostenbeteiligung würde sich aufgrund der vorgelegten Planung ergeben, dass sich die Stadt mit 900 000 Euro beteiligen muss. Wann der Bau beginnt, steht in den Sternen – bei zwei Jahren Planungs- und einem Jahr Genehmigungsphase wohl nicht vor dem Jahr 2019.

Soll anders werden: Bei der neuen Mainbrücke sollen der Weg auf der Karlstadter Seite drei Meter breit werden und dann Radfahrern und Fußgängern dienen. Bisher ist der nur 2,10 Meter breit.
Foto: Karlheinz Haase | Soll anders werden: Bei der neuen Mainbrücke sollen der Weg auf der Karlstadter Seite drei Meter breit werden und dann Radfahrern und Fußgängern dienen. Bisher ist der nur 2,10 Meter breit.
 
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