Montags nicht zur Schule gehen? Das geht? Ja, wenn man stattdessen Geld verdient für einen guten Zweck!
So machten es kürzlich die Schülerinnen und Schüler der fünften, siebten und achten Klasse der Mittelschule Eußenheim. Sie verpflichteten sich vertraglich, mindestens drei Stunden lang zu arbeiten und dafür ein Entgelt zu erhalten, das klassenweise gespendet wird. Der Erlös geht dabei - so haben es die Klassen selbst entschieden – an das Tierheim Lohr sowie an die Regenbogenstation Würzburg.
Die gespendeten Summen waren durchaus beachtenswert: 300 Euro kamen in der fünften Klasse zustande, 350 Euro in der siebten Klasse und 400 Euro in der achten Klasse.
Die Einsatzorte der Schülerinnen und Schüler, die diese selbst suchten, waren überaus vielfältig. Während manche Schüler:innen zu Hause das Bad sauber machten oder dem Opa im Garten halfen und Rasen mähten oder das Gemüse gossen, halfen andere beim Bauhof oder dem Reinigungspersonal der Schule. Wieder andere unterstützten durch Babysitting oder spielten in der OGS der Schule mit den Grundschülern. Insgesamt waren die Jugendlichen ihrer Neigung entsprechend im Einsatz und daher durchaus motiviert, sodass sich einige über das Pflichtmaß von drei Stunden hinaus engagierten.
Da dieser Aktionstag schon lange geplant war, kam mit dem Zugewinn an ukrainischen Schülerinnen und Schülern die Frage auf, was man mit diesen an einem solchen Tag machen könnte, denn aufgrund sprachlicher Barrieren und fehlender Kontakte vor Ort konnte man sie nicht in die Aktion einbinden. So entstand im Kollegium schnell der Plan, gemeinsam mit den ukrainischen Schülern einen Willkommenstag zu begehen, bei dem ukrainische Gerichte gekocht und gebacken werden sollten und man diese gemeinsam verzehren wollte.
Vorab wurden im DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache) Rezepte für typische ukrainische Gerichte gesucht. Am Ende konnten Lehrkräfte und Schüler Deruny (eine Art Kartoffelpuffer), Sharlotka (einen Apfelkuchen) und Kompott (ein Erdbeer-Getränk) genießen. Geschmeckt hat es allen sehr gut
Stellvertretende Schulleiterin Marion Stöhr freut sich: "Endlich hat man Gelegenheit, auch außerhalb des Unterrichts einmal länger mit unseren neu angekommenen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu kommen und miteinander zu sprechen. Es ist toll, wie sich alle Schüler eingebracht haben und mitgeholfen haben. Dieser Tag ist für alle an der Mittelschule eine Bereicherung: Lehrkräfte und ukrainische Schüler lernen sich besser kennen und die anderen Schüler dürfen einen Tag die Schule "schwänzen" und dabei noch etwas für einen guten Zweck tun."
Von: Sabine Baer (Schulleiterin Mittelschule Eußenheim)