Nach zwei Jahren pandemiebedingter Unterbrechung konnte die "Sommerakademie Homburg am Main" wieder stattfinden und auch die mittlerweile elfte Akademie-Veranstaltung war ein voller Erfolg. In zehn Kursen fanden sich rund 80 Teilnehmende aller Altersgruppen von 17 bis 82 Jahren ein, die sich jeweils in einem Kurs sechs Tage lang mit künstlerischen Themen beschäftigten.
Das Angebot reichte vom Papierschöpfen, Gestalten mit und auf Papier, Drucken mit Handpressen, über Kalligraphie und Zeichnen, Siebdruck, Linolschnitt und "Goldakzente im Farbenmeer" zu "Experimentellem Drucken" und der "Fotografie als eine universelle visuelle Sprache". Einmal mehr konnten kompetente und engagierte Personen für die Leitung der Kurse gewonnen werden.
Besonders interessant unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus ganz Deutschland und aus der Schweiz angereist waren, ist die Gruppe der Stipendiaten. Das sind einerseits Stipendiaten der Raiffeisenbank-Stiftung Main-Spessart, die die Gymnasien des Landkreises besuchen. Andere stammen aus ganz verschiedenen Bereichen, häufig aber auch aus Kunsthochschulen.
Qi Gong vor dem Frühstück, Weinprobe am Abend
Das Organisations-Team mit Linda Schwarz, Johannes Follmer (Papiermühle) und Iris Wiegand (Lengfurt) wurde am Abend durch Petra Watzka (Homburg) verstärkt. Die meist bis zu sieben Stunden dauernde Kursphase wurde eingerahmt durch eine halbe Stunde "Qi Gong" vor dem Frühstück und ein täglich wechselndes Abendprogramm: Spaziergang zum Kallmuth, einem Atelierbericht der Dozentin Marlis Maehrle, einem Filmabend, einer Weinprobe mit musikalischer Untermalung durch Julia Grimmer und Hubert Steiner, "art at night" und dem Abschluss-Büffet.
Die Kurse fanden an verschiedenen Orten in Homburg statt: im Schloss, in der Papiermühle, im "Güldenen Rösslein" (Premiere), im Weingut Huller, in der Schloss-Scheune und im Anwesen Rohrmoser an der Steige. Auch die Marktgemeinde Triefenstein unterstützte die Sommerakademie durch die Bereitstellung verschiedener Räumlichkeiten, ebenso wie viele lokale Firmen und Privatpersonen.
Akademie-Team sehr zufrieden mit dem Kursverlauf
Linda Schwarz und das Akademie-Team sowie die Kursleitenden äußerten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf dieser Sommerakademie. Der nächste Termin steht auch schon fest: 12. bis 18. August 2023, mehrere Anmeldungen liegen schon vor.
Die besondere Atmosphäre, in der man "entschleunigt und entschlossen" kreativ tätig sein kann, wurde von den Teilnehmenden durchweg als sehr positiv empfunden. Wir haben uns bei sechs Kursteilnehmende umgehört, was die Sommerakademie für sie ausmacht.
Andreas Karl (56) ist tätig in der IT-Branche und betreibt mit seiner Frau die Druckwerkstatt "Druckquartier" in Würzburg: "Wir haben unseren Jahresurlaub hierfür genommen. Es ist hier für uns (im Kurs "Die Techniken des Linolschnitts" bzw. "Die Kunst des Stufensiebdrucks") die Gelegenheit, mit renommierten Künstlern zusammenzuarbeiten, eine Menge mitzunehmen, vor allem künstlerisch, durch die hohe Qualität der Dozenten und Dozentinnen in allen Kursen."
Elisabeth Pfisterer (75) aus Frankfurt ist schon Sommerakademie-Teilnehmerin "der zweiten Stunde": "Ich komme jedes Jahr immer wieder und es ist fest bei mir verankert. Jedes Mal gehe ich beglückt nach Hause mit dem Wissen, dass es im nächsten Jahr wieder stattfindet. Viele kommen so wie ich regelmäßig wieder hierher, man verständigt und versteht sich und man kann sagen: es hat System, aber es ist locker, und es sind sehr, sehr gute Dozenten."
Franziska Bönisch (21) aus Eisingen ist Studentin im Fach "Games Engineering" und konnte als Stipendiatin von 2020 teilnehmen: "Bei der Zeichenwerkstatt 'Alles ist im Fluss…' waren wir auch unterwegs am Main, um in der Flusslandschaft Motive zum Zeichnen zu finden. Da ich in der Freizeit gerne und viel zeichne, ist der Kurs eine ständige Inspiration mit vielen Eindrücken, durch die ich sehr viel mitnehme."
Nina Karlikova (18) hat gerade ihr Abitur am Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium in Lohr gemacht und ist Stipendiatin der Raiffeisen-Stiftung Main-Spessart: "Ich habe das Teilnahme-Angebot dankend angenommen und es gefällt mir sehr hier. Homburg ist ein wunderschöner Ort, sehr ruhig, und wir sind im Kurs eine sehr angenehme Truppe. Vor allem kann ich sehr frei arbeiten."
Tristan Amschler (17) aus Wüstenzell ist Schüler des Balthasar-Neumann-Gymnasiums Marktheidenfeld und Stipendiat der Raiffeisen-Stiftung Main-Spessart: "Man kann hier sehr frei arbeiten, bekommt gute Tipps und Anregungen. Ich zeichne am liebsten Landschaften und Gebäude, und da ich beruflich in Richtung Architektur gehen will, ist das sehr hilfreich für mich. Und der Gedankenaustausch mit den anderen Kursen ist ebenfalls sehr gut."
Phoebe Sandner (33) ist Ärztin aus Würzburg und hat den Kurs "Experimentelle Drucktechniken" belegt. Sie ist zum ersten Mal hier und hat sich gleich für das nächste Jahr wieder angemeldet: "Ich meldete mich nach einer Internetrecherche für diesen sehr experimentierfreudigen Kurs an. Viel Liebe zum Detail an allen Ecken und Enden, vom Essen und dem Kurs, wo ich viele sehr verschiedene Drucktechniken kennenlernen und ausprobieren konnte, bis zum Programm, dazu stetige hilfreiche Erreichbarkeit zur Kursleiterin, gute Stimmung, sehr gute Kontakte, sehr angenehme Atmosphäre, und: Es hat sehr viel Spaß gemacht."