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KARLSTADT
„Mutige Frauen“ im Friseursalon
Mutige Frauen: In der Reihe LesART las Autor Peter Braun im Friseursalon Heike aus seinem Buch „Mutige Frauen“.
Foto: Barbara Wolf | Mutige Frauen: In der Reihe LesART las Autor Peter Braun im Friseursalon Heike aus seinem Buch „Mutige Frauen“.
Birgit Wilk
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:18 Uhr

Auf einen ungewöhnlichen, jedoch passenden Leseort hatte sich Peter Braun bei der Reihe „LesART“ eingelassen, und 25 Zuhörer kamen in den Salon Heike. Aus seinem Buch „Mutige Frauen – Flintenweiber, Königinnen und Kurtisanen“ hatte er zwei biografische Geschichten ausgewählt. Dabei handelte es sich um die Flugpionierin Amelia Earhart und um die Tochter des bayerischen Herzogs Max, Marie aus dem Hause Wittelsbach, die mit ihrer Schwester Sissi, der Kaiserin von Österreich, eng verbunden war.

Im Vorwort hinterfragt Braun die Vorurteile, die es seit Jahrhunderten gegen Frauen gibt. Gebildete Frauen waren verdächtig. Männer verbreiteten außerdem, das Denken schade der Fruchtbarkeit der Frauen. Selten gelang es ihnen, aus dem Schatten der Männer ans Licht zu treten. Frauen wurden meist nur als schmückendes Beiwerk erwähnt.

Bei Amelia Earhart war das anders. Sie setzte sich für ihren Traum ein, nahm 28 Nebenjobs an, um ihre Flugstunden zu bezahlen und sparte für ihr erstes Flugzeug. Ihr erstes Flugabenteuer war als Passagier bei einer Atlantiküberquerung, die in Wales endete. Die Medien stürzten sich auf sie und machten sie zur Heldin. So wurde sie zum Vorbild für Frauen in der westlichen Welt.

Marie Sophie aus dem Hause Wittelsbach wurde mit 17 Jahren in München verheiratet, ohne dass sie ihrem Mann Franz begegnete. Franz war Kronprinz beider Sizilien. Aber er war ein weichlicher Betbruder und wusste nicht, wie er seine ehelichen Pflichten erfüllen sollte. Seine Mutter behielt nach dem Tod des Königs Ferdinand II. die Fäden in der Hand. Das Schicksal des Königshauses war vorherbestimmt, denn Italien sollte Nationalstaat werden. Marie nahm dies nicht kampflos hin. Bald hatte sie den Beinamen „zürnende Adlerin aus Bayern“. Sie überzeugte ihren Mann, königstreue Truppen zu sammeln und die Festung Gaeta zu verteidigen. Sie versorgte Verwundete und kümmerte sich um die Verpflegung. Nach einem halben Jahr Kampf mussten sie aufgeben. Das Königspaar wurde abgesetzt, Europa wurde für sie zum Exil. Als Franz II. 1894 starb, zog sie nach München. Sie lebte dort bis zu ihrem Tod 1925.

Die Recherchen von Peter Braun sind meist ein Mix aus Literatur und zufälligen Ereignissen. Er fährt oft zu den Orten wie zum Beispiel dem Starnberger See, schaut sich dort um und sucht nach Informationen. So kamen Bücher zustande, bei denen Frauen im Mittelpunkt stehen: „Kluge Frauen und ihre Gärten“ und „Lasterhafte Frauen – gewagt, gefährlich, leidenschaftlich“. Die Organisatorin des Abends, Sandra Hehn vom Johann-Schöner-Gymnasium, dankte der Salonbesitzerin Heike Endrich für ihre spontane Zusage.

Nähere Informationen zum Autor unter www.braun-buch.de.

 
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