Der Lohrer Stadtrat hat am Mittwoch in nicht öffentlicher Sitzung die Verwaltung beauftragt, "einen Vertrag mit einer neuen Firma abzuschließen", die die Nachfolgemesse für die MSP-Expo auf der Mainlände organisieren soll. Das hat auf Nachfrage unseres Medienhauses Rathaussprecher Dieter Daus bestätigt.
Mehr wollte er dazu nicht sagen: "Die Firma kann derzeit noch nicht genannt werden." Auch sonst blieben die Aussagen des geschäftsleitenden Beamten eher dünn. Zur Abstimmung im Stadtrat wollte er ebenfalls keine Auskunft geben: "Konkrete Abstimmungsergebnisse aus nicht öffentlichen Sitzungen können wir nicht nennen." Nur das Datum für die neue Messe verriet Daus: "Über den Feiertag 3. Oktober für zwei bis drei Tage."
Die Messe werde auf der Mainlände bleiben, die Stadt Lohr sei wie die Jahre zuvor ideeller Träger. Klar ist damit, dass Spekulationen hinfällig sind, die man seit Tagen in Lohr hören konnte. Danach sollte angeblich Citymanagerin Simone Neubauer die Organisation der neuen Messe übernehmen.
Neubauer ist Ansprechpartnerin
Dazu erklärte Daus, das stimme nicht. Neubauer solle die Nachfolgeveranstaltung nicht organisieren, sondern sie sei seit 1. Juli 2019 im Rahmen der Schaffung der Stelle "Standortförderung und Citymanagement" nach dem Geschäftsverteilungsplan die städtische Ansprechpartnerin für die bisherige MSP-Expo beziehungsweise für die Nachfolgeveranstaltung. Bei ihr liefen alle Fäden hinsichtlich dieser Messe zusammen.
Enge Abstimmung
Mit dem Kreis als "wichtigstem Partner in Sachen Ausstellung" ist laut Daus eine enge Abstimmung erfolgt. Um den Messebeirat einzubeziehen, brauche das Rathaus zunächst einen abgeschlossenen Vertrag mit dem neuen Dienstleister und wesentliche Rahmenbedingungen der künftigen Messe, wie zum Beispiel die Standpreise. Bei einem Gespräch mit der Werbegemeinschaft vor wenigen Tagen sei über den aktuellen Sachstand der Messe informiert worden.
Der Ansatz im städtischen Haushalt für die Expo-Nachfolgemesse befindet sich nach Angaben des Rathaussprechers mit 34 700 Euro rund 10 000 Euro unter dem Ansatz der Messe 2018.
Über einen Namen für die neue Messe sei noch nicht entschieden worden. Sie solle auf der gesamten Mainlände stattfinden. Zu Detailfragen wie der Teilnehmerzahl könne "derzeit noch keine belastbare Aussage getroffen werden". An einem Konzept werde gerade gearbeitet.
Ende Januar war öffentlich bekannt geworden, dass der Messeveranstalter JWS GmbH aus Mörslingen, der die Expo und ihre Vorläuferin seit 1978 organisiert hatte, ausgestiegen ist.
In einem Gespräch mit unserem Medienhaus begründete Firmenchef Josef Albert Schmid diesen Schritt damit, ihm seien Konditionen angeboten worden, "die in Bereiche gingen, dass es wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist".
Erst 2018 neu konzipiert
Dieser Aussage hatten die Verantwortlichen im Lohrer Rathaus widersprochen: Seitens der Stadt Lohr sei der Vertrag "an sich nicht verändert worden", hatte Daus seinerzeit erklärt.
Erst im Jahr 2018 war die MSP-Expo neu konzipiert und auf fünf Tage verlängert worden. In diesem Zeitraum kamen gut 36 000 Besucher.