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THÜNGEN
Musik liegt in der Luft
Ein Höhepunkt am Nachmittag des Brauereifestes war der Sternmarsch von neun Blasmusikkapellen mit anschließendem Gemeinschaftschor, dirigiert von Alexander Kneuer.
Foto: Ernst Schneider | Ein Höhepunkt am Nachmittag des Brauereifestes war der Sternmarsch von neun Blasmusikkapellen mit anschließendem Gemeinschaftschor, dirigiert von Alexander Kneuer.
Ernst Schneider
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:00 Uhr

Den Auftakt des Brauereifestes am Samstag gestalteten der Spielmannszug Retzbach und den anschließenden Rockabend bestritt die mainfränkischen Coverband „Overdrive“. Den Festgottesdienst am Sonntag in der St. Georgskirche gestalteten musikalisch der Thüngener Männergesangverein und bei der anschließenden fröhlichen Matinee trat die Sopranistin Katja Bördner mit ihrem musikalischen Begleiter Alexander Grün auf.

Katja Bördner, in Arnstein durch Auftritte beim Neujahrskonzert keine Unbekannte, studierte an den Musikhochschulen Berlin und Mainz und wurde bereits in dieser Zeit ins „Junge Ensemble des Staatstheaters Mainz“ verpflichtet. Die Künstlerin gewann zahlreiche Preise bei Wettbewerben, darunter den Vera-Kaman-Gedächtnispreis. Ihre besondere Liebe gilt den UFA-/Tonfilmschlagern und Chansons aus dem Deutschland der 1930er und 40er Jahren, Und aus diesem Repertoire gab sie beim morgendlichen Matinee im „Schafhof“ des Thüngener Hofgutes einiges zum Besten.

Zu hören waren unter anderem „Non tu scorda di me“ (Vergiss mich nicht) von Benjamin Gigli oder auch „Duli-öh“ aus „Die Perle von Tokay“ sowie „Der Mann am Klavier“, bekannt durch Paul Kuhn und das durch Waltraud Haas und Peter Alexander bekannte Lied von 1961, „Wenn der Toni mit der Vroni“. Dass dann das „Bier auf Hawaii“ als Hommage an die Brauerei nicht fehlen durfte, versteht sich. Schade nur, dass die hervorragende Stimme von Katja Bördner und die lustigen Liedvorträge durch die Unaufmerksamkeit der Gäste im vollbesetzten „Schafhof“ nicht recht zur Geltung kamen. Katja Bördner aber bewies Größe und ging nicht ohne Zugabe von der Bühne.

In einem Interview befragte Moderatorin Jana Keul Baron Hans Karl von Thüngen zur Burgbrauerei Thüngen. Dieser sagte unter anderem, dass die langjährige Brautradition kurz nach der deutschen Wiedervereinigung vor dem Aus gestanden habe, als die von einer Großbrauerei übernommene „Schlossbrauerei Thüngen“ Stück für Stück versteigert werden sollte. Er als Hausherr habe den ehemaligen Konkurrenten, die Arnsteiner Brauerei, zu Hilfe gerufen. Gemeinsam mit deren Chefin Susan Schubert wurde die Marke „Herzog von Franken“ aus der Taufe gehoben und dadurch der Fortbestand des Unternehmens gesichert. Zuvor musste allerdings in einem schwierigen Kraftakt das bereits versteigerte Brauereiinventar zurückerworben werden.

Zur Matinee im Schafhof kamen auch viele Ehrengäste aus dem öffentlichen leben und der Politik zum Brauereifest. Unter anderem waren Landtagspräsidentin Barbara Stamm, SPD-Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel, CSU-Landtagsabgeordneter Torsten Schwab und Staatssekretär Gerhard Eck gekommen, ebenso die Bürgermeister aus den Nachbargemeinden.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm erwähnte in ihrem Grußwort, dass der Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft sei und dieses Brauereifest stehe als Beispiel für Tradition und Zukunft. Weitere Grußworte sprachen SPD-Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel und Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky, der sich stolz ob des Höhenflugs des Thüngener Bieres zeigte.

Im weiteren Festverlauf lag „Musik in der Luft“, denn ein Sternmarsch mit neun Blasmusikkapellen und anschließendem eindrucksvollem Gemeinschaftschor, dirigiert von Alexander Kneuer, waren Höhepunkt des Brauereifestes, das seinen Abschluss mit dem abendlichen Auftritt der „Schlosshofmusikanten“ aus Weißenbach fand.

Fröhliche Matinee: Katja Bördner sang Lieder der 1930er und 40er Jahre. Dabei mischte sich auch unters Publikum.
Foto: Ernst Schneider | Fröhliche Matinee: Katja Bördner sang Lieder der 1930er und 40er Jahre. Dabei mischte sich auch unters Publikum.
 
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