Das Brett, das Kreisbrandrat Peter Schmidt (Gemünden) im Inspektionsbereich Marktheidenfeld zu bohren hat, wird immer dicker: Nachdem Kreisbrandinspektor (KBI) Michael Rohm zum 1. Juni aus privaten Gründen sein Amt niedergelegt hat, hört auch Kreisbrandmeister (KBM) Jan Eichner (Esselbach) zum 1. Juli aus persönlichen Gründen auf. Dazu kommt, dass der verbleibende höchste Feuerwehr-Führungsgrad, Kreisbrandmeister Thomas Baumann (Lengfurt), aus gesundheitlichen Gründen wohl für einige Wochen ausfällt.
Niemand kann verpflichtet werden
Die Problematik war auch Thema bei einer Kommandantenbesprechung in der vergangenen Woche, die der Kreisbrandrat gemeinsam mit Kreisbrandinspektor Georg Rumpel (Bereich Karlstadt) dazu nutzte, um über die Aufgabenstellungen für KBM und KBI zu informieren und an potenzielle Kandidaten zu appellieren, sich bei ihm zu melden. „Ich kann ja niemanden dienstverpflichten“, erklärte Schmidt auf Anfrage der Redaktion. Das Problem: Die Führungsdienstgrade müssen bestimmte Ausbildungen (z.B. Zugführer) und Lehrgänge nachweisen. Da bleiben beim Posten Kreisbrandinspektor aktuell gerade einmal zwei Kommandanten, die in Frage kämen.
Dass die Besetzung nicht einfach wird, gewisse Lehrgänge von Interessenten vielleicht erst noch nachgeholt werden müssen, ist dem Kreisbrandrat bewusst. Dass in einer Übergangszeit vielleicht nicht gleich alle vorgeschriebenen Elemente erfüllt sind, ist Schmidt bereit zu tragen: „Gewisse Sachen werde ich auf meine Kappe nehmen.“ Seine Ankündigung an die Kommandanten war, dass er die Posten zeitnah wieder besetzen will. „Man kann das eine gewisse Zeit von außen abdecken, aber nicht unbegrenzt“, so Schmidt.
Einsätze sind nicht das Problem
Die größten Lücken, die zu schließen sind, seien in den Bereichen Planung und Organisation, betont der KBR, und nicht – wie der Laie meinen möchte – bei Einsätzen. Die Führungsdienstgrade würden von der Leitstelle automatisch alarmiert. Sei im Raum Marktheidenfeld niemand greifbar, komme der nächste Inspektionsbereich an die Reihe. Auf den Kellerbrand in dieser Woche in Marktheidenfeld angesprochen, bei dem kein Führungsdienstgrad vor Ort war, stellt Schmidt klar: „KBI Rumpel und ich waren auf der Anfahrt. Als ich auf Höhe Hafenlohr hörte ,Feuer aus, keine Personen in Gefahr‘ war die Sache für mich erledigt. Wenn die Lage klar ist, dann braucht es uns nicht.“
Wie er sich selbst die beiden Rücktritte erklärt, ob es Zerwürfnisse auf Führungsebene gab? „Das waren rein persönliche Gründe“, sagt Schmidt. Die Zusammenarbeit war aus seiner Sicht gut.