Die gezielte Förderung der Innenentwicklung der Ortschaften ist ein Mittel zur Verringerung von Zersiedlung und Flächenverbrauch. Dafür werden im Rahmen der "Integrierten Ländlichen Entwicklung" unter anderem Mittel des Freistaats und der Europäischen Union (EU) eingesetzt.

Bürgermeister Heiko Menig (CSU) berichtete in der jüngsten Ratssitzung darüber, dass die Allianz Waldsassengau Eigentümerinnen und Eigentümer von Baulücken und leerstehenden Gebäuden im Gemeindegebiet angeschrieben habe. Von den insgesamt 93 Schreiben wurden 34 beantwortet. Laut der Auswertung seien nur insgesamt vier Eigentümerinnen und Eigentümer grundsätzlich zum Verkauf bereit, nur für zwei von 26 leerstehenden Immobilien sei eine Aufwertung geplant und nur für eine von 67 Baulücken ein Lückenschluss. Immerhin wurden in drei Fällen Beratungsgespräche gewünscht. Erste Anlaufstelle kann hier der "Innenentwicklungslotse" sein. In Neubrunn wird dieses Amt vom Ersten Bürgermeister wahrgenommen. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt ortsbildprägender Gebäude, denn schließlich ist es laut bundesweitem Wohnraumschutzgesetz nicht gestattet, Häuser und Wohnungen länger als wenige Monate leer stehen zu lassen.

Satzungen beschlossen

Die Tagesordnung der ersten öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderats nach der Sommerpause war überschaubar. Beschlossen wurden Satzungen über die Benutzung der Obdachlosenunterkunft, sowie die Vergabe für die Sanierungsplanung der Kläranlagen. Nach bayerischem Recht sind Gemeinden verpflichtet, Obdachlosen eine vorübergehende Unterkunft einfacher Art zur Verfügung zu stellen. In Neubrunn steht dafür zurzeit ein Wohncontainer zur Verfügung. Dafür beschloss der Gemeinderat einstimmig die Benutzungs- und Gebührensatzung. Der Tagessatz für die Nutzung der Unterkunft beträgt "kalt" 3,50 Euro täglich zuzüglich 5,20 Euro pro Person und Tag für die Nebenkosten.

In Neubrunn und Böttigheim müssen die Kläranlagen saniert werden. Mit der weiteren Planung und hydraulischen Berechnungen wurde die Firma Breunig Ruess Schebler GmbH beauftragt. Die dafür nötigen Haushaltsmittel von etwa 57.000 Euro sollen 2025 in den Gemeindehaushalt eingestellt werden. Der Beschluss erging einstimmig.

Wieder Streit um Feuerwehrhaus

Bezüglich des neuen Feuerwehrgerätehauses informierte Menig das Gremium darüber, dass sich die zuständigen Fachplaner Mitte Oktober abschließend abstimmen würden. In der darauffolgenden Sitzung solle der Architekt, Alexander Chesauan, vor dem Gemeinderat Bericht erstatten. Ratsmitglied Alfred Hellmann sah darin eine unnötige Verzögerung und beantragte den persönlichen Bericht des Architekten bereits für die nächste Ratssitzung. Der Bürgermeister versicherte unserer Zeitung gegenüber, dem zu entsprechen und Chesauan einzuladen.

Gemeinderätin Elke Kohlhepp erkundigte sich nach dem Stand des Umzugs und der Instandsetzung der Gemeindearchive. Sie verwies auf Gerüchte, nach denen die künftigen Archivräume zu feucht seien. Der Bürgermeister berichtete, dass in Zusammenarbeit mit der Kreisarchivarin eine Lösung auf den Weg gebracht werde. "Deswegen stagniert da aber nichts", betonte Menig. Die Arbeiten gingen weiter und erstes nicht archivwürdiges Material wie alte Wahlzettel sei bereits entsorgt worden.