
Das Jahr 2020 wird ein ganz besonderes für die Gemeinde Himmelstadt werden: der 1200. Jahrestag der ersten schriftlichen Erwähnung des Dorfes. Dieses Ereignis soll entsprechend dem Anlass in ganz besonders würdiger und aufwändiger Weise mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Festaktionen begangen werden. Die Vorsitzende des zuständigen Arbeitskreises Ingrid Haimann stellte im Rahmen der Bürgerversammlung im Pfarrheim die Eckpunkte des aktuellen Programms vor.
Mit Sicherheit ist das Dorf Himmelstadt als einzige Siedlung in der Region, die gleichzeitig links und rechts des Mains angelegt ist, wesentlich älter als 1200 Jahre. Doch es fehlen die verlässlichen Urkunden. Der älteste, schriftliche Hinweis findet sich im berühmt, berüchtigten "Codex Eberhardis", in dem tatsächliche und unsichere Schenkungen an das Kloster Fulda aufgeführt wurden. Dort findet sich der Hinweis, dass im Jahr 820 ein Ramoulf oder Hramwolf Teile seiner Güter im "Namen Gottes für das Heil seiner Seele" dem Kloster des Heiligen Benedikt schenke und übergebe.
Das wohl spektakulärste Ereignis wird Jubiläumswochenende vom 18. bis 21. September sein, an dem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder Himmelstadt einen Besuch abstatten und der Bischof Franz Jung den Festgottesdienst halten wird. Natürlich gibt es dann auch einen zünftigen Festzug und stimmungsvolle Unterhaltung im großen Zelt. Besonderes Highlight ist der Auftritt der "Kastelruther Spatzen" mit dem Himmelstadter Rüdiger Hemmelmann. Unterhaltungsmusik gibt es von den Himmelstadter Dorfmusikanten, dem Retzbacher Spielmanns- und Fanfarenzug sowie von den "Rossinis". Am Montag spielen „Mir 2wä und Band“ aus Himmelstadt.
Musikalische Leckerbissen bescheren im Januar zum Auftakt das Damenduo "Queens of Piano" mit der gebürtigen Himmelstadterin Jennifer Rüth und ihrer Partnerin Ming. Für das Jubiläumsjahr wird von der Arnsteiner Brauerei ein Jubiläumsbier gebraut. Zudem werden Martin Gehrsitz und Manuel Pröstler eine Silvaner Cuvée herstellen. Auch einen Jubiläumsapfelsaft soll es geben.
Zum Jahrestag der Verlegung des Klosters Himmelspforten nach Würzburg ist am Pfingstsonntag, 31. Mai, eine Schiffswallfahrt in Kooperation mit der Kirchengemeinde zum Kloster Himmelspforten geplant. Am Wochenende vom 26. bis 28. Juni 2o20 sind dann die "GartenKultur-Tage" und ein "Tag der offenen Stalltür". Hier werden sich wieder zahlreiche Gärten und einige Höfe des Dorfes beteiligen. Außerdem ist erstmals auf dem Gelände des Weihnachtsmarktes ein großer Gartenmarkt mit einem Aktionszelt geplant.
Neben den genannten Veranstaltungen werden über das gesamte Jahr verschiedene Vorträge, Ausstellungen und Führungen sein, dabei geht es unter anderem um die Geschichte, wichtige Urkunden, Ergebnisse der Bodenuntersuchungen, archäologische Fundstücke und Mundart. Um auf das Jubiläumsjahr aufmerksam zu machen, werden bereits im Herbst diesen Jahres drei Hinweistafeln im Ort aufgestellt. Außerdem wurden für das Jubiläum Fahnen entworfen. Die bunten werden an markanten Stellen im Dorf aufgehängt. Die weißen an den Ortseingängen. Diese können auch erworben werden.
Begleitend sind anlässlich des Jubiläums drei Publikationen in Arbeit: eine Festschrift, ein Buch über die Geschichte Himmelstadts und eines über den heimischen Dialekt. Die Hauptorganisatorin Haimann bedankte sich bei den bisherigen Mitarbeitern und ermunterte auch zu weiteren Ideen, mit denen das Jubiläumsjahr begangen werden könnte. An den beiden großen Ereigniswochenenden soll das Dorf für den Autoverkehr gesperrt werden. Als Shuttleservice werden für die Besucher zwei Bimmelbahnen eingesetzt.