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Marktheidenfeld
MSP: Den eigenen ökologischen Fußabdruck testen – wie geht das?
Im Rahmen der Fairen Woche konnten Bürger in Marktheidenfeld testen, wie sie die Umwelt beeinflussen. Den Parcours kann sich jeder beim Landratsamt ausleihen.
In Marktheidenfeld konnten Bürger ihren ökologischen Fußabdruck testen. Den Parcours können Interessierte sich beim Landkreis ausleihen.
Foto: Martin Hogger | In Marktheidenfeld konnten Bürger ihren ökologischen Fußabdruck testen. Den Parcours können Interessierte sich beim Landkreis ausleihen.
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 27.04.2023 10:17 Uhr

Wenn jeder Mensch so leben würde, wie ein durchschnittlicher Deutscher, dann bräuchte es die Ressourcen von drei Erden. Diese Zahl, den sogenannten "ökologischen Fußabdruck", errechnet die gemeinnützige Organisation "Global Footprint Network" jedes Jahr. Kurz zusammengefasst zeigt sie, wie stark die Menschheit über ihre von der Umwelt vorgegebenen Verhältnisse lebt. Die Menschen verbrauchen die Ressourcen der Erde schneller, als diese sich wieder erholen kann. 

Im Rahmen der Fairen Woche hat Ulrike Steigerwald einen Parcours in die Marktheidenfelder Innenstadt gebracht, auf dem Interessierte ihren eigenen ökologischen Fußabdruck testen konnten. "Dass heute auch der Klimastreik von Fridays for Future ist, ist ein glücklicher Zufall", sagt sie und lacht. 

So kann dann ein ausgefüllter Schein aussehen. Noch hat es keiner geschafft, auf nur eine Erde zu kommen. 
Foto: Martin Hogger | So kann dann ein ausgefüllter Schein aussehen. Noch hat es keiner geschafft, auf nur eine Erde zu kommen. 

Wie sieht der Parcours aus? 

Der Parcours besteht aus 32 Matten in Form von Fußabdrücken, die man hintereinander abgeht. Darauf stehen Fragen, wie wie oft man zum Beispiel in den Urlaub fliegt. Man schätzt sich selbst ein, notiert die Punktzahl und am Ende kann zeigt die Gesamtzahl den eigenen ökologischen Fußabdruck. Das ideale Ziel, praktisch der Highscore, wäre natürlich: eine Erde. Das schöne an dem Parcours sei jedoch, sagt Steigerwald, dass man vor niemandem Rechenschaft ablegen müsse. Sie sagt auch: Noch niemand habe es "auf eine Erde" geschafft, auch wenn viele bereits auf ihren Fußabdruck achten würden. 

Wie schwierig es wirklich ist, zeigt der Praxistest. Im ersten Viertel, wenn es um den Energieverbrauch geht, geht man noch ziemlich optimistisch raus. Es sind Fragen wie: Wie oft lüftet man? Wie oft wäscht man sich die Hände mit kaltem Wasser? Wie stark ist die Heizung aufgedreht? Beim Thema Konsum lässt der Optimismus schon nach: Kauft man immer das neuste Handy? Achtet man bei Kleidung auf nachhaltige Baumwolle oder bei Essen auf das Fairtrade-Siegel? Dasselbe im dritten Viertel bei der Ernährung: Wie oft isst man Fleisch? Kauft man Essen am Wochenmarkt oder abgepackt? Beim letzten Thema, der Mobilität, schwindet dann, zumindest beim Autor, die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis endgültig. Wie oft fährt man mit dem ÖPNV anstatt dem Auto? Wie oft prüft man den Reifendruck beim Auto? 

Überraschnd ist, wie groß die Wirkung eines scheinbar nebensächlichen Faktors wie das Überprüfen des Reifendrucks auf die Umwelt ist. "Natürlich ist dieser Parcours nur repräsentativ, mit 32 Schritten lässt sich nicht das ganze Leben genau abbilden", sagt Steigerwald. Es ermögliche jedoch eine grobe Selbsteinschätzung und am Ende des Parcours gebe es dann noch Anregungen, wie man es besser machen könnte. Ob und wie viele Tipps man mitnimmt, ist aber jedem selbst überlassen.

Man kann sich den Parcours beim Landratsamt ausleihen

Obwohl Steigerwald den Parcours nur am Freitag aufgebaut hat, ist er nicht aus der Welt. Jeder der will, kann sich die Teile beim Landratsamt ausleihen, das diese im Rahmen der "Agenda 21" gekauft hat. "Eine Frau hat die Fußabdrücke sogar bei ihrer Geburtstagsfeier ausgelegt", erzählt Steigerwald. Wer den Parcours bisher nicht gemacht hat, der kann seinen ökologischen Fußabdruck auch online unter www.footprintcalculator.org/ selbst testen. 

 
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