
Vor Ideen sprüht Steffen Arnold aus Wiesenfeld, wenn es darum geht, werthaltige, schöne, nützliche und nachhaltige Dinge aus wertvollen heimischen Hölzern zu kreieren. Dabei ist er gar kein gelernter Schreiner. Vielfältige berufliche und persönliche Erfahrungen, Misserfolge, aber auch gesundheitliche Rückschläge, führten ihn zu seinem heutigen Nebenerwerb des Holzdesigns.
Sein Urgroßvater und Großvater waren Wagner- und Büttner-Meister in Wiesenfeld. In deren Werkstatt hat der kleine Steffen bereits Schreinerwerkstattluft geschnuppert. Als Ausbildung entschied er sich jedoch für den Maurerberuf, ergänzt durch den Bauzeichner. Als Selbständiger war er zehn Jahre in der Autoaufbereitung mit zwei Werkstätten und zwei Angestellten tätig. Nach einem schwereren Autounfall setzte er sich – gezwungenermaßen – neue Ziele.
Büro in der Würzburger Residenz
Heute betreut er im Hauptberuf für die Bayerische Schlösserverwaltung ausschließlich in der Nacht die Notrufserviceleitstelle. Von seinem Büro in der Würzburger Residenz überwacht er Störungen in der Residenz, auf der Festung Marienberg und im Schloss Veitshöchheim. Bei Alarm verständigt er Polizei, Feuerwehr oder Sicherheitsfirmen. An seiner Arbeitsstelle kam er schon mit Weltstars, die auf dem Residenzplatz Konzerte gaben, wie Brian Adams, in Kontakt. Er trifft auf Stars der Fränkischen Weinprobe im Residenzkeller, wie Michl Müller, Martin Rassau und Volker Heißmann.

In Wiesenfeld in der Büttnergasse hat er sich mit sehr viel Eigenleistung ein schönes Eigenheim geschaffen. In den Räumen seines Hauses sind seine Kreationen zu finden von Küchenutensilien, Wandbildern, bis zu Gebrauchs- und Dekorationsartikeln. Mit seiner Lebensgefährtin hat er vier Kinder groß gezogen, beide freuen sich inzwischen über vier Enkelkinder. Auch die Freundin hat Spaß am Dekorieren und zeigt Verständnis für Arnolds Leidenschaft
2015 meldete Arnold ein selbständiges Gewerbe an. Er begann mit dem Online-Handel mit Kosmetik und Büchern. Groß stieg er später in den Handel mit Markenwerkzeugen ein. Im Großen kaufte er die Ware ein und versandte sie an Privatkunden, die diese auf mehreren Online-Plattformen bei ihm bestellten. Unterstützt wurde er von einer versierten Bürokraft und mehreren Helfern, die die Bestellungen für die Logistikfirmen versandfertig machten. Er musste sich aber immer wieder mit Rückläufen, Reklamationen oder negativen Bewertungen im Internet auseinandersetzen. Als seine Bürokraft von Wiesenfeld wegzog, führte er den Werkzeugmarkt zurück, seine Online-Accounts stellte er ein.
Die Liebe zum Holz wiederentdeckt
Zwischenzeitlich hat Arnold seine Liebe zum Holz wiederentdeckt. Durch den Werkzeugmarkt hat er zahlreiche Holzbearbeitungsmaschinen kennen gelernt. Er richtete sich auf seinem Anwesen eine semiprofessionelle Holzwerkstatt ein. Im größeren Stil kaufte er Edelhölzer ein wie Eiche, Ahorn, Walnuss oder Buche. Baumstämme ließ er von einem mobilen Sägewerk schneiden. Um Wiesenfeld hat er Holz zum Trocknen gelagert. Aus Retzbacher Weinbergen erhielt er ausgewechselte Rebenstangen aus wetterbeständigem Akazienholz. Sein Stammholz bezieht er ausschließlich aus dem Spessartwald von hiesigen Forstarbeitern
Arnold fertigt Gebrauchsmöbel, Besteckhalter und Messerblocks mit Magneten, Hackbretter und Dekorartikel. Seine Spezialität sind Küchenschneidebretter in feiner Optik. Seine Holzprodukte sind meist aus mehreren verschiedenen Holzarten zusammengefügt und bieten somit ein abwechslungsreich gemasertes Bild. Nachhaltigkeit ist Arnold bei seinen Arbeiten wichtig. Seine Produkte werden mit Naturölen eingelassen. Auch kleine Möbel und Tische hat er schon gebaut, für eine umfassende Produktion fehlt ihm aber die Lagerkapazität.
Seine Produkte verkauft er ganzjährig persönlich auf Kunsthandwerker- und Weihnachtsmärkten. Aktuell gibt Arnold für das Landratsamt Main-Spessart auch Holzworkshops für Kinder.