Recht kurzfristig wurde diesmal der "Tag der offenen Gartentür" auf die Beine gestellt. Erst zwei Wochen vorher fiel die Entscheidung. In Himmelstadt fand der Landkreis vier Hobbygärtner, die mitzogen, und lud auch selbst ein – in seinen Naturschaugarten. Außer dem Landkreis Main-Spessart beteiligten sich in Unterfranken diesmal nur noch die Landkreise Würzburg und Rhön-Grabfeld.
Die Ehre der offiziellen Eröffnung mit Landrätin und Bürgermeister wurde dabei der Familie Gangl zuteil. Susanne und Harald Gangl zeigten der kleinen Delegation, zu der auch die Kreisgartenfachberater Hilmar Keller und Maximilian Markert sowie die zweite Bürgermeisterin Marie-Louise Schäfer und Gemeinderat Andreas Scheb gehörten, zunächst die Hochbeete mit Gemüse und Kräutern samt Bewässerungsanlage.
Alles selbst gebaut
"Alles in diesem Garten habe ich selbst gebaut", sagte Harald Gangl stolz. Und das ist einiges. Neben den Hochbeeten aus dicken Aluminiumplatten sind das etwa Mäuerchen und eine Treppe aus Natursteinen und vor allem der Wellnessbereich mit Salzwasserpool und Außensauna. Dazu kommen Obstbäume von Äpfeln, Birnen und Quitten über Pfirsiche und Pflaumen. "Da hinten habe ich sogar eine bayerische Quitte", erklärte Susanne Gangl. Ein Höhepunkt ist zudem die Holzterrasse mit Hochteich und Outdoorküche.
"Danke, dass ich heute in ihrer Privatsphäre sein darf", sagte Landrätin Sabine Sitter. Als kleines Dankeschöne überreichte sie einen Gutschein für Pflanzen und eine Flasche der "Landrätin", ein im Herbst 2020 präsentierter Rosé-Secco als weibliche Ergänzung des Landratsschoppens. Sie entspannt sich selbst gerne im Garten und sprach vom Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie (teilweise Selbstversorgung aus dem Garten) und der sozialen Funktion. Der Tag der offenen Gartentür sei eine schöne Möglichkeit nach außen zu tragen, wie vielfältig Gärten sein können.
Vier weitere Gärten waren offen
Das machte schon die kleine Auswahl in Himmelstadt deutlich. Familie Desch/Detter zeigte einen liebevoll gestalteten fränkischen Innenhof mit vielen Topfpflanzen wie Hortensien und Buchskugeln samt bewachsenem Springbrunnen. Bei Familie Michler gab es verschiedene heimische Stauden, junge Obstbäume und vielfältig bepflanzte Hofrandzonen zu sehen. Der große Landhausgarten von Familie Steinmetz ist praktisch schon Legende. Als Naturgarten zertifiziert, mit klassischem Bauerngarten, Laubengang, Sitzplätzen und Bachlauf ausgestattet, diente er sogar schon als grünes Klassenzimmer.
800 Quadratmeter ist der Lehr- und Schaugarten des Landkreises groß. Trockenmauern, Staudenflächen, blühende, Blumenwiesen, Ostbäume, Kräuter und Gemüse gab es zu sehen.
Vergangenes Jahr gab es aufgrund der Corona-Pandemie den Tag der offenen Gartentür nicht. Diesmal mussten Besucher sich per Internet und dem Programm "Guestoo" voranmelden und Abstände einhalten oder Maske tragen.
Und klasse, bei dem Wetter Maske tragen oder Abstand einhalten draußen bei 27 Grad. Bei einer Inzidenz von unter 10 Menschen von 100.000 Menschen im Landkreis Main-Spessart.
Zur Info: In den USA gibt es in 24 Bundesstaaten keine Maskenpflicht, keine Abstandsregeln und keinen Lockdown mehr. Aber in Himmelstadt unter freiem Himmel an der frischen Luft. Bloß nicht zu nahe kommen! Ansteckungsgefahr! Maske tragen!
Da verzichte ich lieber, bis diese unsinnigen Regeln endlich aufgehoben werden.