
Weltläden wollen nicht nur den Fairen Handel voranbringen, sondern auch politische Akzente setzen in Richtung Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und Friedensförderung. Dies wurde einmal mehr deutlich auf der Mitgliederversammlung des Eine-Welt-Vereins Esperanza, zu der Vorsitzender Wolfgang Fella einen großen Teil der Aktiven im Pfarrheim St. Peter und Paul begrüßen konnte.
Das Pandemie-Jahr 2020 stellte auch den Gemündener Weltladen-Betreiber vor erhebliche Herausforderungen, wie Fella in einem kurzen Rückblick erläuterte. Zwar durfte das Ladengeschäft nach kurzer Pause wieder öffnen, weil dort zu etwa 80 Prozent Lebensmittel umgesetzt werden. Aber all die anderen Aktionen und Veranstaltungen mit Öffentlichkeitswirkung fielen aus. Der Ladenbetrieb, der ausschließlich von einem ehrenamtlichen Ein- und Verkaufsteam bewältigt wird, musste auf zwei Schichten verkürzt werden.
Trotz dieser Einschränkungen zeigte sich Kassenwart Franz Gerhard mit den Umsatzzahlen - "dem viertbesten Ergebnis in der 26-jährigen Geschichte des Esperanza-Ladens" - hochzufrieden. Er lobte die Zuverlässigkeit und den Einsatzwillen der Aktiven für die gute Sache. Nicht zuletzt sei es auch dem Engagement der Fairtrade-Stadt Gemünden zu verdanken, dass der Gedanke, die Welt von hier aus ein Stückchen zu verbessern, um sich greift.
Mit 8000 Euro hat der Verein im letzten Jahr das Selbsthilfeprojekt "Flüchtlingsarbeit im Nahen Osten" gefördert; diese Unterstützung soll auf Beschluss der Versammlung fortgesetzt werden, da sich die Lage vor Ort keineswegs verbessert habe. Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten und andere Misereor-Partnerorganisationen leisten dort Soforthilfe durch Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und Alltagsgüter. Notwendig sind aber ebenso psychosoziale Programme sowie ganzheitliche Bildungsangebote und gemeinschaftsfördernde Maßnahmen.
Einstimmig wurde Vorsitzender Wolfgang Fella im Amt bestätigt, ebenso seine Stellvertreterin Doris Betz sowie Franz Gerhard als Kassier und Dieter Konradt als Schriftführer. Joachim Braun, Elke Herkert-Mai, Hanne Müller, Klaus Simon und Ursel Werner bilden den erweiterten Vorstand. Die Kasse wird von Karin Dehler und Wolfgang Weinig geprüft. Aus dem Ladenteam verabschiedete sich nach 26 Jahren Verena Maier; ihr dankte die Versammlung mit Beifall und einem Geschenkkorb.
Die nächsten Veranstaltungen des Esperanza-Vereins sind der Theaterabend "Alles Fleisch" mit der Berliner Compagnie am Sonntag, 12. September, 19.30 Uhr, im Kreuzkloster sowie ein Informationsabend der Entwicklungsgenossenschaft Oikokredit am 21. September im Kulturhaus zum Thema "Mit Geld die Welt FAIR-ändern? Verantwortlich Geld anlegen".
Wolfgang Fella verwies auch auf den von Robert Werner betreuten Internet-Auftritt des Esperanza-Vereins; unter www.weltlaeden.de/gemuenden wird dort ein stets aktualisierter Überblick geboten über alles, was Laden und Verein anzubieten haben. Die neuen Öffnungszeiten in der Obertorstraße 32 sind 9.30 – 12 und 15 - 17.30; Mi und Sa 9.30 – 12.30. Erreichbar ist der Laden unter Tel.: (0151) 281 667 93 oder per E-Mail weltladengemuenden@gmail.com.
Von: Franz Gerhard für den Eine-Welt-Verein Esperanza