Mit „Musikgrüßen aus Moskau“ begeisterte das Auswahlorchester unter der Leitung von Katharina Fischer knapp 400 Gäste in der Wiesenfelder Waldsassenhalle mit seinem Benefizkonzert zugunsten der Ombei-Hilfe Stetten/Wiesenfeld. Unterstützt wurde es dabei von dem großartigen Chor „music@us“ aus Frammersbach.
Perfekte sinfonische Blasmusik, außerordentliche Soloeinlagen und bestechender Chorgesang: Das Auswahlorchester Karlstadt ist seit Jahren ein Garant für hohes Können, Freude an der Musik und pfiffige Unterhaltung. Dazu gehört, dass jeweils in der ersten Hälfte die rund 50 Musiker des Orchesters in einem Outfit auftreten, das dem gegenwärtigen Motto entspricht.
Cowboys und Indianer
Da gab es schon Orientalen, Cowboys und Indianer oder Dschungelforscher. In diesem Jahr gab es musikalische und optische Impressionen aus Russland mit allem, was dazu gehört: Kosaken, Babuschkas, Bärenmützen und zünftige Fellbekleidungen. Die Dirigentin Fischer trat gar in der Uniform einer ehemaligen Rotgardistin der Sowjetunion auf, und an den Notenständern prangten die Symbole Hammer und Sichel.
Auch musikalisch gab es das zuhauf, was man sich hierzulande unter Russland vorstellt: gewaltige Filmmusik aus dem Film „Jagd nach dem Goldenen Oktober“, Ausschnitte aus dem Musical „Anatevka“ und Tschaikowskys Ouvertüre zu der Niederlage Napoleons vor den Toren Moskaus. Mit einer bezaubernden Einlage fesselte die 15-jährige Ballett-Tänzerin Katja Lotter das Publikum mit Tanzszenen aus der Ballett-Oper „Der Nussknacker“.
Sehr beeindruckend zeigte sich der Chor „music@us“ aus Frammersbach unter der Leitung von Joachim Lotz. Beim „Goldenen Oktober“, unterstützte man das Orchester gesanglich, und beim Einzelvortrag der Herren mit einem der bekanntesten russischen Lieder „Kalinka“ rissen die guten Männerstimmen das Publikum zu Beifallsstürmen und Bravo-Rufen hin. Auch beim Zugabe-Geschenk mit Michaels Jacksons „Heal the World“ wusste die Truppe gemeinsam mit den Musikern ihre Zuhörer in ihren Bann zu schlagen. Eine wirklich gelungene Ergänzung.
Echte Glanzlichter aber waren die zahlreichen Solo-Beiträge, die in dem an sich schon hervorragenden Zusammenspiel des Orchesters noch herausragten. Da gab es brausenden Jubel für Benny Hasenstab, der mit „Erinnerung an Zirkus Renz“ per Xylophon den Saal durcheinander wirbelte.
Atemberaubendes Solo
Ein ebenso atemberaubendes Solo bot Christoph Arz, der auf dem Saxophon die Geschichte des „Englishman in New York“ erzählte. Unterstützt wurde er dabei gesanglich von Michael Schopf. Schöne Einzelbeiträge innerhalb von Stücken zeigten auch Simon Müller auf dem Altsaxophon und Walter Füller auf dem Euphonium.
Die gelungene Mischung aus dem wohl abgestimmten Zusammenspiel eines hochmotivierten virtuosen Orchesters und brillanten Soloeinlagen, das reizvolle Spiel mit fröhlichem musikalischen und optischen Spaß und ernsthafter Kunst sind auch im dritten Jahr der Leiterin Katharina Fischer ein Garant für einen genussvollen Musikabend. Karlstadts Bürgermeister Paul Kruck zeigte sich daher auch sehr stolz auf diese Truppe: „Andere Städte haben vielleicht mehr Geld als wir, aber wir haben das Auswahlorchester, das beste in der ganzen Region.“
Das gelungene Bühnenbild gestaltete Winfried Pastuschka.
Erlös für Hilfsprojekt
Der Erlös des Wiesenfelder Benefiz-Konzertes geht an das Ombei-Hilfsprojekt aus Stetten und Wiesenfeld. Seit acht Jahren unterstützen Menschen aus diesen beiden Dörfern Frauen in Kenia, die Waisenkinder aufnehmen und großziehen. Im Laufe der Jahre wurde mit der Hilfe aus Deutschland die nachhaltige Versorgung mit Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser sichergestellt. Jetzt geht man die Verbesserung der Hygiene und der schulischen sowie beruflichen Ausbildung an. Ziel ist immer strikte Hilfe zur Selbsthilfe.
Am Sonntag, 5. Mai, wird es um 18 Uhr in der Musikhalle von Gambach und am Samstag, 11. Mai um 19.30 Uhr in der Dorfgemeinschaft Hohenroth weitere Konzerte geben.