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Dorfprozelten
Naturpark Spessart: Zukünftiges Infozentrum auf einem Mainschiff wie die MS experimenta oder MS Wissenschaft?
Im Mini-Dome lassen sich 360-Grad-Filme abspielen, die Naturphänomene fast hautnah erlebbar machen.
Foto: Jennifer Weidle | Im Mini-Dome lassen sich 360-Grad-Filme abspielen, die Naturphänomene fast hautnah erlebbar machen.
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 17.12.2022 03:01 Uhr

Bekommt der Naturpark Spessart ein schwimmendes Infozentrum? Dieser Frage näherten sich Vertreterinnen und Vertreter von Naturparkverein, Städten, Gemeinden und Landkreisen am 29. November in Dorfprozelten an. Dort besichtigten sie das Wissenschaftsschiff MS experimenta, heißt es in einer Pressemitteilung des Naturpark Spessart.

"Dieses Schiff und sein erfolgreiches Konzept können uns als Vorlage dienen", so Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturpark Spessart. Dafür will der Naturparkverein in 2023 eine Vorstudie beauftragen, die von der Stiftung "natur mensch kultur" mit 4500 Euro gefördert wird. In der Studie sollen laut Kaiser alle Aspekte beleuchtet werden, unter anderem klimafreundliche Antriebstechnologien und ein energiesparender Betrieb.

Infozentrum-Schiff für alle Altersstufen geeignet

Robert Schwan, Projektleiter des Schiffs bei der experimenta GmbH, führte die Anwesenden durch die interaktive Ausstellung. Diese werde, so erklärte er, von Kindergärten, Schulklassen und Privatpersonen besucht. Dabei gelte das Schiff mit 550 Quadratmeter Nutzfläche als außerschulischer, vom Kultusministerium anerkannter Lernort. Neben der Ausstellung gibt es Laborkurse und Workshops für unterschiedliche Altersstufen. Grundschulkinder können beispielsweise Versuche zur Dichte von Flüssigkeiten machen, ältere Schülerinnen und Schüler die Funktion eines Latent-Wärmespeichers kennenlernen.

Robert Schwan, Projektleiter der experimenta GmbH, führte die Besuchenden durch die interaktive Ausstellung.
Foto: Jennifer Weidle | Robert Schwan, Projektleiter der experimenta GmbH, führte die Besuchenden durch die interaktive Ausstellung.

Schwan erläuterte außerdem die voraussichtlichen Anschaffungs- und Betriebskosten. Dabei betonte er, dass es viele Wege gäbe, Kosten zu sparen: zum Beispiel beim Antrieb. Der Projektleiter: "Motor, Maschinenraum und Besatzung könnte man weglassen." Der Schwimmkörper werde dann bei Standortwechseln mit einem angemieteten Schubschiff bewegt. Robert Schwan wird mit seiner Expertise bei der Vorstudie unterstützen. Oliver Kaiser erklärte, dass der Bau eines neuen Informationszentrums vom Umweltministerium mit zwei Millionen Euro gefördert werden könnte. Auch für die laufenden Betriebskosten sei ein Zuschuss von bis zu 193.000 Euro jährlich möglich.

Naturpark-Infozentrum in Gemünden in die Jahre gekommen

Hintergrund für die Aktivitäten ist das stark in die Jahre gekommene und wie Kaiser betonte "zu kleine und nicht mehr zeitgemäße" Infozentrum des Naturparks im Huttenschloß in Gemünden. Für ein modernes Naturpark- oder Biosphärenreservatzentrum sei eine Lösung wie die MS experimenta oder MS Wissenschaft, die an diesem Tag ebenfalls in Dorfprozelten ankerte, ideal. Denn: "Der Spessart ist vom Wasser des Mains umgeben, wir erreichen über ihn mehr als 30 Städte und Gemeinden im Naturpark." Zudem könne das schwimmende Infozentrum auch außerhalb der Region auf Tour gehen, zum Beispiel in Frankfurt, Würzburg oder Nürnberg.

Naturpark Spessart Geschäftsführer Oliver Kaiser und Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer staunen über die Wärmebildkamera.
Foto: Jennifer Weidle | Naturpark Spessart Geschäftsführer Oliver Kaiser und Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer staunen über die Wärmebildkamera.

Eine stationäre Lösung in einem Gebäude wie jetzt ziehe auf Dauer nicht viele Besuchende an. Auch der stellvertretende Vorsitzende des Naturparksvereins und Mönchbergs Bürgermeister Thomas Zöller hält die Idee eines flexiblen Infozentrums für gut: "Die Anlegestellen auf dem Main sind für den Großteil der Menschen im Spessart gut erreichbar, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln." Er sieht das Schiff als Chance für die Region, und als Möglichkeit, die Besonderheit des Naturpark Spessart mit dem Mainviereck hervorzuheben. Die Verantwortung für Bau und Betrieb liege dabei nicht alleine an einer Stelle, sondern verteile sich auf drei Landkreise plus die Stadt Aschaffenburg.

 
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  • Aidyl2017
    Ich frage mich gerade, welchen Stoff der Geschäftsführer Oliver Kaiser da geraucht hat, um auf solche Schnaps-Ideen zu kommen?
    Und Warum bremsen ihn die Landräte und Bürgermeister , die doch ALLE auch im Naturparkverein ihren Sitz und ihre Stimme haben, NICHT aus ???
    Für mich eine Schnapsidee sondergleichen, mittels eines Schiffes auf dem Main den Menschen den Naturpark Spessart, also hauptsächlich jahrzehnte lang gewachsenen höchst artenreichen Wald nahe zu bringen.
    Leider wird offensichtlich auch noch die hinrissigste Schnapsidee gefördert ?!
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  • MartinNoll
    Sollen mit solch einem "Wahnsinns-Projekt" die Urlauber/Besucher schon jetzt von den Hochspessartgemeinden ferngehalten werden??????? Besucherlenkung im BSR? Mit solchen Projekten kann die örtl. Gastronomie/Hotels/Pensionen nicht gestärkt werden!
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