
Die beiden Spessart-Naturparke in Bayern und Hessen engagieren sich mit regionalen Partnern für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Deutschlandtourismus. Sie gehören zu bundesweit 19 Modell-Naturparken, die vom Verband deutscher Naturparke für das Projekt "Katzensprung 2.0 – aktiv für den Klimaschutz im Deutschlandtourismus" ausgewählt wurden, berichtet der Naturpark Bayerischer Spessart in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
"Das Ziel von Katzensprung 2.0 ist, den nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus in die Fläche zu tragen", wird Martina Leicher zitiert, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Verband Deutscher Naturparke (VDN). Es sei wichtig, ein regionales Netzwerk zu bilden, um nachhaltige Angebote und Produkte im Naturpark zu fördern und besser vermarkten zu können.
Auf- und Ausbau eines Netzes regionaler Partnerbetriebe
Der VDN unterstützt den Auf- und Ausbau eines solchen regionalen Partner-Netzwerkes mit kostenlosen Schulungen und Workshops für die Naturparke und ihre Partnerbetriebe. Zum Auftaktworkshop am 18. April in Hösbach (Lkr. Aschaffenburg) hatten Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Spessart und seine hessische Kollegin Annika Ludwig eingeladen. Interessierte aus Übernachtungs- und Gastronomiebetrieben sowie Tagungs- und Bildungseinrichtungen trafen dabei auf Fachleute der Touristik und Menschen aus landwirtschaftlichen und produzierenden Betrieben.

Projektpartner Michael Seitele, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Spessart-Mainland, und Bernhard Mosbacher von der Spessart-Tourismus-und-Marketing-GmbH freuten sich über das rege Interesse. "Wir merken, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das ist eine Motivation für uns", so Seitele. In der Branche sei man ganz klar auf die Natur angewiesen, "denn ohne Natur kein Tourismus", sagte er. Man brauche aber auch die Betriebe, damit die Gäste übernachten und essen könnten. Den nachhaltigen Tourismus weiterzuentwickeln, ist für die beiden Touristiker eine Investition in die Zukunft. "Ich bin überzeugt, dass die Gäste immer mehr auf Naturschutz und Nachhaltigkeit achten", so Seiterle.
Naturpark-Partner nach bundesweit gültigen Kriterien
Beim Projekt "Katzensprung 2.0" werden engagierte Akteurinnen und Akteure als "Naturpark-Partner" nach bundesweit geltenden Mindestkriterien ausgezeichnet. Diese beinhalten neben regionalem Engagement auch betriebliche Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Auch die Vermeidung von Verpackungsmüll, die klimaschonende Stromherstellung oder die Nutzung von Regenwasser im Betrieb werden honoriert.
Ein Beispiel in der Gastronomie, sei die Nutzung lokaler Zutaten, so Naturpark-Geschäftsführer Oliver Kaiser. Nicht zuletzt durch kurze Transportwege könne so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Der Naturpark Spessart sei an dieser Stelle bereits gut aufgestellt. "Hier kann das Weidefleisch unserer Initiative ,Grünland Spessart' genutzt werden", so Kaiser. Die Ressourcen seien etabliert und müssten nur noch verzahnt werden.
"Wir machen schon sehr viele Dinge richtig"
Für die Teilnehmenden gab es viele Anregungen. "Wir haben gemerkt: Wir machen schon sehr viele Dinge richtig", erklärte nach dem Workshop Peter Roth vom Hotel Spechtshaardt in Rothenbuch. Birgit Fleischmann-Müssig vom Hotel zum Löwen aus Marktheidenfeld freut sich, dass viele in der Branche die gleichen Interessen haben. "Ich nehme neue Motivation aus dieser informativen Veranstaltung mit", sagte sie.
Weiter geht es im Mai mit einem zweiten Workshop, bei dem die nachhaltige und klimafreundliche Verpflegung der Gäste Schwerpunktthema sein wird. Auch hier sollen die teilnehmenden Betriebe voneinander lernen. Beispiel: die 25-Kilometer-Initiative des Landhotels Heimathenhof. Diese zeichnet auf der Speisekarte Gerichte aus, deren Hauptbestandteile alle aus maximal 25 Kilometern Entfernung stammen.
Gefördert vom Wirtschaftsministerium in Berlin
Das Projekt "Katzensprung 2.0" wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für drei Jahre gefördert. Der VDN führt das Projekt im Verbund mit dem Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft an der FH Münster, dem Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der Technischen Universität Berlin sowie dem Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie durch.