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Lohr
Mit voller Härte
'Final Breath' überzeugten mit einem dyamischen Gig ihre knapp 400 Fans.
Foto: Frank Zagel | "Final Breath" überzeugten mit einem dyamischen Gig ihre knapp 400 Fans.
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 07.10.2019 10:00 Uhr
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Ein wirklich außergewöhnlicher Abend für die Lohrer Stadthalle bahnte sich bereits im Vorfeld an, als die CD-Veröffentlichungsparty für die Lohrer Death- und Thrash-Metal-Band "Final Breath" bekannt gegeben wurde, die nach sage und schreibe 14 Jahren ihr lang erwartetes neues Album in ihrer Heimatstadt live präsentieren wollte.

Gleich drei Bands wurden zur Unterstützung eingeladen - und diese Nacht der messerscharfen Riffs wird bei den knapp 400 Fans harter Musik lange positiv in Erinnerung bleiben.

Mit der Aschaffenburger Formation "Betrayal" wurde die musikalische Marschrichtung vorgegeben. Mit seinen teils progressiven Untertönen, die in diesem Genre eher selten zu vernehmen sind, begeisterte das Quartett mit seinem melodischen Death Metal die schon gut gefüllte Halle.

"Burden of Grief", die als zweite Band die Bühne enterten, stehen in einer langen Freundschaft zu "Final Breath". Die aus Kassel stammende Combo begann zur selben Zeit in den frühen 1990er Jahren und bewies das selbe Durchhaltevermögen auf dem Musikmarkt. Mit ihrem brandneuen Album "Eye of the Storm" im Gepäck brachten die fünf Musiker die Fans richtig in Fahrt. Vor allem Sänger Mike Huhmann, dem es mit seinen spaßigen Zwischenmoderationen immer wieder gelang, die Stimmung zu befeuern, und Bassist Ulrich Busch, der die Songs mit seinem üppigen silbergrauen Haupthaar im Kreis moshend begleitete, sorgten am Ende für rundum zufriedene und ausgepowerte Gäste.

Ein Großteil dieser erschienen aber in erster Linie wegen "Final Breath". Das soeben erschienene Album "Of Death And Sin" wird bereits in den Metal-Magazinen gefeiert - und dieses brachte die Band um den gebürtigen Lohrer Heiko Krumpholz und den Gitarristen Jörg Breitenbach aus Gemünden in voller dynamischer Härte auf die Bretter. Den Bühnenhintergrund zierte überdimensional das Cover der neuen CD, die Mikrofone und das Schlagzeug waren mit allerlei Skeletten und Totenköpfen drapiert. Vom letzten Atemzug war während des 90-minütigen Konzerts überhaupt nichts zu spüren.

Die Abwechslung, die das Genregemisch aus Death und Thrash Metal bietet, spielte den um Live-Gitarrist Fabian Schwarz erweiterten Herren in die Hände. Die Double Bass von Krumpholz, die schneidenden Riffs von Breitenbach, der gutturale Gesang von Patrick Gajda und die superschnellen Bassläufe von Thomas Wissel schlugen musikalisch voll auf die Zwölf. Immer wieder bildeten sich Moshpits und jeder einzelne Song wurde bis zum Schluss von den fanatischen Fans mitgesungen.

Vom Zuspruch und der "großartigen Unterstützung der heimischen Metal-Szene" noch "völlig überwältigt" sprach der Bandleader Heiko Krumpholz am folgenden Tag gegenüber der Redaktion: "Es war auch schön zu sehen, dass sich ein paar Besucher, die eigentlich nicht viel mit dieser extremen Musik in Berührung gekommen sind, ein Bild von der Szene machen wollten und wirklich positiv überrascht wurden", führte der 43-jährige Schlagzeuger aus.

Abschließend bis weit nach Mitternacht spielten die Lohrer Lokalmatadore von "Slingshot" ein Metal-Crossover und sorgten damit für einen denkwürdigen Abschluss.

Indes scheint einer Neuauflage harter Töne in der Lohrer Stadthalle nichts im Wege zu stehen, wie Krumpholz bekannt gab: "Ich glaube, wir haben alle zusammen eine großartige Metal-Party gefeiert und arbeiten jetzt schon an einer Fortsetzung für 2019." Die Metal-Fans wird es freuen und Stadthallenmanager Thomas Funck, der bis spät nachts noch höchstpersönlich Bier ausschenkte, bewies mit seinem Team einmal mehr, dass im beschaulichen Lohr doch immer wieder mit faustdicken Veranstaltungsüberraschungen zu rechnen ist.

 
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