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KARLSTADT
Neue Allianz will Ärmel hochkrempeln
Die Allianz MainWerntal, von links: Jürgen Eisentraut vom ALE, Lorenz Strifsky, Paul Kruck, Umsetzungsmanagerin Verena Mörsner, Anna Stolz, Klaus Schäfer, Dieter Schneider.
Foto: Markus Rill | Die Allianz MainWerntal, von links: Jürgen Eisentraut vom ALE, Lorenz Strifsky, Paul Kruck, Umsetzungsmanagerin Verena Mörsner, Anna Stolz, Klaus Schäfer, Dieter Schneider.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:24 Uhr

„Die Bürger wollen sehen, dass es losgeht“, sagte Arnsteins Bürgermeisterin Anna Stolz. „Wir krempeln jetzt die Ärmel hoch“, pflichtete ihr Eußenheimer Kollege Dieter Schneider bei. Ihre beiden Gemeinden sowie Karlstadt, Gössenheim und Thüngen gehören zur Allianz MainWerntal, die bei einem Pressetermin am Dienstag die neue Umsetzungsmanagerin Verena Mörsner vorstellte.

Schon seit 2014 arbeiten die fünf Kommunen zusammen, um gemeinsam ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) zu erarbeiten. „Das verbindende Element war die Wern“, erklärte Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck – in Karlstadt fließt sie zumindest am Stadtteil Stetten vorbei.

Neue Arbeitsgemeinschaft

Ende 2017 haben die Kommunen die bisher lose Zusammenarbeit in einer „Arbeitsgemeinschaft nach dem kommunalen Zweckverbandsgesetz“ verankert. „Eine derartige Arbeitsgemeinschaft ist das mildeste Mittel der kommunalen Zusammenarbeit“, erklärt Jürgen Eisentraut vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE). Anders als beispielsweise ein Schul-Zweckverband muss diese Arbeitsgemeinschaft keinen gemeinsamen Haushalt erstellen.

Seit 3. April arbeitet Verena Mörsner als Umsetzungsmanagerin für die Allianz MainWerntal. 75 Prozent ihrer Stelle werden vom ALE gefördert. „Grundsätzlich unterstützt der Freistaat derartige interkommunale Allianzen“, so Eisentraut. In Unterfranken gebe es rund 30 davon; in der „Kommunalen Allianz Raum Marktheidenfeld“ hätten sich 14 Gemeinden zusammengetan, da seien die fünf in MainWerntal „überschaubar“. Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky betonte die „gute Chemie“ zwischen den Bürgermeistern, die sich bei Gesprächen und Aktionen zur B26n herausgestellt habe.

Schnittstelle und Kümmerer

Verena Mörsner ist studierte Landschafts- und Freiraumplanerin sowie Baudenkmalpflegerin und stammt aus dem Raum Hannover. Während ihrer Arbeit im Innenentwicklungs- und Konversionsmanagement für 27 Gemeinden im Raum Bad Kissingen lernte sie Unterfranken kennen und schätzen. Zwischenzeitlich arbeitete sie für das „Netzwerk erweiterter Wirtschaftsraum Hannover“ wollte aber wieder stärker im ländlichen Bereich tätig sein.

„Ich sehe mich als Schnittstelle und Kümmerer zwischen der Allianz, Fördergebern, Sozialpartnern und weiteren Ansprechpartnern“, sagte sie. Fördermittel für verschiedene Projekte können vom Freistaat, vom Bund oder aus EU-Mitteln kommen. Zu Mörsners Aufgaben zählt es zu wissen, welche Mittel für welches Projekt beantragt werden können. Die Umsetzungsmanagerin ist zunächst für die Dauer von drei Jahren im Rathaus Karlstadt angesiedelt, Paul Kruck ist im selben Zeitraum Vorsitzender der Allianz.

Fünf Schwerpunkte

Fünf Schwerpunkte ihrer Arbeit nannte Mörsner: Die Innenentwicklung, Bildung, B26n und ländliches Kernwegenetz, das Projekt „Wasser erLeben“ und das Erstellen einer Vermarktungsbroschüre sowie eines -portals. Kruck sagte: „Wir wollen das zügig angehen, aber es gibt auch langfristige Ziele. Zudem müssen nicht alle Projekte alle Gemeinden betreffen.“ „Wasser erLeben“ sei rasch umsetzbar, beispielsweise mit der Schaffung von Wasserzugängen oder Kneipp-Anlagen entlang des Werntal-Radwegs.

Jürgen Eisentraut vom ALE sagte, auch die Themen medizinische Versorgung und Pflege lägen ihm am Herzen. Die Bürgermeister bestätigten, das Thema im Blick zu haben. Sie dankten außerdem Karsten Heeschen, Mitarbeiter der Stadt Karlstadt, der bisher die Allianz unterstützt hatte. Verena Mörsner wünscht sich, dass die Bürger sich mit der Allianz identifizieren. Bald sollen Karlstadter, Arnsteiner, Gössenheimer, Eußenheimer und Thüngener einträchtig sagen: „Wir sind das Main-Werntal.“ Das könnte eines der eher langfristigen Projekte sein.

 
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