In der jüngsten Stadtratssitzung hatte Bürgermeister Michael Gram eine aktuelle Information von der Unteren Naturschutzbehörde im Nachgang zum Ortstermin am Holzplatz. Hintergrund ist ein Unfall, der am 26. Juli 2018 (wir berichteten) in Bergrothenfels auf dem geschotterten Weg des Holzplatzes geschehen ist.
Der Unfall wird die Stadt auch weiterhin noch lange beschäftigen, denn um bei einem Schadensfall auf der sicheren Seite zu sein, rät die Untere Naturschutzbehörde dringend dazu, ein Baumkataster zu führen, auch wenn das zu Beginn einen relativ hohen Aufwand darstellt und viel Geld kosten wird.
Diese schreibt in einer Mail unter anderen: "Aus naturschutzrechtlicher Sicht wird darauf hingewiesen, dass Kommunen zum Schutz der Natur rechtlich verpflichtet sind, weshalb eine vollständige Entfernung alter Bäume entlang der Wege naturschutzrechtliche Konflikte mit sich bringt. Außerdem sind ein Großteil der Bäume, die wir uns bei dem Ortstermin angesehen haben als sogenannte Biotopbäume anzusprechen. Zudem gilt auch bei der Verkehrssicherung das Vermeidungsgebot. In diesem Fall wären bei nahezu allen Bäumen unserer Ansicht nach Baumpflegemaßnahmen ausreichend, um ihre Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen".
Eine Förderung von Baumgutachten und Baumpflegemaßnahmen ist nicht möglich.
"Es bleibt uns also gar nichts anderes übrig, als ein Baumkataster anzulegen und die Pflegemaßnahmen zu machen. Klar ist, dass so ein Unfall immer und überall passieren kann, aber so haben wir dann Rechtssicherheit", so Gram. Kornelia Heßdörfer meinte: "Das ist eigentlich frech. Die schieben das weiter, es muss aber gemacht werden".
Weitere Themen im Stadtrat
- Obstbäume: In der Sitzung teilte Bürgermeister Michael Gram mit, dass Bergrothenfels durch ein Projekt zum Erhalt von Streuobstbeständen im Landkreis Main-Spessart für insgesamt 65 Obstbäume einen Erhaltungsschnitt und 21 Obstbäume mit alten Sorten für die Nachpflanzung erhält. Die Raiffeisenbank Main-Spessart hat ein "NaturWert-Siegel fürs Girokonto" entwickelt, bei dem Kontoinhaber verschiedene Naturschutzprojekte im Landkreis unterstützen können. Gemeinsam mit der Regierung von Unterfranken und dem Landschaftspflegeverband möchte man auf diesem Wege wertvolle Streuobstwiesen durch Schnitt und Nachpflanzung von Hochstämmen alter Sorten erhalten.
Gemeinsam mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Julian Bruhn vom Naturpark Spessart hatte sich Gram die mit Obstbäumen gesäumten Rundwege angesehen. Der Rat freut sich über das Vorhaben und kann sich vorstellen, zu einem Pflanztermin vielleicht auch die Bevölkerung einzuladen.
- Stellplatzablöse: Der Rat gab die Zustimmung zu einem Stellplatz-Ablösevertrag und dem dazugehörigen Bauantrag zur Nutzungsänderung von einem Abstellraum zu einer Wohnung, sowie dem Neubau eines Zwerchgiebels, Obere Gasse 22 in Rothenfels. Aufgrund der ohnehin angespannten Parkplatzsituation im Stadtgebiet wäre dem Rat die Schaffung eines Stellplatzes lieber gewesen als eine Ablöse, aber in der Diskussion stellte sich heraus, dass ein Stellplatz aufgrund der baulichen Situation nicht möglich ist. Die Ablösesumme beträgt 3500 Euro.
- Bauantrag: Gegen den Bauantrag zur Erweiterung der bestehenden Erdgeschosswohnung, Zum Schlangenbrunn 27 in Bergrothenfels hatte der Rat keine Einwände.
- Kernwegeausbau: Zum bereits beschlossenen Vollausbau des Kernwegeteilstücks Nummer 440 fehlte zur Einreichung des Förderantrages noch der formelle Beschluss. Dieser wurde einstimmig nachgeholt.
- Vereinspauschale: Der Sportverein in Bergrothenfels wird auch in diesem Jahr die Vereinspauschale von 13 Cent pro Mitgliedseinheit erhalten. Dies entspricht einer Förderung von 261,43 Euro.
- Landschaftsschutzgebiet: Der Vorschlag zur Neuabgrenzung des Landschaftsschutzgebietes Naturpark Spessart wurde nochmals überarbeitet und mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
- Luftfilter: Gram gab den nichtöffentlichen Beschluss zur Beschaffung von Luftreinigungsgeräten bekannt. Es wurden für den Kindergarten drei Geräte angeschafft, für die für die Stadt ein Eigenanteil von 1900 Euro anfällt.
- Schutzhütte: Da die Rossmansshütte schon relativ verfallen ist, haben sich Karl Straub, Burkhard Trunk und Dieter Gress angeboten, eine neue Hütte zu bauen. Die Stadt stellt das Material dafür. Der genaue Standort muss noch festgelegt werden, soll aber direkt an einem Wanderweg liegen.