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Lengfurt
Mit Zylinder und Vorderlader durch Lengfurt
Die Wachmannschaft der Sebastiani-Wehr Lengfurt, hier verstärkt durch zwei der Trommler, mit denen zusammen auch das festsonntägliche Marschieren durch den Altort geübt werden kann.
Foto: Raymond Roth | Die Wachmannschaft der Sebastiani-Wehr Lengfurt, hier verstärkt durch zwei der Trommler, mit denen zusammen auch das festsonntägliche Marschieren durch den Altort geübt werden kann.
Raymond Roth
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:31 Uhr

Am 17. Januar beginnt das viertägige Sebastianifest. In die Wachmannschaft sind vier junge Lengfurter eingerückt, und jetzt wird das Patrouillieren geübt.

Es kündigt sich schon seit Tagen an, das "größte Fest der Lengfurter". Von Freitag bis zum Montag, vom 17. bis zum 20. Januar, dem Namenstag von St. Sebastian, begeht Lengfurt wieder das Sebastianifest. Für vier junge Herren ist es eine Premiere.

Die Vier sind zum ersten Mal dabei, wenn die Sebastiani-Wehr am Festsonntag-Vormittag unter Führung von Hauptmann Oskar Aschauer in seinem letztem Dienst-Jahr durch den Altort marschieren, musikalisch flankiert von der Musikkapelle Lengfurt. Die Mannschaften der Sebastiani-Wehr, die aus drei Zügen besteht, tragen schwarze Gehröcke, weiße Hemden mit schwarzer Krawatte, schwarze Handschuhe sowie Zylinder als Kopfbedeckung, und führen Vorderlader-Gewehre (vor gut 70 Jahren von der US-Armee unbrauchbar gemacht), mit sich; die Offiziere tragen einen Zweispitz-Hut und tragen statt eines Gewehrs einen Säbel.

Jeder beginnt einmal im 3. Zug

Der 3. Zug, dem ein Leutnant und ein Feldwebel – Thomas Baumann und Christian Greser - vorstehen, ist identisch mit der Wachmannschaft, die eine besondere Rolle in der Sebastiani-Wehr spielt. Lauri Jopp, Louis Müller, Kilian Schmitt und David Völker beginnen hier ihren Dienst. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Skulptur des Hl. Sebastian und die wertvolle Fahnen des Sebastiani-Vereins, die am Sonntag an der Dreifaltigkeitssäule angebracht sein wird, zu bewachen. Außerdem sind sie die Fackelträger bei den Umzügen durch den Altort und obendrein für die Haus-Sammlung am Festsonntag verantwortlich.

Das Paradieren will geübt sein.
Foto: Raymond Roth | Das Paradieren will geübt sein.

Familientradition wird fortgeführt

Lauri Jopp folgt mit dem Dienstbeginn den Vorbildern seines Großvaters, seines Onkels und seines großen Bruders ("Ich habe seit Jahren immer zugeschaut beim Fest und wollte da auch mitmachen"). Louis Müller stammt ebenfalls aus Lengfurt und sagt in Übereinstimmung mit den anderen drei neuen Wachleuten, dass er stolz ist, die Tradition ihres Heimatortes weiterzutragen. Kilian Schmitt, seit über zehn Jahren in Lengfurt wohnend, kam auf Anregung seines Feldwebels Christian Greser zur Wehr hinzu.

Vor einigen Jahren hatte der Sebastiani-Verein in viel Eigenarbeit das Wachlokal (im rückwärtigen Bereich von Rathaus II) restauriert und teilrenoviert. Dort halten sich die Mitglieder der Wachmannschaft (Höchstalter: 25 Jahre), die von einem Unteroffizier, dem Wachhabenden, geführt werden, während des Dienstes auf. Lukas Hahmann ist seit 2019 der Wachhabende und äußert sich zufrieden über das Engagement und die Disziplin "seiner" Wache,  auch wenn die (Erst-)Handhabung mit den Gewehren (im 3. Zug noch ohne Bajonett) für die Neuen am Anfang etwas ungewohnt ist: "Daher üben wir das an mindestens fünf Terminen vor dem Fest."

Die Wachmannschaft der Sebastiani-Wehr patrouilliert durch Lengfurt.
Foto: Raymond Roth | Die Wachmannschaft der Sebastiani-Wehr patrouilliert durch Lengfurt.
 
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