Das Franziskanerinnen-Schwesternheim St. Elisabeth in Sendelbach überlässt dem Schulmuseum eine Sammlung mit Musterstücken, die früher als Anschauungsmaterial im Handarbeitsunterricht dienten. Am Mittwoch überreichte Schwester Angela Weber Stick-, Strick- und Makrameearbeiten, Musterbücher und vieles mehr, an Museumsleiter Eduard Stenger und seine Museumsmitarbeiterin Bettina Merz.
Früher für gehobene Haushalte
Die 80-jährige Franziskanerin war lange Jahre Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin an der Volksschule Dettelbach, später unterrichtete sie einige Jahre in Kleinostheim und heute ist sie zusammen mit anderen Schwestern in der Altentherapie im Schwesternwohnheim in Sendelbach tätig. Beim Blick auf die fein und exakt gearbeiteten Musterstücke kommt die Schwester ins Schwärmen.
Viele dieser Arbeiten, die teilweise um die 100 Jahre alt seien, entstanden ihren Worten zufolge in der Ausbildung von Handarbeitslehrerinnen. Textilien, die auf der Grundlage solcher fein gearbeiteter Muster, wie sie nun im Schulmuseum vorhanden sind, entstanden, wurden laut Schwester Angela Weber früher nur in „gehobenen Haushalten“ verwendet. Was sie freut ist ihre Beobachtung, dass alte Techniken immer wieder einmal kämen. Als Beispiel nannte sie Makrameearbeiten, die 1916 modern gewesen seien und Mitte der 1970er Jahre eine richtige Renaissance erlebt hätten.
100 Jahre altes Instrument
Laut Bettina Merz werden die nun überreichten Handarbeitsmuster demnächst in einer Sonderausstellung im Erdgeschoss des Schulmuseums gezeigt. Ergänzend dazu würden historische Fotografien der Lohrer „Haustöchterschule“ den Besuchern präsentiert.
Eduard Stenger freute sich nicht nur über die Handarbeitsmustersammlung, sondern auch über eine weitere Neuheit im Schulmuseum: ein etwa 100 Jahre altes Harmonium aus dem Aloysianum. Früher gehörten seinen Worten nach solche Instrumente zum Inventar einer Schule dazu.