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Lohr
Neubau auf Lohrer Brauereiareal noch vor der Eröffnung verkauft
In wenigen Tagen eröffnen die Einkaufsmärkte im Neubau auf dem ehemaligen Brauereigelände in Lohr. Noch vor der Eröffnung hat der Komplex einen neuen Eigentümer
Foto: Johannes Ungemach | In wenigen Tagen eröffnen die Einkaufsmärkte im Neubau auf dem ehemaligen Brauereigelände in Lohr. Noch vor der Eröffnung hat der Komplex einen neuen Eigentümer
Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:46 Uhr

Noch nicht ganz fertig und schon verkauft: Der neue Wohn- und Gewerbekomplex auf dem ehemaligen Brauereiareal hat noch vor der Eröffnung der beiden Einkaufsmärkte und vor dem Einzug der ersten Wohnungsmieter den Eigentümer gewechselt. Die Bamberger KRE-Gruppe, die das Gebäude hat errichten lassen, bestätigte entsprechende Informationen dieser Redaktion auf Anfrage.

Wie KRE-Pressesprecher Jörg Steinhäuser erklärte, handelt es sich beim Käufer um die Hamburger Captiva GmbH. Zum Verkaufspreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Laut Steinhäuser sei es ein völlig normaler Vorgang, dass KRE solche Objekte nach Planung, Bau und Vermietung verkauft. Der Verkauf des Komplexes auf dem Brauereiareal sei daher keine Besonderheit, die mit dem Standort Lohr zusammenhänge, heißt es in der an diese Redaktion geschickten KRE-Mitteilung.

Der neue Eigentümer des Gebäudekomplexes, die Hamburger Captiva GmbH, beschreibt sich auf ihrer Internetseite als ein Unternehmen, das für institutionelle Kapitalanleger, insbesondere Versicherungen, Pensionskassen oder auch Sparkassen und Volksbanken, in Immobilien investiert. Nach dem Kauf entwickle man die Immobilien gezielt weiter.

Investitionen in Milliardenhöhe

Seit der Gründung im Jahr 2001 hat Captiva nach eigenen Angaben für seine Kunden Transaktionen in Höhe von 15 Milliarden Euro getätigt, davon rund sechs Milliarden in Deutschland. Zum Portfolio gehören dabei nicht nur Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels und der Nahversorgung, sondern beispielsweise auch Facharzt- und Gesundheitszentren oder Baumärkte. In der Region führt Captiva beispielsweise die beiden Netto-Märkte in Gemünden und Marktheidenfeld in der Liste seiner Investments.

Als Mindestgröße für ein solches Investment nennt Captiva auf seiner Internetseite 20 Millionen Euro, wobei ein Paket auch mehrere Einzelimmobilien umfassen könne. Auf 20 Millionen waren zu Beginn auch die Baukosten für das Lohrer Brauereiareal veranschlagt worden. Allerdings machen mittlerweile in der Stadt Aussagen die Runde, wonach dieser Betrag deutlich überschritten wurde. Demnach sollen die Kosten auf einen Betrag gestiegen sein, der um mehrere Millionen über dem zunächst kalkulierten liege.

KRE-Sprecher Steinhäuser erklärte, dass sich das Unternehmen generell nicht zu Kosten äußere. Er werde daher die zum Lohrer Objekt zu hörenden Aussagen "weder dementieren noch bestätigen". 

KRE hatte das etwas über 5000 Quadratmeter große, am Rande der Altstadt gelegene ehemalige Brauereiareal im Dezember 2017 von der Familie Stumpf erworben. Nach dem Abriss des alten Gebäudebestands entstand in rund zwei Jahren ein mehrstöckiger Komplex, der laut KRE-Internetseite rund 11 000 Quadratmeter Nutzfläche bietet.

Regale teils schon gefüllt

Die beiden Einkaufsmärkte im Erdgeschoß von Rewe (1550 Quadratmeter) und dm (760 Quadratmeter) stehen unmittelbar vor der Eröffnung. Die Regale sind teils schon gefüllt. Am 25. Februar sollen hier die Türen aufgehen.

In den oberen Stockwerken wird die Berliner Advita Pflegedienst GmbH eine Einrichtung für Betreutes Wohnen mit 43 Einheiten, eine Tagespflege für 40 Gäste sowie eine Wohngemeinschaft für zwölf Menschen mit Demenz betreiben. Hier ist als Starttermin der 1. April genannt. Das von der Lohrer Hotelbetreiberin Katja Bundschuh geführte Boardinghouse mit Appartements zur Kurzzeitmiete im obersten Stockwerk geht laut KRE-Sprecher Steinhäuser nach Ostern an den Start.

Zu dem Gebäudekomplex gehören auch noch rund 380 Quadratmeter große Praxis- oder Büroräume im ersten Stock. Hier gibt es laut Steinhäuser zwar noch keinen Abschluss mit einem Mieter, es sehe jedoch "gut aus".

In dem rund 130 Quadratmeter großen Ladengeschäft zur Ludwigstraße hin wird laut Steinhäuser das Büroforum, ein Würzburger Fachbetrieb für Büroeinrichtung, eine Filiale eröffnen.

 
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