Unter den pompösen Klängen des "Final Countdown" zogen die Absolventen der beiden M-Klassen an der Mittelschule Karlstadt wie die jungen Götter in die Aula ein - chic gewandet - ein wirklich göttergleicher Anblick. Im Rahmen einer Feierstunde wurden sie dann von Schulleiterin Marion Ulrich und ihren Lehrerkollegen mit dem Zeugnis über den Mittleren Schulabschluss verabschiedet.
Mit einer pfiffigen und niveauvollen Ansprache begrüßte die Zehntklässlerin Nicole Happel ihre Mitschüler, Eltern und Lehrkräfte sowie die Gäste. Die Mitschüler sollten sich an diesem Abend ein letztes Mal gegenseitig betrachten, denn "ab heute hören die gewohnten Gepflogenheiten auf und wir werden uns gewiss nicht mehr wie bisher fast jeden Tag sehen", sagte sie. Mit herzlichen Worten bedankte sie sich bei den Eltern für die Unterstützung in zehn Schuljahren und bei den Lehrkräften "für die Hartnäckigkeit und Strenge, deren Nutzen wir erst jetzt so richtig verstanden haben!"
Göttliche Gabe im Menschen finden
Nach der launigen offiziellen Begrüßung durch den Konrektor Josef Grodel richtete die Schulleiterin Ulrich das Wort an ihre Schüler im Sinne der von ihnen gewählten Göttervergleiche. Selten sei die Zeit in der Schule nur himmlisch gewesen, und manchmal habe es auch wirklich an Göttlichem Rat gefehlt, sagte sie. Der "Tempel der Bildung" fordere auch von den Bewohnern des Olymp Einsatzwillen und Anstrengungsbereitschaft. Wie den Göttern der Mythologie sei aber auch den jungen Leuten die Macht zur Gestaltung gegeben, sie hätten gelernt, Kompromisse zu schließen, zurückzustecken oder auch sich durchzusetzen. Ulrich forderte auf, die göttliche Gabe im Menschen zu finden, um anderen dienen zu können und die Gesellschaft mitzugestalten. Ausdrücklichen Dank richtete sie an die Stadt Karlstadt als Sachaufwandsträger, welche die Schule nach Kräften unterstütze. Von den 32 Absolventen beginnen 21 eine berufliche Ausbildung, 11 besuchen weiterführende Schulen.
Für den Elternbeirat sprach Sabine Wicha die jungen Leute an: "Endlich keine Schule mehr, endlich eigenes Geld verdienen, sei für die einen das Ziel, während andere weitere schulische Wege beschritten. Mit der Heimat Karlstadt und den erworbenen Schlüsselqualifikationen seien die Jugendlichen nun ausgestattet für die weiteren Bereiche des Lebens. "Das Zeugnis soll euch und anderen zeigen, was ihr könnt und gelernt habt", sagte sie.
Der Zweite Bürgermeister Theo Dittmaier verwies auf positive und weniger schöne Dinge, die die Schüler in den zehn Schuljahren erlebt hätten. Freundschaften, Konflikte und Stress gehörten zur Schule, die auch immer eine Schule fürs Leben sein sollte. In der heutigen Zeit zeige sich einmal mehr, dass nichts so beständig sei wie der Wandel. Dittmaier forderte die jungen Leute auf, nicht wegzuschauen, wenn andere Hilfe bräuchten und ihren Mitmenschen möglichst stets mit einem Lächeln zu begegnen.
Klassenlehrer wurden gelobt
Die Zehntklässler Franz Bauer und Fabio Fretschner ließen mithilfe einer fröhlichen Fotopräsentation die Ereignisse der letzten Jahre Revue passieren. Sie erzählten von Fahrten nach Berlin und Katalonien, von Besuchen in Museen und Messen und gemeinsamen Unternehmungen. Die letzten Jahre seien eine harte aber auch wunderschöne Zeit gewesen, sagten sie und sie lobten ihre beiden Klassenlehrer Alexander Ködel und Sigrid Schwab: "Nur wegen euch hat es auch an den Tagen geklappt, an denen keiner von uns Lust hatte", witzelten sie.
Vor der Zeugnisvergabe ehrte die Rektorin Ulrich die Schulbesten: Sarah Babinsky erreichte einen Notenschnitt von 1,25, Tessa Emmert 1,5 und Max Willwock.
Die Absolventen:
M10a: Emily Arnold, Nico Blisch, Sarah Brand, Fabio Fretschner, Leon Geier, Robin Haedge, Nicole Happel, Fabian Keller, Simon Kuhn, Silas Preiß, Benita Schreiber, Laura Seufert, Ferit Tubay, Elias Vießmann, Max Villwock, Willy Wicha,
M10b: Sarah Babinsky, Franz Bauer, Tessa Emmert, Tom Feeser, Damian Freund, Lenny Gittel, Luis Häusler, Bastian Hofer, Lisa Hüller, Johannes Link, Vicky Neumann, Jessica Scheeb, Vanessa Schrembs-Dittmaier, Mesut Seyhan, Madeleine Staub, Katharina Stühler.