
Ein Großeinsatz über 15 Stunden hinweg liegt in dieser Woche hinter den Wehren in der Umgebung von Zellingen. In der Nacht zum Sonntag ist im dortigen Gewerbegebiet ein Baumarkt komplett abgebrannt. Nach dem Vollbrand mussten die übrigen Gebäudereste vorsichtshalber mit einem Bagger eingerissen werden. Das macht die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei nun kompliziert, wie Florian Leimbach, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, mitteilt.
Die Polizeibeamten haben am Brandort verschiedenes Material sichergestellt, so Leimbach. Aktuell werde der Bauschutt im Labor untersucht, um herauszufinden, was zuerst in Brand geriet. Finden sich verschmorte Kabel, könnte das etwa auf einen technischen Defekt hindeuten; auch sei zu klären, ob Brandbeschleuniger im Spiel waren. Dass das Sortiment eines Baumarkts diese Arbeit nicht einfacher macht, bejaht Leimbach. Auch die komplette Zerstörung des Gebäudes erschwere die Suche nach der "Brandausbruchstelle".
Leimbach blickt optimistisch auf einen Ermittlungserfolg: "Im Normalfall können die Kollegen das schon sehr gut eingrenzen. Es ist in diesem Fall natürlich ungleich schwerer, aber mit Sicherheit nicht unmöglich." Viele Zeugen hätten sich bisher gemeldet, acht Personen zählt Leimbach. Wenn jetzt noch jemandem etwas einfallen würde, könne sich der Zeuge oder die Zeugin weiterhin an die Kriminalpolizei Würzburg wenden unter Tel.: (0931) 4571732
Zukunft unklar: Baumarkt ist nur Mieter des Gebäudes
Wie geht es nun weiter mit dem Baumarkt-Standort? Die Sonderpreis-Baumärkte laufen unter dem Dach der Fishbull Franz Fischer SE & Co. KG; rund 350 Märkte gibt es in Deutschland, etwa 170 davon sind Franchise-Filialen, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilt. Der Zellinger Markt gehört zur anderen Hälfte der Filialen, die das Unternehmen selbst von der Zentrale in Neustadt bei Coburg aus betreibt. Die Immobilie ist von Fishbull angemietet, heißt es von der Pressestelle weiter.
"In den kommenden Tagen und Wochen werden Polizei, Gutachter und Brandsachverständige eine Bestandsaufnahme vornehmen. Diese Arbeiten werden einige Zeit andauern. Wir sind mit dem Vermieter im Austausch, können aber erst nach diesen Schritten weiter planen", heißt es auf die Frage hin, ob das Gebäude wieder aufgebaut wird und die Betreiber wieder einziehen. Ein Zeitplan lasse sich noch nicht abschätzen, die Mitarbeiter werden nach Möglichkeit auf die umliegenden Märkte verteilt.