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Neubrunn: Erneut hitzige Debatten im Gemeinderat über die Planung des Feuerwehrhauses
Ortsbild gefährdet? Schadhaftes Mosaikpflaster an der Hauptstraße in Neubrunn soll durch Asphalt ersetzt werden
Foto: Jens-Eberhard Jahn | Ortsbild gefährdet? Schadhaftes Mosaikpflaster an der Hauptstraße in Neubrunn soll durch Asphalt ersetzt werden
Jens-Eberhard Jahn
 |  aktualisiert: 24.07.2024 02:49 Uhr

Die Einladung zur Sitzung hatten die Ratsmitglieder sehr kurzfristig erhalten. Denn was Termine betrifft, ist die Gemeinde wohl immer für eine Überraschung gut. So war die für Anfang Juli vorgesehene Ratssitzung abgesagt und stattdessen nach zweijähriger Pause der Bauausschuss einberufen worden. Dessen Beschlüsse wurden im Gemeinderat bekannt gegeben: Ein Schotterweg am östlichen Ortsrand soll ausgebaut und das marode Mosaikpflaster vor dem Raiffeisen-Bank-Gebäude durch Asphalt ersetzt werden.

Dritter Bürgermeister Horst Hofmann (Bürgervereinigung Neubrunn) sah darin eine Verletzung des Ortsbilds. Die Gemeinde habe beschlossen, dass innerorts alle Gehwege zu pflastern seien. Bürgermeister Heiko Menig (CSU) und andere Ratsmitglieder wiesen allerdings darauf hin, dass an Ort und Stelle in einem Umkreis von wenigen Metern vier verschiedene Gehweg-Beläge verwendet wurden. Der Asphalt werde als Provisorium verstanden, bis in den nächsten Jahren die Gehwege an diesem Teil der Hauptstraße komplett saniert würden.

Einige Gemeinderatsmitglieder fühlen sich vom Bauausschuss übergangen

Zu hitzigen Debatten im Gemeinderat führten die Ausschuss-Überlegungen zum neuen Feuerwehr-Gerätehaus, das seit zehn Jahren in Planung ist. Neben Fragen des Bodenbelags hatte sich der Bauausschuss für die künftige Aufstockung des Gebäudes entschieden. Einige Gemeinderäte bezeichneten es als "fast zynisch", zu diesem wichtigen Thema den Bauausschuss einzuberufen. Die Vermutung: "Da sitzen dann fünf Leut‘ mit der Feuerwehr zusammen und fassen schnell mal Beschlüsse, anstatt das im Gemeinderat gründlich zu besprechen", kritisierte Hofmann den Ersten Bürgermeister. Damit der gesamte Gemeinderat künftig besser über den Stand der Planung informiert werden könne, hatte Ratsmitglied Sebastian Reinhart, selbst Dritter Kommandant der Feuerwehr, beantragt, dass der damit beauftragte Architekt Alexander Chesauan einmal pro Monat dem Gremium persönlich Bericht erstatten solle. Etliche Ratsmitglieder unterstützten den Vorstoß. Als Kompromiss wurde unter anderem ein zweimonatiger Bericht des Architekten diskutiert. Da diesbezüglich allerdings kein Änderungsantrag gestellt wurde, kam der ursprüngliche Antrag von Reinhart zur Abstimmung und wurde mit sechs gegen acht Stimmen knapp abgelehnt.

Gegenüber dieser Redaktion zeigte sich Chesauan selbst allerdings optimistisch: "Alle an der Planung und an den Abstimmungen Beteiligten haben in den letzten Wochen einen intensiven Planungsfortschritt erreicht, insbesondere zusammen mit dem Ingenieurbüro für Heizung-, Lüftung und Sanitär. Wir sind auf einem guten Weg." Vielen im Gemeinderat ist der Geduldsfaden allerdings gerissen. Das Thema dürfte damit längst nicht vom Tisch sein.

Bezüglich der Jahresrechnung 2023 wurde die Verwaltung mit 13 Ja-Stimmen entlastet, Menig enthielt sich. Der örtliche Rechnungsprüfungsausschuss hatte einige Beanstandungen vorgebracht, die Beschlusskontrolle des Gemeinderats kritisiert, sowie Überstundenabbau bei der Verwaltung und die Überprüfung der Gräberpachten angemahnt.

Wie diese Redaktion bereits berichtete, bemüht sich die Stadt Würzburg zurzeit um die Gründung eines Zweckverbandes zur gemeinsamen Entsorgung von Klärschlämmen aus vier unterfränkischen Landkreisen, dem Main-Tauber-Kreis und der Stadt selbst. Ziel ist vor allem die Rückgewinnung von Phosphor. Das Thema stand bereits im Juni auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Daher erfolgte nach sehr kurzer Diskussion einstimmig der Beschluss, dem Zweckverband als Mitglied beizutreten. Phosphor ist ein wichtiger Dünger für die Landwirtschaft.

Der Bürgermeister gab schließlich bekannt, dass am 25. Juli um 19 Uhr 30 im Vereinsheim der Liederkrone die Genossenschaft "Bürgerstrom West" gegründet werden soll.

 
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