Auf sehr großes Interesse stieß die Bürgerinformationsveranstaltung zum Glasfaserausbau im Bereich von Lohr-Lindig und Sackenbach am Montagabend. Das Interesse war sogar so groß, dass der große Seminarraum der Lohrer Stadthalle nicht ausreichte und die über 150 Interessierten kurzerhand in den großen Saal der Stadthalle umziehen mussten.
Mit 20-minütiger Verspätung erläuterte Juan Carpico, Bauleiter von der bauausführenden Firma Circet Deutschland, die Vorgehensweise bei der Bauausführung. Nach anfänglichen Problemen, bei der die Anwohner laut Carpico nicht wussten, was auf sie zukommt, habe seine Firma nun eine Methode eingeführt, "die gut läuft".
Um den Ausbau reibungsloser zu gestalten, kommuniziert die Firma Circet ihre Arbeiten jetzt besser nach außen. Dennoch seien Probleme vorprogrammiert. Carpico bat, diese mit dem Polier vor Ort oder den Bauleitern zu klären und nicht mit der Stadt oder der Lokalpresse. Angestrebt sei, dass spätestens am Tag, nachdem der Gehweg geöffnet wird, auch wieder asphaltiert wird. Über den genauen Startpunkt der Arbeiten vor dem eigenen Haus informiere drei Tage zuvor ein Wurfzettel im Briefkasten. Als weiterer Orientierungswert gelte: Ein Bautrupp schafft circa 100 Meter am Tag.
Internet nach fünf Monaten
Nach Ostern, spätestens am 1. Mai, starten die Verlegearbeiten im Bereich Lohr-Lindig. Vier Wochen später soll es im Stadtteil Sackenbach losgehen. Für den Ausbau in der Lindigsiedlung sind mindestens zwei Monate Bauzeit veranschlagt. Hinzu kommt ein Monat für die Installation der Hausanschlüsse, sodass nach Rechnung von Bauleiter Carpico circa fünf Monate nach Baubeginn mit schnellem Internet über Glasfaser zu rechnen ist. In Ruppertshütten und Halsbach sind die Anschlüsse bereits am Netz. Letzter Abschnitt werde Sendelbach und Steinbach sein.
Wolfgang Neumann von der Glasfaser Plus GmbH beleuchtete den Hausanschluss, wie dieser umgesetzt wird und was dabei beachtet werden muss. Auch auf die Tarife ging er ein, die weitgehend genauso viel kosten wie die DSL-Tarife, bei besserer Leistung – vorausgesetzt, der Kunde hat bereits einen Vertrag bei der Telekom.
Hausbegehung notwendig
Michael Wolf von der Stadt Lohr zeigte auf, wo die Informationsunterlagen und ein Beschwerdeportal zum Glasfaserausbau auf der Homepage der Stadt Lohr zu finden sind. Nach den Infos zu baulichen Ausführungen und Vertragsdetails hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Dabei war zu erfahren, dass, wenn ein Glasfaseranschluss beauftragt wird, die Firma Circet mit dem Hauseigentümer bei einer Hausbegehung die Verlegung der Leitung abspricht.
Möchte jemand den Glasfaseranschluss nicht nutzen, wird das Leerrohr circa 30 Zentimeter auf das jeweilige Grundstück gelegt, um später nicht noch mal den Gehweg aufreißen zu müssen. Ein Hausanschluss ist kostenlos, sofern ein Telekomvertrag beauftragt wird. In diesem Fall wird das Glasfaserkabel bis drei Meter nach der ersten Mauerwand ins Haus gelegt. Werden Leerrohre vorbereitet, können es sogar 20 Meter sein.
Aktuell kostet ein Glasfaseranschluss rund 800 Euro. Um sich einen kostenlosen Anschluss zu sichern, können Verträge bis zum Abschluss der Bauarbeiten im Stadtgebiet abschlossen werden, erfuhr eine Frau auf Anfrage.
Laut Bauleiter Carpico soll der Ausbau im kompletten Stadtgebiet im Dezember abgeschlossen sein.