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Gemünden
Mit vielen Bildern: Rathaussturm in Gemünden entführte in die Welt der Märchen
Pünktlich um 11:11 Uhr stürmten die Narren in Gemünden das Rathaus. Die Narren und Gäste erlebten anschließend auf dem Marktplatz eine Märchenstunde.
Zugmarschall Jörg Fella und Rainer Pröschl holten beim närrischen Rathaussturm sowohl die Stadtkasse als auch Bürgermeister Jürgen Lippert aus dem Gemündener Amtsgebäude.
Foto: Helmut Hussong | Zugmarschall Jörg Fella und Rainer Pröschl holten beim närrischen Rathaussturm sowohl die Stadtkasse als auch Bürgermeister Jürgen Lippert aus dem Gemündener Amtsgebäude.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Märchenhaft starteten die Gemündener Faschingsnarren pünktlich um 11.11 Uhr mit dem Rathaussturm in die fünfte Jahreszeit und die bevorstehenden tollen Tage. Die Kostümierten entführten Bürgermeister Jürgen Lippert und die Stadtkasse aus dem Amtssitz. Auf dem Marktplatz am "Tischlein deck Dich" nahmen sie ihn und die Besucher mit in die Welt der Märchen und Mythen, die jedoch manche Parallelen mit dem aktuellen Geschehen aufwiesen. "Lippi" trugs gelassen und hörte Rainer Pröschl, genannt Gonzo, bei der Märchenstunde lächelnd zu.

Fotoserie

Das Spektakel begann zuvor traditionsgemäß mit dem Aufmarsch der Narren des "Gemünnemer Züchle", die ihre treuesten Anhänger unweit des Rathauses in der Obertorstraße zur Vorbereitung der Attacke gesammelt hatten. Angeführt von Zugmarschall Jörg Fella, alias "Ögger I von der Scherenburg" und "Gonzo" zogen sie zum Marktplatz wo die "Gemünnemer Stadtmusikanten" musikalisch zum Sturm aufs Rathaus blies.

Kostümierte Zuschauer auf dem Marktplatz

Auf dem Marktplatz hatten sich einige Dutzend teils kostümierte Zuschauerinnen und Zuschauer versammelt, um mitzuerleben wie Rainer Pröschl den "Knüppel aus dem Sack" holte und so manches Scherzhafte vom städtischen Personal zum Besten gab. Demnach steht zum Beispiel Michael Pfeuffer den ganzen Tag vorm Spieglein an der Wand und fragt: "Wer ist der schönste Kämmerer im ganzen Land."

Zugmarschall Jörg Fella, Rainer Pröschl  und die Narren marschierten zum Rathaus.
Foto: Helmut Hussong | Zugmarschall Jörg Fella, Rainer Pröschl und die Narren marschierten zum Rathaus.

Weitere Themen bildeten das sanierungsbedürftige Rathaus, die Scherenberghalle und die Klagen der IG Schulstraße. In einer langen Geschichte um den fiktiven Bau einer Arche Noah nahm Pröschl schließlich den Dschungel der Verwaltungsvorschriften spaßhaft aufs Korn. Ob es nun die vielen Gesetze und Regelungen oder grundsätzlich die "Anträge in achtfacher Ausfertigung und drei Amtssprachen" waren. Sein Fazit: "Die Erde zu zerstören, das schafft schon die Verwaltung."

Schunkelnd in die närrische Jahreszeit

Auch für einige der Märchen hatte Pröschl ein Paar Alternativen zum bekannten Schlusssatz "und wenn sie nicht gestorben sind": Demnach könnte Rumpelstilzchen wegen Kindesentführung gefasst und den sieben Zwergen wegen Schwarzarbeit der Prozess gemacht werden. Auch bestehe die Gefahr, dass die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz die Geschichten der Gebrüder Grimm "auf Grund außergewöhnlich brutaler Gewaltdarstellungen indiziert" und diese dann nur noch auf dem Schwarzmarkt oder im Darknet erhältlich sein werden.

Der Märchenvortrag von Rainer Pröschl wurde von den Umstehenden mit viel Helau, klatschen und Lachen begleitet. Auch nach den spaßigen und für den Außenstehenden teilweise skurrilen Erzählungen aus dem Gemünnemer Märchenbuch freuen sich die Akteure noch lange über den Start der närrischen Jahreszeit und sangen und schunkelten nach den Klängen der Fischertrachtenkapelle, die das Spektakel musikalisch begleitete.

Rainer Pröschl las aus dem Märchenbuch
Foto: Helmut Hussong | Rainer Pröschl las aus dem Märchenbuch
 
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