
Ihre besten 45 Absolventen lud die staatliche Berufsschule Main-Spessart zur einer feierlichen Ehrung ein. Insbesondere die Staatspreisträger und auch viele der Förderpreisträger schlossen ihre Ausbildung mit dem Notendurchschnitt 1,0 ab, unter den Förderpreisträgern waren auch zwei Schüler der Berufsintegrationsklasse. Diese gaben einen Einblick in ihre Klasse 13-köpfige Klasse mit Schülern aus Kurdistan, Rumänien, Syrien, dem Iran, letztlich der ganzen Welt gaben und zeigten sich sehr denkbar für die Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland. Zehn dieser Absolventen haben eine feste Ausbildungsstelle.
Schulleiter Gerhard Hecht unterhielt die Anwesenden nach der Begrüßung mit Schülersprüchen wie "lieber Schule als gar keinen Schlaf". Ob derart gute Schüler wirklich im Unterricht schliefen ist freilich fraglich. Er rechnete auch vor, dass Schule bisher ein dominanter Teil ihrer Leben war – in zwölf Jahren kämen da 2400 Schultage zusammen. Damit sei nun Schluss, damit aber auch mit dem Angebot der Lehrer für Spiel, Spaß und Spannung als Elemente eines guten Unterrichts. Er sparte in seiner Rede nicht mit Zitaten, etwa "die wichtigste Institution der Gesellschaft ist neben der Familie die Schule" von Microsoft-Gründer Bill Gates.
Fachkräfte als Fundament
Ende der Schulzeit und ausgelernt bedeute: "Sie sind jetzt Profis und von ihnen erwartet man Professionalität". Doch die erfolgreiche Ausbildung sei letztlich nur die Vorbereitung auf das Berufsleben. Er wünschte dafür allen viel Erfolg, Freude an der Arbeit und vor allem gigantische Möglichkeiten.
Der stellvertretende Landrat Christoph Vogel gratulierte in einem ersten Grußwort. Der Weg sei sicher nicht immer einfach gewesen und die Zeiten manchmal schwierig, doch nun sei das erste große Ziel erreicht – mit hervorragendem Ergebnis. Geholfen hätten Begabungen, Engagement und Durchhaltewillen, aber auch gute Ausbilder und Lehrer, denen auch zu gratulieren sein. Fachkräfte seien das Fundament des wirtschaftlichen Erfolgs in Deutschland und gesucht wie selten zuvor. Deshalb wünsche sich der Landkreis natürlich, dass möglichste viele seinen Firmen und Betrieben erhalten bleiben. Schließlich investiere er auch einiges in gute Ausbildungsmöglichkeiten.
Neugierig auf neue Gewässer
Karlstadts dritte Bürgermeisterin Anja Baier zog einen Vergleich zum benachbarten Ruderclub: "Lernen ist wie rudern, wer aufhört, treibt zurück." Das würde aber nicht zu den Preisträgern passen, die einen Regattasieg erreichten und vermutlich neugierig seien neue Gewässer zu befahren.
Als Aushängeschilder für die Leistungsstärke des dualen Ausbildungssystems in Deutschland hob der Kreishandwerksmeister Thomas Heußlein die Preisträger hervor. Ihn freute besonders, dass es erstmals einen Tag des Handwerks in den Schulen gab.
"Sie haben ihr Ziel erreicht" zitierte Oliver Proske von der Industrie- und Handelskammer ein Auto-Navigationssystem und fügte hinzu "und zwar ein ganz großes, einen Meilenstein für ihr Berufsleben". Ähnlich wie beim Autofahren hätten hilfreiche Beifahrer einen Anteil daran. Jetzt gelte es, Wissen und Fähigkeiten zu bewahren und ein neues Ziel ins "Navi" einzugeben.
Vorbilder für die Jugend
Für den Förderverein der Berufsschule, der die Kosten der Feier übernahm und elf Förderpreise vergab, warb sein Vorsitzender Walter Heußlein. An die Absolventen richtete er Glückwünsche, dass sie sich für eine Berufsausbildung entschieden. "Sie gehören zu den Besten und sind Vorbilder für die Jugend". Besonders freut es ihn als früherer Kreishandwerksmeister, dass inzwischen Bezeichnungen wie "Bachelor Professionell" für den Meisterabschluss denen für akademischen Laufbahnen gleich kommen.
Für die musikalische Kurzweil zwischen den Reden sorgen Helen Schmitt und Emil Stöhr mit populären englischen Songs.