Eine der ältesten noch aktiven Künstlervereinigungen Deutschlands, die altehrwürdige Frankfurter Künstlergesellschaft, stellt sich aktuell mit einer Gemeinschaftsausstellung im Kulturzentrum Franck-Haus in Marktheidenfeld vor. Zu sehen sind verschiedene Arten von Malerei und Grafik, Fotografien sowie Holz- und Steinbildhauerarbeiten. Bei der Ausstellungseröffnung am Freitag freute sich Marktheidenfelds dritte Bürgermeisterin, Susanne Rinno, über die gelungene Präsentation von zwanzig Künstlerinnen und Künstlern. Rinno verwies besonders auf den in der unmittelbaren Nachbarschaft in Rothenfels lebenden Künstler, Norbert Komorowski, der mit zwei Ölgemälden vertreten ist.
Claus Delvaux, Vorsitzender der Frankfurter Künstlergesellschaft, stellte diese den Gästen der Vernissage vor und gab eine Einführung in deren Arbeitsweise. Die traditionsreiche Vereinigung, die seit dem Jahr 1857 besteht, hatte im Laufe ihrer Geschichte über 700 Mitglieder. Seit jeher ist der Grundsatz der Künstlergesellschaft, künstlerische Kompetenz nicht einer bestimmten Kunstform oder Kunstmode zu unterwerfen, sondern allen künstlerischen Ausdrucksformen im Bereich der bildenden Kunst ein Forum zu bieten.
Dabei wird von jeher der Fokus sowohl auf hohe Qualitätsansprüche als auch auf ein freundliches Miteinander der Kunstschaffenden gelegt. Dies habe Vorrang gegenüber einer Vereinheitlichung des künstlerischen Schaffens. So sehr sich die Mitglieder der Gesellschaft sowohl als Persönlichkeiten wie auch in ihrem künstlerischen Schaffen unterscheiden, eint sie doch das gemeinsame Bestreben, sich untereinander mit ihren Arbeiten auseinander zu setzen. Aus diesem Austausch, aus der Offenheit für die Werke der anderen, eröffnen sich immer wieder neue Blickwinkel und kreative Ideen, die sich in den Arbeiten niederschlagen. So könne Kunst Brücken bauen und Trennendes überwinden.
Die Ausstellung "Nähe aus Distanz" lädt die Besucherinnen und Besucher ein, diese Verbindungen zu suchen. Die Künstlerinnen und Künstler möchten dabei neugierig machen, Entferntes und Nahes zu entdecken. Delvaux verwies besonders auf sechs ausgestellte Werke des im letzten Jahr verstorbenen Bildhauers Michael Siebel. Diese wurden aus dem Holz des Mammutbaums, aus Sandstein, Granit und Tuff gefertigt.
Bei der Gruppenausstellung in Marktheidenfeld sind Arbeiten folgender Künstlerinnen und Künstler zu sehen: Martina Bernasko, Heidi Böttcher-Polack, Claus Delvaux, Barbara Dickenberger, Joerg Eyfferth, Inge Helsper-Christiansen, Yuriy Ivashkevich, Norbert Komorowski, Martin Konietschke, Matthias Kraus, Uli Mai, Klaus Puth, Mojgan Razzaghi, Achim Ribbeck, Anna Schamschula, Michael Siebel, INK Sonntag-Ramirez Ponce, Clemens Maximillian Strugalla, Nicolas Vassiliev, Andreas Wald.
An einigen Tagen sind jeweils ab 14 Uhr Künstlerinnen und Künstler der Gruppe anwesend und führen durch die Ausstellung: am 22. März Norbert Komorowski, am 23. März Claus Delvaux und Norbert Komorowski, am 30. März Achim Ribbeck und am 11. Mai Ingrid Sonntag-Ramirez Ponce (auch bekannt als INK).
Die Ausstellung "Nähe aus Distanz" ist geöffnet von Mittwoch bis Samstag 14 bis 18 Uhr sowie Sonn- und Feiertag 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Werke sind noch bis zum 11. Mai zu sehen.
