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MAIN-SPESSART
Nationalpark: Spessartbund ist skeptisch
Bearbeitet von Marie-Helen Kremen
 |  aktualisiert: 12.09.2016 03:40 Uhr

Die Tendenz bei den 15 000 Mitgliedern des Spessartbunds ist offenbar recht deutlich: Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder steht dem Vorhaben der Bayerischen Staatsregierung, den Spessart eventuell zum dritten Nationalpark in Bayern zu erklären, derzeit skeptisch gegenüber.

Dies geht aus einer Pressemitteilung des Dachverbands von 100 Ortsgruppen hervor, in der der Vorstand jedoch nur ein „vorläufiges Statement“ abgibt. Eine endgültige Stellungnahme macht er abhängig von einer erhofften offenen Diskussion der Vor- und Nachteile eines Nationalparks Spessart und den Antworten auf sieben Fragen, die der Vorstand an das bayerische Umweltministerium richtete.

Warum ist ein Nationalpark im Spessart aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoller als zum Beispiel im Steigerwald?, fragt der anerkannte Naturschutzverband. Wie passt eine Unterschutzstellung zum Charakter einer seit Jahrtausenden vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft, insbesondere das Verschwinden der Eichen in einem Buchenurwald?

Weiter erkundigt er sich nach möglichen Einschränkungen oder Veränderungen bei Wanderwegen, wie sie auch die Mitglieder des Spessartbundes pflegen. Der Vorstand will wissen, welche Einschränkungen mit der Ausweisung verbunden wären – insbesondere für Einheimische und Holzrechtler. Er hinterfragt den wirtschaftlichen Nutzen in einer Region, in der Tourismus eine Nebenerwerbsquelle darstellt und inwieweit sich die Unterstützung des Projekts „Europäisches Kulturerbesiegel“ für den Spessart mit den Nationalpark-Plänen verträgt. Schließlich stellt der Spessartbund eine Frage aus ökologisch-ökonomischer Sicht: „Wo sollen die fehlenden Holzlieferungen herkommen?“

In der Diskussion sieht der Spessartbund die Chance, „dass durch Ausweisung weiterer Flächen, die von der Bewirtschaftung freigehalten werden, ein engeres Biotopnetz geknüpft und dadurch die Artenvielfalt weiter verbessert wird (Trittsteinkonzept)“. Dadurch würden Konflikte vermieden, die bei großflächigen Unterschutzstellungen entstehen.

 
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