Bewegung für die Beine und die kleinen grauen Zellen verspricht eine originelle Neuerung im touristischen Angebot der Dreiflüssestadt. Es handelt sich um eine Art mathematische Schnitzeljagd zu Sehenswürdigkeiten in Gemünden für Kinder und Erwachsene, entwickelt vom P-Seminar Mathematik der Theodosius-Florentini-Schule. Am Freitag schenkten die Gymnasiastinnen ihr Projekt der Tourist-Info.
Anderthalb Jahre arbeiteten die 14 Schülerinnen des jetzigen Abschlussjahrgangs an ihrem Projekt, das ihre Lehrerin Henrike Hohmann vorgeschlagen hatte. Es basiert auf der Math-City-Map, einer Entwicklung der Goethe-Universität Frankfurt. Dieses Computerprogramm verknüpft Trails (Wanderwege) mit mehr oder weniger unterhaltsamen Rechenaufgaben, die an bestimmten Stationen gestellt werden. Die MathCityMap-App fürs Smartphone ist im App- oder Play-Store zu bekommen.
Wie war das noch mit der Flächenberechnung?
Für diese App haben die Florentini-Schülerinnen verschiedene Trails entwickelt, die an den Rechenkünsten bestimmter Altersstufen ausgerichtet sind (wir berichteten). Die letzte Entwicklung war der Familien-Trail für Gemünden, den die Touristinfo ab sofort Einheimischen und Gästen anbietet. Dort gibt es, falls benötigt, das Handwerkszeug dazu – in erster Linie Zollstock und Maßband, denn die meisten Aufgaben bestehen darin, etwas zu messen und zu berechnen. Die App auf dem Smartphone führt die Nutzer auf dem Wanderweg, stellt ihnen an den bestimmten Stationen die Rechenaufgabe, gibt eventuell Tipps dazu und bietet die sofortige Überprüfung der Lösung an. Etwa den Flächeninhalt der Bronze-Tafel an der Stadtpfarrkirche Sankt Peter und Paul.
Auch ohne Smartphone nutzbar
Wer das Smartphone nicht benutzen will, bekommt in der Tourist-Info wahlweise den Weg mit den Rechenaufgaben in Papierform. Wie der Name Familien-Trail andeutet, sind die meisten Aufgaben für Kinder ab der zweiten oder vierten Schulklasse lösbar, wobei in der App Stationen und Ausgaben auch ausgelassen werden können, ebenso wie der Weg nicht an Station 1 beginnen muss.
Dies erläuterten bei der Übergabe im Sitzungssaal des Rathauses Alina Rüth und Leonie Steigerwald. Ein praktisches Beispiel gaben im Anschluss Alissa Hasenstab und Leonie Nicklaus. Des Weiteren beteiligt sind Anna Hellinger, Hanna Ender, Sarah Ziegler, Claire Borsky, Anna-Lena Haas, Boshra Ottoman, Lina Rüb, Elisabeth Busch, Jule Ruppert und Marie Klug. Gemündens Kulturamtsleiterin Jasna Blaic bedankte sich mehrfach bei ihnen und bei Lehrerin Henrike Hohmann, beschenkte sie mit einer kleinen Süßigkeit und meinte, die Schülerinnen "haben alle 15 Punkte verdient".