Zum 100-jährigen Bestehen des RV Edelweiß Himmelstadt durfte ein Festzug durch den Ort nicht fehlen. Nachdem der Verein dieses Jahr auch die Maibaumaufstellung übernommen und am Vorabend gefeiert hatte, ging es morgens am 1. Mai los. Die Radfahrer ließen es sich nicht nehmen, den Festzug anzuführen – 24 waren es, mit geschmückten Rädern und in einheitliche Trikots gehüllt. Diese wurden eigens fürs Jubiläum angefertigt und haben anders als die üblichen Vereinstrikots die Grundfarbe blau.
Dem Verein "Red Rooster 95 Himmelstadt" gelang allerdings die Infiltration mit zwei Bayerntrikot tragenden Kindern. Die Räder wurden eine halbe Stunde vorher gemeinschaftlich am Kirchplatz geschmückt, das betraf vor allem die bunten Papierringe in den Speichen. Als besonderer Blickfang war Manfred Wirth mit Zylinder auf einem historischen Rad unterwegs. Sport-Vorsitzender Michael Blass zog mit seinem Rennrad einen kleinen Maibaum auf einem Anhänger hinter sich her.
Auch Fahrradfahrer des RV Müdesheim mit von der Partie
Einziger Gastverein mit Fahrrädern war der RV Müdesheim, die zwölf Radfahrenden gewannen damit den Preis für die größte Rad-Truppe, der Patenverein Wanderer Retzbach nahm mit seiner Standarte teil. Nicht fehlen durften die Himmelstadter Musikanten, die Freiwillige Feuerwehr, Abordnungen der Ortsvereine und Bürgermeister Herbert Hemmelmann und Gemeinderäte für die politische Gemeinde. Ältester Teilnehmer war einmal mehr Richard Kohlhepp mit 80 Jahren, mehrfacher bayerischer Meister im Radwanderfahren, als Jüngster war der vierjährige Paul Derr mit einem Laufrad dabei.
Nach dem kurzen Festzug durch die Hauptstraße und den Klosterweg zum Festplatz beim Rathaus war der Schweinebraten zum Mittagessen schon vorbereitet. Vorher freute sich Bürgermeister Herbert Hemmelmann in seinem Grußwort, dass mal wieder ein Festzug im Ort unterwegs war. Der 1. Mai sei in Himmelstadt kein politisches Datum, sondern eines zum gemeinsamen Feiern, jedes Jahr von einem anderen Verein aus dem Ort ausgerichtet. Der RV Edelweiß war in Sachen Maibaum zuletzt 2016 aktiv gewesen.
Langsamfahren als Gleichgewichtsübung
Um eine kaum noch bekannte klassische Disziplin von Radsportvereinen ging es am Nachmittag: Langsamfahren. Etwa 50 Meter war der mit Kreide auf der Straße markierte schmale Korridor lang, den die Reifen nicht verlassen durften. Den Titel machten Kinder und Jugendliche unter sich aus, nur ein Erwachsener traute sich außer Konkurrenz die Gleichgewichtsübung zu. Am Ende ging der Getränkegutschein an David Honrath, der genau eine Minute fehlerfrei unterwegs war.