Im Frühjahr war die Enttäuschung bei Ron van der Hout groß – denn seinen Campingplatz in Triefenstein-Lengfurt durfte er an Ostern nicht öffnen, die Corona-Auflagen haben es ihm untersagt. Ein Vierteljahr später, mitten in der Ferienzeit, sieht die Lage zum Glück ganz anders aus.
Jaap und Will van Bochove kommen bereits seit 30 Jahren für jeweils fünf bis sechs Monate auf den Platz. Da erübrigt sich die Frage, ob sie sich hier wohlfühlen. Was ihnen am besten gefällt, weiß sie prompt: "Hören Sie doch nur mal. Man wacht früh auf und hört nichts außer diese Vögel". Er ergänzt spontan: "Bei uns gibt es nur Möwen". Sie machen manchmal Ausflüge nach Homburg, Miltenberg oder Lohr. Sie lobt den lieblichen Frankenwein, er dagegen trinkt am liebsten ein kaltes Bier.
Noch länger als die beiden kommt Joke Meeuwsen bereits nach Lengfurt. Sie ist eine gute Freundin der beiden und kommt spontan auf einen Kaffee am Wohnwagen vorbei. "Hier ist man zu Hause. Wir kennen uns alle".
Viele Freizeitmöglichkeiten auf und um den Campinglatz
Bei einem Spaziergang auf dem Campingplatz kreuzt auch mal ein Eichhörnchen den Weg. Es gibt wunderschöne kleine Nischen, von manchen kann man den Main sehen, der auf der anderen Straßenseite des Platzes liegt. Das Kleintiergehege, in dem normalerweise Ziegen leben, ist in diesem Jahr coronabedingt leer, sonst aber eine beliebte Anlaufstelle für die Kinder.
Den neuen Spielplatz hat Geschäftsführer Ron van der Hout erst vor kurzem freigegeben. Hier gibt es verschiedene Rutschen und eine riesige Eisenbahn zum Klettern und Spielen. Auch einen Fußballplatz, ein Volleyballfeld und eine Tischtennis- und Freizeithalle gibt es. In einem kleinen Laden gibt es täglich frische Brötchen, Zeitungen, Eis und was man so zum täglichen Bedarf braucht.
Ein junges Pärchen packt gerade ihre Stühle in ihren Campingbus. Sie erzählen, dass sie aus Karlstadt kommen und übers Wochenende in Lengfurt waren. Sie waren im 300 Meter entfernten Waldbad und im Klostersee in Trennfeld schwimmen und haben in der Pizzeria am Platz gegessen.
Gäste schätzen zentrale Lage zwischen Wertheim und Würzburg
Ein Paar aus Ulm ist am Vortag erst angereist und möchte zwei Wochen bleiben. Sie sitzen gerade vor ihrem Camper und planen mithilfe von einem Berg an Prospekten ihre möglichen Ausflugsziele. Ein anderes Paar möchte erst ein paar Tage die Ruhe genießen und dann von hier aus die romantische Straße entlang fahren.
Ein älterer Mann erzählt, dass er hier besonders die Freundlichkeit schätzt und die sauberen, großen Waschhäuser – für jeden Camper ein wichtiges Kriterium. Außerdem mag er die zentrale Lage zwischen Wertheim, Marktheidenfeld und Würzburg, weil man so viel mit dem Rad erkunden kann: "Es gibt eigentlich nichts was mir hier nicht gefällt".
Corona-Regeln sind für Camper kein Problem
Die Frage, warum Ron van der Hout selbst gerne Urlaub auf seinem Platz machen würde, beantwortet er mit: "Es ist hier eine Weinregion mit guten Frankenweinen und eine attraktive Region mit vielen Sehenswürdigkeiten". So kann man beispielsweise die Papiermühle in Homburg oder die Burg in Wertheim besuchen.
Jeweils 180 Stellplätze für Dauercamper und 180 für kurzzeitige Urlauber hat van der Houts Campingplatz, dazu ein paar Mobilheime und Campingfässer und eine Ferienwohnung. Gerade erst hat er in eine Photovoltaikanlage investiert hat, die zu Sonnenzeiten den kompletten Platz mit Strom versorgt.
Er ist froh, dass wieder Leben auf dem Platz ist. Die Corona-Regeln werden, wie bereits im letzten Jahr, von seinen Gästen gut eingehalten und auch die Testpflicht auf dem Platz lief besser als er gedacht hatte.
Schlagzeile:
Nach Corona: Es ist endlich ...
Hab gar nicht mitbekommen das Corona vorbei ist. 😅