Die Öwersinner Fosenocht lebt! Nach vierjähriger Pause hat der örtliche Förderverein einen Neustart organisiert. Darüber freute sich nicht nur Sitzungspräsident Thomas Weismantel, der am Samstagabend in der Mehrzweckhalle launig durch die erste Faschingssitzung dieses Jahres führte, sondern auch das rund 130-köpfige Publikum.

Dieses wurde mit abgedrehten Sketchen und Büttenreden, mit fetzigen Tänzen sowie mit schunkeliger Musik des Duos "Donnawedder" aus dem nahen Hessen bestens unterhalten. Nach dem Einzug des Elferrats, der, nun ja, eigentlich ein Neunerrat war, sorgte die Präsidentengarde aus Jossa für einen würdigen Auftakt.

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Obersinn

Faschingssitzung in Obersinn

Wenn die Themenwahl für den Auftritt schwerfällt

Dann machte sich auch schon Ilaria Biemüller ihre Gedanken darüber, was in eine Faschingsrede gehört. Bloß nix über Politik, sagt ihre Mama, auf keinen Fall was über Fußball, meint ihr Papa. Und ihre Chefin rät ihr, nichts zum Klima zu sagen. Das konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen, zumal ja die Bürgermeisterin für dieses Thema Feuer und Flamme sei – schließlich habe deren Frack auf dem Weihnachtsmarkt lichterloh gebrannt.

Gebrannt für ihren Auftritt haben auch die Mädels und der Junge der Kindertanzgarde, die mit dem Froschkönig für märchenhafte Stimmung sorgten.

Passend zum Motto "Haltet euch fest, die Gallier sind los", erschien der Elferrat nach der ersten Pause als Asterix und dessen Freunde. Laut Fosenochts-Urgestein Rudi Dill sind die weitgereisten Gäste zu einem Besuch nach Obersinn gekommen, weil die hiesige Bevölkerung ähnlich widerspenstig sei wie die Gallier selbst. Und Dill verriet auch, dass Miraculix, nachdem er einen Hinkelstein auf den Kopf bekommen habe, seinen Zaubertrank nun aus Joghurt und saurer Milch zubereite.

Reinemachfrau mit allerlei Lebensweisheiten

Ob die Tanzgarde diesen Zaubertrank probiert hat, ist nicht bekannt. Ist auch egal. Mit fliegenden Beinen bereiteten sie den Zuschauerinnen und Zuschauern jedenfalls einen angenehmen Übergang zur Reinemachefrau (Silvia Ruppert). Diese erzählte nicht nur von ihrer anstrengenden Arbeit, sondern gab dem Publikum auch umwerfende Erkenntnisse mit auf den weiteren Lebensweg. "Wer schwankt, hat mehr vom Heimweg", ließ sie wissen und wer zu spät bremse, sei länger schnell. Ihr Extra-Tipp für Männer: "Wer die hochgezogene Augenbraue seiner Frau ignoriert, verliert kostbare Zeit für die Flucht."

Nach so vielen Worten kam dann erst einmal Tanzmariechen Marlene Rummel aus Jossa auf die Bühne. Ein wahrer Wirbelwind.

Nicht mehr ganz so fit waren die beiden schon etwas angegrauten Damen (Melissa und Sandra). Auf der Suche nach "m Moo" waren sie trotzdem. Der Film "1000 neue Stellungen" hat sie dabei nicht wirklich weitergebracht – es war ein Film vom Arbeitsamt. Und als es dann doch noch ernst wurde und ihr Date (Rico) erschien – mit Rollator – ergriffen sie panisch die Flucht.

Jamaika statt Bayerischer Wald

Doch die Bühne blieb nicht lange leer. Zunächst erschien Steffen Eck, der zusammen mit dem Elferrat ein kurzes Gstanzl darbot und dann waren da auch schon Karl und Anton (Jutta und Annette). Die beiden waren zum ersten Mal in ihrem Leben in den Urlaub geflogen. In den Bayerischen Wald sollte es gehen, doch da sie in den falschen Flieger gestiegen waren, kamen sie in Jamaika an, ohne es zu merken. So wunderten sie sich nicht nur über die Hitze, sondern auch über ihre Unterkunft, einen "Reisighaufen mit Wellblech obendrauf". Wieder zurück zu Hause stellten sie fest: Am schönsten ist's in Obersinn."

In kein anderes Land, nein, in die Welt der Magie entführten der Zauberer und sein Hase (Thomas Weismantel und Volker Ullrich). Zwar bewegten sich die beiden nicht ganz auf dem Niveau von David Copperfield, aber genau das machte den Reiz ihres Spiels aus.

Zauberhaft war auf jeden Fall auch der Showtanz der "Geilen Weiber", in dem es darum ging, dass eine Meeresprinzessin gerne ein Mensch werden möchte.