Nicht gerade mit leichtem Gepäck reisen die Landräte Thomas Schiebel (Main-Spessart), Jens-Marco Scherf (Miltenberg) und Ulrich Reuter (Aschaffenburg) an diesem Freitag zum Gespräch mit Umweltministerin Ulrike Scharf nach München. Es geht ums Thema Nationalpark und da sind die Meinungen konträr, ob das gut oder schlecht für unsere Region ist. Viele Hoffnungen und Erwartungen sind mit ihrem Auftreten verbunden, trägt es doch ganz wesentlich zur Weichenstellung bei, die noch in diesem Monat erfolgen wird. Bleibt der Spessart Kandidat oder nicht?
Das Gespräch an sich stößt schon mal auf Kritik bei den unterfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und Georg Rosenthal. Sie werfen der Ministerin vor, „aus parteipolitischem Kalkül“ nur die CSU-Abgeordneten Peter Winter, Berthold Rüth und Thorsten Schwab geladen zu haben und die Abgeordneten anderer Parteien zu ignorieren. Das sei kein guter Stil, so Fehlner, die betont: „Wenn es um die Stimmungslage der Bevölkerung in Sachen Nationalpark im Spessart geht, kennen auch wir uns bestens aus!“
„Punktuelle Bürgerbeteiligungen“
Ob Ulrike Scharf ausgewogen und umfassend informiert wird, das ist auch die Sorge von Kreisrätin Heidi Wright, der zweiten Vorsitzenden der Bürgervereinigung Freunde des Spessarts. Sie appelliert an die Landräte, sich in ihrem Urteil nicht von der „punktuellen Bürgerbeteiligung“ in einigen Spessartgemeinden in der Verantwortung für ihre Landkreise leiten zu lassen. Sie fordert die Aufnahme des Spessarts in die Konzeptionsphase. Das ist auch das Anliegen des früheren SPD-Landtagsabgeordneten Harald Schneider. Er hat an alle bayerischen Kabinettsmitglieder geschrieben und auf die Gutachten verwiesen, nach denen aus fachlicher Sicht der Spessart für einen Nationalpark die beste Eignung habe. Letztendlich hätten „nur 3877 Bürger in drei Landkreisen gegen einen Nationalpark gestimmt“.
Am Rande seines Besuchs bei einer LBV-Veranstaltung hat sich derweil Michael Otto für einen Nationalpark im Spessart ausgesprochen. Der Vorsitzende der Michael Otto Stiftung und Aufsichtsratsvorsitzende der weltweit agierenden Otto Group meint: „Ein Nationalpark im Spessart würde neben wichtigen ökologischen Aufgaben in diesem größten Laubwaldgebiet Deutschlands auch zu einer Aufwertung des Spessarts als Natur-Premiumregion führen.“ Und er helfe bei der Gewinnung von qualifizierten Fachkräften, „die erfahrungsgemäß besondere Ansprüche auf die Lebensqualität im Umfeld ihrer Arbeitsplätze stellen“.
Sie bedienen hier vor Ort ihr "Klientel". Und das ist es auch schon. Sie sehen doch, dass dabei nichts rauskommt. In München liest die Umweltministerin den Münchner Merkur. Und die beim Zwergenaufstand (wie Wright&Co) sollten sich nicht zu sehr darüber aufregen, nicht dass sie wie Rapunzel enden. Ich bin kein Hellseher, aber so wie die Dinge stehen, könnte es für die Pseudo Pro-National Spessartler ähnlich enden. Bald ist deren Märchen aus. Dort läuft eine Maus und wer sie fängt, der ...