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Müllabfuhr wird wohl nicht teurer
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 03.02.2015 16:15 Uhr

Millionenschwer wiegen im Kreishaushalt die Bereiche Müllabfuhr und Kreismülldeponie. Neben diesen Ansätzen stimmte der Umweltausschuss des Kreistags auch den Ansätzen für DSD, Immissionsschutz, Gewässeraufsicht und staatliche Abfallwirtschaft zu.

Für die Müllabfuhr sind rund 9,87 Millionen Euro Erträge und Aufwendungen im Haushalt eingeplant, rund 35 000 Euro weniger als 2014. Fast sieben Millionen Euro der Erträge sind die Müllgebühren, 1,6 Millionen Euro kommen aus Rücklage für Gebührenschwankungen. Der Rest kommt aus Gebühren auf der Mülldeponie oder von Abrufcontainern sowie dem Verkauf von Altmaterial.

1,55 Millionen für Kompostierung

Bei den Aufwendungen bilden die Bereiche Biomüllkompostierung, Müllabfuhr und Müllverbrennung den Schwerpunkt: 3,30 Millionen Euro für die Müllabfuhr (100 000 Euro mehr), 1,8 Millionen Euro für die Müllverbrennung (250 000 Euro weniger) und 1,55 Millionen Euro für die Kompostierung (100 000 Euro mehr). Dazu kommen Verwaltungsaufwand und Personalkosten.

Was die Müllgebühren angeht, ist 2015 das letzte Jahr des dreijährigen Kalkulationszeitraumes. „Noch ist nichts gerechnet, aber es ist kein Bedarf für eine Erhöhung zu erkennen“, erklärte Sachgebietsleiter Otto Brätz. Insbesondere arbeite das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) gut, die Müllverbrennung wurde in den letzten Jahren billiger.

Rekultivierung der Mülldeponie

Für die Kreismülldeponie sind insgesamt 2,79 Millionen Euro (520 000 Euro mehr als 2014) angesetzt. Das ist vor allem auf eine Million Euro für die Rekultivierung zurückzuführen, die zunächst aus der Rücklage entnommen, dieser dann aber wieder zugeführt wird. Müll zu deponieren sei noch nie billig gewesen, erklärte Otto Brätz, man sei sich früher aber nicht über das Ausmaß der Folgekosten bewusst gewesen. So kostet etwa auch die Sickerwasserentsorgung über die Reinigungsanlage auf der Schweinfurter Deponie Rothmühle 290 000 Euro.

Weil die Deponie andererseits wieder stärker gefragt ist, insbesondere zur Ablagerung asbesthaltigen Materials, wird mit 450 000 Euro (200 000 Euro mehr) an Einnahmen aus den Deponiegebühren gerechnet, im Jahr 2013 betrug das Rechnungsergebnis 494 000 Euro.

Weniger Zinsen für Rücklagen

Die derzeit niedrigen Zinsen machen sich auch bei den Einnahmen der Deponie bemerkbar. Die rund elf Millionen Euro betragende Rekultivierungsrücklage wird nämlich für innere Darlehen genutzt, 2013 flossen dafür noch fast 345 000 Euro an Zinsen, heuer werden es nur 242 000 Euro sein.

Die Ansätze für den Bereich „Grüner Punkt“ beziehungsweise Duales System Deutschland (DSD) steigen um 11 000 auf 388 450 Euro, was an Tariferhöhungen liegt. 250 000 Euro zahlen DSD und andere Sammelsystem an den Landkreis, der Rest sind eigene Haushaltsmittel. „Was passiert eigentlich mit dem Material“, fragte Kreisrat Horst Wittstadt. Darauf antwortete Jürgen Steigerwald, kaufmännischer Leiter der Firma Kirsch aus Gemünden, dass alle gelben Säcke zur Sortieranlage nach Walldürn transportiert werden. Da diese nur für verwertetes Material Geld bekomme, lande praktisch nichts in der Verbrennung.

Fast 280 000 Euro werden an Gemeinden und Gemeindeverbände für den Betrieb der 15 Wertstoffhöfe (rund die Hälfte der Summe) und den Unterhalt von 350 Standplätzen von Wertstoffcontainern bezahlt.

Groß ist die mit Haushaltsmitteln zu schließende Lücke bei der staatlichen Abfallwirtschaft mit 6800 Euro Erträgen aus dem überlassenen Kostenaufkommen und 134 350 Euro Aufwendungen für Personal und Verwaltung.

Der Umweltausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung dem Kreistag einstimmig empfohlen, den Ansätzen zuzustimmen.

 
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