
Alle Jahre wieder lädt die Dorfgemeinschaft Hohenroth zu ihrem traditionellen Kräutertag. Letzten Sonntag war es wieder so weit. Der Veranstaltung unter dem diesjährigen Motto "Vielfalt im Naturgarten" fieberten besonders Garten- und Naturfreunde, Anhänger natürlicher Heilmethoden und Biofans diesem Event entgegen. Geboten wurde ein umfangreiches Angebot an Blumen, Pflanzen und Kräutern.
Über 250 verschiedene selbst gezogene Bio-Küchenkräuter, Bio-Heilpflanzen und Bio-Gemüsepflanzen standen zur Verfügung. Die Allzeitklassiker, wie Tomaten, Gurken, Chili, Dill, Petersilie und Schnittlauch waren ebenfalls mit an Bord, auch das Hohenrother Saatgut in Bioqualität. Besondere Raritäten bereicherten das Sortiment - so wie das "Kraut der Unsterblichkeit" (Jiagogulan Pflanze), dem eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird. Essbare und duftende Geranien sowie der rotblühende Ananassalbei zählten ebenfalls zur Exotik-Palette.
Buntes Unterhaltungsprogramm komplettierte den Kräutertag
Insgesamt standen 25.000 Gewächse zur Verfügung. Auch konnten regionale Hohenrother Bio Spezialitäten aus der eigenen Dorfbäckerei und der Molkerei gekauft werden. Metallwerkstatt und Textilweberei waren für die Besucher geöffnet, ebenso das neu renovierte Café. Abgerundet wurde der Kräutertag durch externe Aussteller und Kunsthandwerker, musikalischer Unterhaltung, einem Kinderprogramm und Fachvorträgen.
Längst hat sich der jährlich stattfindende Kräutertag in der SOS Behinderteneinrichtung Hohenroth weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Aus Erlenbach am Main kamen Vater und Tochter Wollbeck: "Wir kommen regelmäßig, bereits seit 17 Jahren zum Tag der Kräuter nach Hohenroth. Es gibt hier tolle Pflanzen zu kaufen. Meist verbinden wir den Sonntag noch mit einem Verwandtschaftsbesuch in Rieneck."

Tina Felten und Bernhard Seel waren spontan aus Grosslangheim angereist: "Es ist nicht nur das tolle Angebot an Blumen, Kräutern und Setzlingen, sondern auch das Ambiente von Hohenroth, das uns so gut gefällt. Ein großes, buntes Gartenfest!" Aus dem Bachgrund fand eine vierköpfige Freundesclique den Weg nach Hohenroth. Im Sonnenschein, etwas abseits vom Trubel, ließen sie sich Ananas-Sekt und Maibowle schmecken.

Organisatoren sind zufrieden
Ausrichtung, Auswahl und Organisation des Kräutertags lag in Händen der Hohenrother Gartengruppe, unter Leitung von Marika Konrad. 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen zum Team der Kräutergärtnerei, alles Menschen mit Handicap. "Wir sind bereits Anfang Januar für die Vorbereitungen an den Start gegangen. Es war eine sehr anstrengende und arbeitsintensive Zeit, alle haben ganz toll zugepackt und ihr Bestes gegeben" erklärt Konrad.
Mühen und Anstrengungen, die sich gelohnt haben, wie die Organisatorin findet. Der Tag sei auf viel Resonanz gestoßen und der Umsatz gut gewesen. Gut bildet dies auch die kahle, verwaiste Bodenfläche im Gewächshaus ab, wo zuvor noch die Tomaten standen: "Ratzfatz waren die Tomatenpflanzen weg", fasst es Konrads Mitarbeiter Rainer zusammen.