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GEMÜNDEN
Musikschule glänzt mit Erfolgen trotz knapper Mittel
Bürgermeister Jürgen Lippert dankte unter anderem dem teils langjährig aktiven Leitungsteam mit (von links) Richard Sauterleute, Martin Maisch, Jutta Mahlo, Edith Rützel und Andrea Geßner.
Foto: Fotos (2): Ferdinand Heilgenthal | Bürgermeister Jürgen Lippert dankte unter anderem dem teils langjährig aktiven Leitungsteam mit (von links) Richard Sauterleute, Martin Maisch, Jutta Mahlo, Edith Rützel und Andrea Geßner.
Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 29.06.2017 03:58 Uhr

Ehre wem Ehre gebührt: Über 100 Gäste, unter ihnen Fördervereinsmitglieder und Mitwirkende, Vertreter der Geistlichkeit, Schulen und Musikvereine sowie Politiker, Ehrenbürger und Ehrenringträger, Lehrer und auch Schüler, feierten im Festsaal des Kreuzklosters zusammen das 25-jährige Bestehen der Sing- und Musikschule Gemünden. Schulleiter Mathias Weis begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den Kreuzschwestern mit Hausoberin Schwester Hildburg Baumgartner, die den Saal nicht nur an diesem Abend der Musikschule gerne zur Verfügung stellten.

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Allen Reden und Kommentaren der Anwesenden war zu entnehmen, dass sich die Bildungseinrichtung, unter der ebenfalls bereits 25 Jahre währenden Leitung von Mathias Weis, heute sehr gut darstelle. Am Anfang ihres Bestehens und auch zwischendurch hatte es allerdings finanziell schwierige Zeiten zu überstehen gegeben. Vom hohen Leistungsstand der Schüler konnten sich die Besucher mit den Musikbeiträgen zum Festakt selbst überzeugen.

Die Lehrercombo begrüßte im Klosterhof die ankommenden Besucher mit leichten, sommerlich-jazzigen Klängen, und zur Eröffnung trug die Blockflötengruppe mit Karla Fischer, Lisa-Marie Schenk und Jonathan von Rhein unter Leitung von Claudia Rothkegel-Risser ein Werk des im 16. Jahrhundert geborenen Komponisten Michael Praetorius vor. Die weiteren Musikbeiträge stammten überwiegend aus der musikalischen Neuzeit und von zeitgenössischen Komponisten. Die auf Bundesebene ausgezeichneten Schüler Marie-Theres Haller (Sopran) und Lewin Krumpschmid (Klavier) bewiesen ihr Können mit „Er ist gekommen in Sturm und Regen“ von Clara Schumann, und Pauline Rützel (Querflöte) und Helge Gutsche (Klavier) brachten „Nocturne et Allegro Scherzando“ von Philippe Gaubert zu Gehör.

Mit „Partita für drei Saxophone“ in drei Sätzen überzeugte das Trio Karla Fischer, Lisa Breitenbach (Altsaxophon) und Martin Poth (Tenorsaxophon). Nach dem mit viel Beifall bedachten Soloauftritt von Lewin Krumpschmid (Klavier) mit dem „Scherzo Nr.

1 h-moll, op 20“ von Frédéric Chopin setzen die 17 Sänger des Kammerchors unter Leitung von Michael Albert den musikalischen Schlusspunkt mit „O Täler weit, o Höhen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und „For the longest Time“ von Billy Joel.

Den Reigen der Festredner eröffnete Bürgermeister Jürgen Lippert, kraft Amtes zweiter Vorsitzender des Trägervereins und in Ermangelung eines ersten derzeit amtierend. Als aktiver Musikant und Vater von ehemaligen Musikschülern fiel es ihm nicht schwer, den Bogen von den Aufgaben der Stadt hin zum wertvollen Wirken der Einrichtung zu spannen. Obwohl die Vereinsführung ehrenamtlich ist, erfülle die Musikschule einen gesetzlichen Auftrag. „Herr Weis mit seiner Musikschule ist heute fester Bestandteil der Region.“ Deshalb sei es an einem solchen Jubiläumstag Zeit, dem engagierten Leitungsteam Danke zu sagen. Diesen Dank unterstrich der Vorsitzende mit Präsenten, Blumen und Bocksbeutel „Gemündener Scherenburg“. Schulleiter Weis dankte seinen Kollegen später auf die gleiche Weise.

Der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach, in dessen Bürgermeisterzeit die Gründung der Musikschule fiel, blickte in die 1980er Jahre zurück, in der neben städtebaulichen Veränderungen auch gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen stattfanden. Die Musikschule sei eine davon. Dass sie lebt, sei zu sehen und zu hören, und die Verpflichtung von Mathias Weis im Jahr 1992 sei ein Glücksfall gewesen, berichtete Michelbach. Wie sein Nachredner und Bundestagskollege Bernd Rützel verwies Michelbach als Vater auf die erfolgreiche Ausbildung der eigenen Kinder an der Schule. Rützel würdigte die Entscheidung der damals Verantwortlichen mit Bürgermeister Michelbach und dem Stadtrat und vor allem den Einsatz des Ehrenbürgers und immer noch aktiven Musikers und Musikgruppenleiters Albin Schäfer. Das musikalisch-kulturelle Leben der Stadt werde im Jahreslauf maßgeblich durch die vielfältigen Auftritte der Schule geprägt, und die überdurchschnittlichen Leistungen der Schüler bestätigten die hervorragende Arbeit von Mathias Weis und seinem Team. Landtagsabgeordneter Günther Felbinger nannte die Gemündener Musikschule ein gutes Beispiel dafür, wie der ländliche Raum gestärkt werden könne. Er wies auf die positiven Auswirkungen des Musizierens hin, das somit einen wesentlichen Beitrag zur Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft beitrage.

Thomas Schiebel, Landrat und wie Michelbach ebenfalls ehemaliger Gemündener Bürgermeister, erinnerte mit Blick auf die immer wieder auftauchenden finanziellen Nöte der Einrichtung an „nicht immer einfache Zeiten“, die es zu bewältigen galt. Gleichwohl sei die Entscheidung zur Gründung der Musikschule richtig gewesen, wie der positive Verlauf zeige, den sie genommen hat.

Für den Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen sprach Vorstandsmitglied Steffen Weber, Leiter der Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg. Er sah die öffentlichen Musikschulen als Pflege des musikalischen Erbes. Musik präge die Menschen nachhaltig, und man verstehe sie auch dann, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Damit sei sie ein wichtiger Baustein in einer sich verändernden Gesellschaft.

 
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