
Ein rauschendes närrisches Fest voller Elan und Energie versprachen die Sitzungspräsidenten Maximilian Ziegler und Henrieke Schwab in der ausverkauften ersten Prunksitzung in Zellingen. Mit tollen Tänzen, lustigen Büttenreden samt Lokalkolorit und gekonnter Komik wurde das Versprechen in den fast sechs Stunden eingelöst.
Als hoffnungslos dem Fasenachtsbazillus verfallen stellte sich das neue Prinzenpaar Dirk I. und Melanie II. vor. Närrische Gäste waren Mitglieder des Karnevalvereins Blau-Weiß Elfershausen bei Hammelburg. Den ersten Gardetanz zeigte Tanzmariechen Sofie Hemmelmann. Die klassische Tanzdisziplin beherrschten auch die Jugend- und die Prinzengarde sowie das Zellinger Tanzpaar.
Ü65-Kassen und Müll pressende Männer
Als politisches Möchtegern-Schwergewicht präsentierte sich Paul Jungbauer in der Jugendbütt. Als Kandidat für den Bundestag versprach er Rentnern Ü65-Kassen im Supermarkt, Jungwählern eine Schulpflicht für Politiker und allen Dialekt statt Gendersprache: Bei "Hutschepferche" oder "Zellinger Zwiefl" wäre das sinnlos. Jungbauer wird auch bei der BR-Sendung "Fastnacht in Franken – jung und närrisch" am Sonntag, 2. März, um 18.45 Uhr zu sehen sein.

Die 90er-Jahre ließ die Kindergarde beim Schautanz mit 23 Tänzerinnen ab sechs Jahren wieder aufleben. Die Jugendgarde jagte im Dschungel eine Schlange. Die Prinzengarde suchte verzweifelt nach Nina. Die Gäste aus Elfershausen zeigten einen schaurig-schönen Vampirtanz.
Über Probleme mit Männern aus Hausfrauensicht klagten Judith Röhner und Bianca Gräb aus Veitshöchheim. Männer pressten Müll, statt ihn wegzubringen, für Kinder werde nicht gekocht, sondern bei der Oma gegessen und kranke Männer: eine Katastrophe. Als es ein Problem mit dem Ton der Gitarre gab, halfen dann ausgerechnet Männer.
Essen als Sex des Alters und ein langweiliger Himmel
"Passenderweise" ging die nächste Bütt um "Womanizer" in glitzernden Bademänteln und mit Kapitänsmützen. Doch Jugend und Potenz der drei Frauenhelden waren mal, was sie mit schlabbrigen Luftballons demonstrierten. Doch alle beglückten Damen hatten gezahlt. Als Millionäre und Köche würden sie der Zellinger Gastronomie deshalb Leben einhauchen. Im "scharfen Eck" und "Lamm" nach der Wiedereröffnung und im übernommenen Ankerbiergarten. Denn Essen sei ja der Sex des Alters.

Von den "Turedancern" machte sich die Next Generation "Young, wild and free" nach dem Schulabschluss auf einen Roadtrip von New York bis LA. Die "Turedancer", amtierender Deutscher Meister im Männerballett, ließen die Füße zu heißen Samba-Rhythmen fliegen.
Auf dem Weg nach Mallorca abgestürzt fanden sich die Putzweiber als Engel im Himmel wieder. "Langweilig und trocken", befanden sie, wehmütig die Shopping-Week in der Brückenstraße, den tollen Ankerbiergarten und die Wirren um die Fahrradstraße betrachtend. Ihr Gezeter war dem "Chef" zuviel, immer an Fasenacht dürfen sie auf die Erde.

"Zellingen sucht den Superstar", hieß es bei den "Zwiefl Buwe". Ihr Dieter-Bohlen-Verschnitt zerriss die Cover von "Sweet Caroline" über "Skandal um Rosi" bis "Bauch, Beine, Po" in der Luft. Er buzzerte stets viermal nein.
Eine tragende Rolle für den Zellinger Bürgermeister
Bürgermeister Stefan Wohlfart hatte eine "tragende Rolle" mit Werbetafeln, die den FSV-Zellingen als Frauen-Sport-Verein verunglimpften und die "Unforgettables" der "Turedancer" zweier linker Füße bezichtigten. Es reichte dem vermeintlichen Hausmeister, kurzerhand schmiss er den Bohlen raus. Das improvisierte "Es geht schon von allein" ließ das begeisterte Publikum eine Zugabe fordern.

Alles hat ein Ende – zum Finale samt Luftballonregen leiteten die Sitzungspräsidenten mit Gitarren und Gesang über.