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ARNSTEIN
Musikalische Reise durch die Gefühlswelt jiddischen Lebens
Jiddische Lieder in der alten Synagoge: Valeriya Shishkova und „Di Vanderer“ präsentierten sich als Künstler allererster Güte und ließen in Arnstein das jiddischen Leben von einst aufleben.
Foto: Jana Keul | Jiddische Lieder in der alten Synagoge: Valeriya Shishkova und „Di Vanderer“ präsentierten sich als Künstler allererster Güte und ließen in Arnstein das jiddischen Leben von einst aufleben.
kej
 |  aktualisiert: 14.05.2016 03:33 Uhr

Mit ihren Interpretationen jiddischer Lieder, ergänzt durch Klezmer-Musik vom Feinsten, gastierte Valeriya Shishkova in Begleitung von „Di Vanderer“ in der Alten Synagoge in Arnstein. Dabei zeigten die drei Künstler die ganze Palette jiddischer Musik: von der traditionellen jiddischen Volksmusik über Kompositionen jiddischer Autoren bis zu Eigeninterpretationen vertonter Gedichte und stimmungsvollen, jiddischen Schlagern.

Shishkova und ihre Begleiter Sergey Trembitzkiy und Gennadiy Nepomnjaschi interpretierten die Musik unaufgeregt und doch voll Leidenschaft und nahmen das Publikum mit auf ihrer Reise durch die Gefühlswelt jiddischen Lebens von einst. Liebe, Leben, Leidenschaft, Tod – von der Ballade über den Verlust des Sohnes bis zum fröhlichen Hochzeitslied und der Vorfreude auf das künftig gemeinsame Leben – die Mischung aus dargestellter Freude und Leiden gelang musikalisch und künstlerisch sehr gut.

Shishkova wurde ihrem Ruf gerecht, eine der überzeugendsten Interpretinnen dieses Genres deutschlandweit zu sein. Ein mitklatschendes und mitsingendes Publikum sowie stürmischer Applaus am Ende belohnten die Künstler verdient. Leider hatten nicht viele Besucher den Weg in die Alte Synagoge gefunden, zur Hälfte blieben die Stühle leer.

Die instrumental vorgetragenen Klezmer-Musikstücke luden das Publikum zum Mitmachen ein. Das Spiel von Sergey Trembitskiy am Flügel und einem besonders fingerfertigen Gennadiy Nepomnjaschiy an der Klarinette wirkte ansprechend, sauber und leicht. Die Künstlerin erläuterte zu Beginn die Herkunft der jiddischen Sprache, der Sprache der osteuropäischen Juden, einer Mischung aus Hebräisch und Deutsch und angereichert mit vielen Osteuropäischen Elementen. Diese Sprache sei gegenwärtig vom Aussterben bedroht, da sie nicht mehr häufig gesprochen werde. Deshalb habe sie, die eigentlich aufgrund ihrer Herkunft diese Sprache wieder gelernt hat, mit einigen wenigen noch lebenden Muttersprachlern gesprochen und sich vorgenommen, dazu beizutragen, diese Sprache am Leben zu halten. Alle drei Künstler leben in Dresden.

Der Vorsitzende des Fördervereins Alte Synagoge Roland Metz lobte den Auftritt des Trios und bedankte sich bei den Künstlern mit einem Präsent.

 
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