Drei Dirigenten, 62 Musiker, darunter erstmals eine Harfe, dazu zwei Tontechniker: Im Saalbau der Dr.-Friedrich-Kirchhoff-Stiftung spielten die Musiker des symphonischen Blasorchesters der Musikkapelle Lengfurt (MKL) drei Tage lang ihre neue CD ein. Sie ist zugleich die Einstimmung auf das bevorstehende Jahreskonzert am Samstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr in der Trennfelder Triefenstein-Halle.
Die MKL nimmt auch am Wertungsspielen (Oberstufe) am 27. Oktober in Bamberg teil. Beide Stücke dieses Wertungsspielens werden auf die CD kommen – und so ist die CD-Aufnahme die vielleicht beste Gelegenheit, an den Nuancen dieser beiden Stücke zu feilen und sie möglichst perfekt zu spielen. Der Aufnahme vorausgegangen ist das gemeinsame Probenwochenende im „Heiligenhof“ in Bad Kissingen.
Für das Wertungsspielen wurden zwei Stücke ausgewählt: „Jericho“ ist dabei das von der MKL selbst ausgesuchte Stück, „Magic child“ ist das Stück, das alle auftretenden Orchester spielen müssen. Insgesamt sieben der zehn Stücke des Konzerts werden auf der CD sein, die ebenso heißen wird wie das Konzert: „klassisch MKL“.
Die erste Hälfte des Konzerts werden Matthias Höfert, Gründer der MKL, und Frank Elbert, zehn Jahre der musikalische „spiritus rector“, bestreiten. Jeder wird ein älteres Stück aus dem MKL-Repertoire dirigieren, plus ein neues Stück. Dietmar Kohl, seit einem guten Jahr Dirigent des Orchesters, gebührt dann die zweite Konzert-Hälfte. Zu den Proben waren Höfert und Elbert natürlich vor Ort und sie haben sich überzeugt, wie gut „ihre“ Stücke klingen. Eingespielt für die CD werden sie – so ist man übereingekommen – unter der Ägide von Dietmar Kohl.
In CD und Konzert wird es Stücke der „West Side Story“ zu hören geben und Musik aus den Filmen von Charlie Chaplin. In diesem längeren Medley sind Stücke aus der Feder des großen Charles Chaplin selbst (unter anderem „Limelight“) eingeschlossen, aber auch Stücke anderer Komponisten, die diese für die Chaplin-Filme geschrieben haben. Dazu „Tanz der Vampire“, die „Jupiter-Hymne“ von Gustav Holst und die „Lustspiel-Ouvertüre“, beides klassische Orchester-Stücke.
„By love compelled in the hours of shadows“ von Stephen Melillo, ein wunderschön atmosphärisches Stück, war Höferts Auswahl – ein Stück, das wohl auch auf der CD landen wird, die dann zum Konzert vorliegen soll. „Man kann das Konzert also am Abend nicht nur im Herzen, sondern auch als CD mit nach Hause nehmen“, sagte MKL-Vorsitzender Bruno Hock, der bei den CD-Aufnahmen als Beobachter dabei war.
Beim Konzert selbst wird es natürlich noch mehr Stücke geben, und wie zu hören war, wird jeder der drei Dirigenten seine eigenen Zugabe mit- und darbringen: „Da sind wir sehr gespannt drauf“, sagte der MKL-Vorsitzende hierzu.
Neben der Harfe als Premiere gibt es erstmals die einen strammen vierstelligen Euro-Betrag teuren Röhrenglocken zu hören, und es gibt auch eine Premiere an den Knöpfen und Reglern des Aufnahme-Equipments. Für die perfekte Aufnahme der Stücke für die CD ist Tontechniker Matthias Lothspeich aus Bergrothenfels zuständig, für den nach vielen Aufnahmen mit Schulorchestern diese CD-Aufnahme mit der MKL die erste große Herausforderung darstellt.
Bei der „Alpina Saga“ von Thomas Dos spielen Weingläser eine wichtige Rolle. Homburgs Weinprinzessin Sarah Brandt, die selbst im Orchester mitspielt, stellte einen Ein-Liter-Weinpokal zur Verfügung, der während des Stücks „gespielt“ wird. Dabei wird mit dem Finger über den Glasrand gefahren, um einen vollen sphärischen Klang zu erzeugen. Beim Konzert werden diese sechs Gläser von zwei Musikern „bedient“.
Der Kartenvorverkauf in den Sparkassen Lengfurt und Marktheidenfeld hat bereits begonnen.